November 19th

304 36 3
                                    


TW: Feuer, Verbrennung

Ich schreckte auf. Es war stockdunkel in meinem Zimmer. Meine Lunge brannte, meine Augen tränten & aus meinem Mund kamen erstickte Schluchzer. Albtraum.
Es war nicht der Albtraum den ich immer hatte. Er war...noch viel schlimmer.
Ich hatte geträumt, dass ich mit Louis auf seinem Bett saß & wir uns anschrieen. Er sagte, das meine Angst dumm wäre & ich endlich mal einsehen sollte, dass Feuer nicht immer böse ist. Louis nahm eine brennende Kerze & hielt sie mir vors Gesicht. Vor lauter Panik schlug ich sie ihm aus der Hand. Die Kerze fiel auf ihn & setzte ihn in Flammen. Er schrie auf - innerhalb von Sekunden war Louis nur mehr eine einzige schreiende Flamme. Ich konnte nichts tun obwohl ich ihm helfen wollte. Ich musste einfach zusehen & seine qualvollen Schreie ertragen.

Mein Herz schlug ungesund schnell & meine Hände zitterten unter der Decke. Ich hatte Angst - Angst um Louis.
Ich dachte nicht über unseren Streit nach als ich zu meinem Handy griff & mit zittrigen Händen Louis' Nummer wählte. Schluchzend drückte ich mir mein Handy ans Ohr & rollte mich in einer Kugel zusammen.

„Harry...es ist 3 Uhr." hörte ich Louis plötzlich müde brummen. Ein Stein fiel mir vom Herzen als ich seine Stimme hörte - es geht ihm gut. Anstatt jedoch etwas zu sagen entkam ein weiterer Schluchzer meiner Kehle. Ich hörte ein Rascheln „Was ist los Haz?!" hörte ich ihn sofort besorgt sagen. „I-ich...A-alb-albtraum-m." schluchzte ich erstickt & zog meine Decke noch mehr schützend um mich.
„Ich komme rüber...keine Sorge, mir geht es gut Haz." sagte Louis sanft. Es brachte mich wieder zum schluchzen - die Schreie von Louis in meinem Traum hörten einfach nicht auf in meinem Kopf herumzuschwirren.
„Ich bin in 5 Minuten bei dir. Es ist alles gut." Ich drückte meine Hand auf meinen Mund um meine Schluchzer zu dämpfen. Verkrampft lag ich in meinem Bett & wartete darauf, dass Louis zu mir kam & mich in den Arm nimmt. Ich wollte sehen & fühlen, dass es ihm gut geht & dass er nicht gerade von Flammen eingenommen wurde.

Louis hielt was er gesagt hatte. Er war nach fünf Minuten hier - zumindest fühlte es sich so an. Meine Tür öffnete sich & ich sah in Louis' besorgtes Gesicht. Als ich sah dass es ihm gut ging begann ich erneut zu schluchzen & rollte mich mehr ein. Louis lief zu mir & hüllte mich in seine Arme. Ich drückte mich ihn entgegen & umarmte ihn zurück.
„Ich bin da Haz. Ich bin hier...beruhige dich. Es geht mir gut." flüsterte er direkt neben meinem Ohr & drückte einen Kuss direkt darunter. Trotz meiner Angst & dem Streit flatterten Schmetterlinge durch meinen Bauch als ich seine Lippen spürte.

Louis wiegte mich in seinen Armen, strich mir durch die Haare & beruhigte mich mit seinen Worten so lange bis ich mich endlich beruhigt hatte & seine Schreie aus meinem Traum verblassten.
Mein Gesicht war heiß & fühlte sich geschwollen an, meine Augen brannten & die Luft war schwer. „Der Albtraum?" fragte Louis als ich mich etwas aufgesetzt hatte. Seine Hand lag an meinem Rücken & strich beruhigend darüber. Ich wischte mir über die Augen, schüttelte den Kopf.
Verwirrt sah Louis mich an „Es war e-ein...ein anderer." murmelte ich schniefend. Louis zog mich mehr an sich „Möchtest du mir davon erzählen?"

Erneut traten Tränen in meine Augen „I-ich...wir haben uns gestritten &-&...du meintest dass meine Angst dumm ist." ich schniefte „D-dann hast du...du mir eine brennende K-kerze vors Gesicht gehalten." ein schluchzen verließ meine Kehle „Ich hab sie d-dir aus der H-hand geschlagen...&-...sie...i-ist auf d-dich &...du...du hast zu b-bren...brennen begonnen." Laut begann ich wieder zu schluchzen „I-ich k-konnte nichts machen &-& musste einfach zu-zusehen."

Louis zog mich nah zu sich. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. „Es tut mir leid." hauchte er & schniefte selbst leise. Ich drückte mich mehr an ihm „Es tut mir so unendlich leid...ich bin ein Idiot." sprach er. Seine Hand lag an meiner Hüfte was ein angenehmes Kribbeln verursachte. „D-das...das was Lizz sah heute gesagt hat ist kompletter Schwachsinn." fing er an & löste sich so, dass er mich ansehen konnte. „Ich sollte nichts tun was deine Angst vergrößert - egal ob du dabei bist oder nicht. & es tut mir leid, dass ich mich von den Anderen dazu verleitet habe auch eine zu rauchen." fuhr er fort & sah mich ernst an. Immer noch liefen Tränen über meine Wangen & leise Schluchzer kamen aus meinem Mund.
Louis nahm mein Gesicht in seine Hände was mich erschaudern ließ - auf eine gute Weise.

„Hör nicht auf Lizz...sie hat keine Ahnung was du durchgemacht hast...was wir durchgemacht haben. Wir haben so viel zusammen geschafft da kann sie nicht sagen, dass es nur deine Angst ist. Ich bin da mit drinnen Haz..." hauchte er mir entgegen. „Bitte verzeih mir...ich kann nicht ohne meinen besten Freund."

Ich sagte nichts sondern schlang einfach meine Arme um ihn & drückte mich an seine Brust. Er schlang seine Arme um mich „Es tut mir so leid Haz. Alles..." flüsterte er. Ich nickte leicht „Ich hab dich lieb Lou..."
Louis' Griff verfestigte sich „Ich dich auch Haz."

„Soll ich bleiben?" fragte er sanft nach einiger Zeit. Ich nickte leicht. Er konnte noch nicht gehen - die Angst um ihn war noch viel zu groß.
„Brauchst du noch einen Tee?" er strich mir über die Wange & hob mein Kinn etwas an. Mich durchfuhr ein unglaubliches Kribbeln & am liebsten hätte ich ihn einfach wieder geküsst. Stattdessen wendete ich meinen Blick auf meine Finger & schüttelte den Kopf.

Louis legte sich hin & brachte uns in die Big & Little Spoon Position. Er hielt mich fest bei sich, seine Arme lagen um meinen Bauch & ich konnte seinen Atem an meinem Nacken spüren.
„Es tut mir so leid." hauchte er, gleich darauf spürte ich seine sanften Lippen an meinem Nacken. Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Das hatte er noch nie getan! Es blieb jedoch nicht nur bei einem Küss. Er machte weiter. Nervös knetete ich meine Hände & atmete zittrig ein „L-lou." hauchte ich.
„Es tut mir unendlich leid Harry...ich hab dich so lieb." mein Bauch explodierte. „I-ich dich auch Lou." brummte ich & versuchte meine Gefühle zu unterdrücken. Sonst würde ich wirklich noch über ihn herfallen.

the 30th - ls Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt