November 30th II

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TW: Feuer

Seit dem ich zuhause angekommen war, bin ich nicht mehr aus meinem Zimmer gekommen.
Ich wartete fieberhaft darauf dass Harry mich anrief & ich mit ihm alles klären konnte. Zuerst wollte ich ihm schreiben, jedoch meinte Mum, dass ich ihm Zeit geben sollte sonst würde sich das Gespräch mit ihm nur noch mehr hinauszögern. & das wollte ich nicht. So schnell wie möglich wollte ich mit Harry reden & ihm klar machen, dass es mir doch egal ist ob er schwul ist oder nicht. Er hat es mir nicht gesagt weil er Angst hatte, dass ich ihn nicht akzeptiere - zumindest war das die logischste Erklärung dafür. Aber ich verstand nicht wie er glauben könnte ich würde ihn nicht akzeptieren. Wie konnte er sich Niall, Liam oder Zayn früher anvertrauen als mir? Ich war doch sein bester Freund.

„Lou ich hab Tortellini für dich gemacht." hörte ich Mum durch die Tür sagen nachdem die klopfte. „Ich hab keinen Hunger!" brummte ich zurück. „Du hast nach dem Spiel nichts gegessen. Du hast bestimmt Hunger."
Ich grummelte & lief zur Tür um sie zu öffnen. Mum stand mir gegenüber & lächelte leicht „Hier Schatz. Es wird alles gut werden." sagte sie. Ich zwang mich zu einem leichten Lächeln - zu mehr war ich nicht im Stande - & nahm ihr den Teller aus der Hand nur um dann gleich wieder die Tür abzuschließen.

Lizz <3
Er übertreibt...ich hab dir doch gesagt, dass Harry zu anhänglich ist

Ich schnaufte aus als ich Lizz' Nachricht laß. Harry übertrieb nicht! Ich konnte zwar immer noch nicht verstehen in wie Fern ich mich durch Lizz verändert hatte jedoch hoffte ich, dass er mir das bald erklären würde.

Während ich aß legte ich die alte Platte welche mir Harry zum Geburtstag geschenkt hatte auf. David Bowie - Heros. Natürlich.
Als mein Lieblingslied Songs of the silent Age anfing klingelte mein Handy.
Ich sah Harrys Name aufploppen & nahm in der Sekunde mein Handy um abzuheben.

„Harry!" flüsterte ich sofort. Für längere Zeit ich hörte nichts & dachte schon er hätte mich aus versehen angerufen. Doch dann ertönte ein leises „L-Lou." seine Stimme war zittrig & ich konnte hören, dass er weinte. „Harry...soll ich rüber kommen dann-„ Harry unterbrach mich sofort „I-ich..." er schluchzte laut auf - was mein Herz brach „Ich h-hab A-Angst." schluchzte Harry atemlos. Nun begann ich mir Sorgen zu machen - das war doch nicht nur wegen dem Streit.
„Was ist los Harry?!" fragte ich panisch. Ich hörte einen erstickten Schluchzer „F-feuer." konnte ich unter seinem panischen Weinen hören. Ich schreckte hoch. Mein Herz begann wie wild zu schlagen vor Sorgen „Feuer?! Wo Haz? Ich komme zu dir, sag mir nur wo du bist." sagte ich panisch & war auch schon aufgesprungen. Dass ich den Teller mit dem restlichen Essen umwarf & die Platte noch spielte konnte mir nicht egaler sein.
„I-ich...i-im Wald." hörte ich Harry weinend flüstern. Fuck - wie sollte ich ihn im Wald schnell genug finden?! „Okay Haz. Ich bin unterwegs, keine Sorge." brabbelte ich während ich in meine Schuhe schlupfte & meine Jacke nahm. Um Mum bescheid zu sagen war keine Zeit weswegen ich einfach zu meinem Auto lief.

„Haz wo genau bist du?" fragte ich & fuhr los. Hier in der Nähe gab es nur einen Wald was die Suche nach Harry etwas leichter machte. „I-ich..." ich hörte ihn husten. Sofort gingen meine Alarmglocken an „Wie groß ist das Feuer?!" fragte ich panisch. „G-groß."
Mein Herz schlug sofort 100mal schneller. Ich musste die Feuerwehr rufen, aber ich konnte Harry nicht allein lassen.
„I-ich bin auf d-der Brücke..." wimmerte er nun ängstlich. Ich wusste nun wo er war, was mich etwas erleichterte. „Okay ich bin gleich bei dir. Halt durch." Harry wimmerte leise & hauchte ein „Okay" ins Handy. Ich redete weiter. Harry antwortete nicht - nur sein Wimmern zeigte mir, dass er noch zuhörte & dran war.

Sobald ich beim Wald angekommen war stolperte ich aus meinem Auto. Es war mir egal, dass ich quer über zwei Parkplätze geparkt hatte, das Auto noch an war & die Tür nicht richtig zu war. Harry war wichtiger. „Ich bin da Haz. Gleich-„ ich stockte als ich eine riesige Rauchwolke über dem Wald aufsteigen sah. Scheiße!

„Harry bist du noch da?!" fragte ich panisch & rannte los. „L-lou" hustete mein bester Freund ins Handy. Mein Herz zog sich schmerzhaft. „Ich bin gleich da!"
Aus der Ferne hörte ich Sirenen was mich etwas beruhigte. Sie kamen näher. „Die Feuerwehr kommt Harry. Es wird alles gut." sagte ich hektisch während ich zur Brücke lief - ich war selbst viel zu panisch um ihn zu beruhigen.
Als ich dort jedoch ankam blieb ich abrupt stehen. Die Brücke war eine einzige riesige Flamme. Ein Schauer zog sich über meinen Rücken welcher voll mit Sorgen war.
„Harry!" rief ich so laut ich konnte. „Haz wo bist du?!"

Ich ging näher an die Flammen in der Hoffnung, dass ich Harry sehen konnte. Doch ich sah ihn nicht & bekam auch keine Antwort von ihm.
Ich hörte die Sirenen hinter mir & plötzlich auch laute Stimmen.
„Gehen Sie vom Feuer weg!" rief jemand welcher mich dann auch schon gleich an der Schulter packte & zurück zog. „Nein!"
Ein Sanitäter kam auf mich zu „Geht es Ihnen gut?!" fragte er. Voller Angst um Harry sah ich auf das Feuer & wie die ersten Feuerwehrmänner begannen das Feuer zu löschen. „Ja! Mein bester Freund muss hier irgendwo sein!" sagte ich panisch. „Okay, keine Sorge ihm wird jetzt geholfen." versuchte nun eine blonde Sanitäterin mich zu beruhigen.

Das half aber nicht. Ich sah auf mein Handy & hielt es wieder an mein Ohr „Harry?!" fragte ich. Nichts. Nichtmal mehr sein wimmern. Ich war zu langsam! Ich hätte mich mehr beeilen sollen um zu Harry zu kommen, aber ich war zu spät.
Sofort brach ich in Tränen aus. „Hey deinem Freund geht es gut. Er ist jetzt in besten Händen." sagte die blonde Frau. Jedoch half es nichts. Ich schluchzte weiter während ich auf die Flammen starrte.
Nach einiger Zeit brachen sie mich in den Krankenwagen damit ich mich hinsetzen & beruhigen konnte. Jedoch dachte ich nichtmal daran mich zu beruhigen.

„Schnell, der Junge ist in Lebensgefahr!" hörte ich plötzlich einen Mann rufen. Ich schreckte hoch & sah wie einer der Feuerwehrmänner meinen Lockenkopf in den Armen hielt & ihn vom Feuer wegtrug. Sofort sprang ich auf & stolperte regelrecht aus dem Krankenwagen. Einige Sanitäter hatten sich um Harry wie eine Mauer aufgebaut. Ich boxte mich zwischen ihnen durch & sah sofort in Harrys rußbedecktes Gesicht.
„Haz." hauchte ich fassungslos. Er hatte seine Augen geschlossen & seine Atmung ging schwer. Unmengen an Tränen liefen meine Wangen hinunter. Wieso musste es ihm passieren?!

„Verbrennungen zweiten & dritten Grades am rechten Bein & Arm!" hörte ich einen der Sanitätern sagen. Sofort wurde ich panischer.
„Sie müssen bitte einen Schritt zurück gehen." sagte man plötzlich zu mir. „Was? Nein! Harry-„ - „Ihr Freund ist in Lebensgefahr. Wenn wir ihm jetzt nicht helfen ist es zu spät für ihn." klärte mich der Mann auf. Sofort trat ich zurück & machte Platz für die Sanitäter.

Harry ist in Lebensgefahr! Er könnte sterben?! & das nur weil ich zu spät hier war! Weil wir uns gestritten haben & er deswegen hergekommen ist! Vor lauter Frust & Trauer fiel ich auf die Knie & rollte mich zu einer Kugel zusammen. Ich weinte. Harry könnte sterben...
Ich könnte nie wieder mit ihm reden, nie wieder mit ihm zu Dancing in the Street tanzen, nie wieder durch seine wunderschönen & weichen Locken streichen. Ich könnte nie wieder sein Lachen hören, seine süßen Grübchen sehen, nie wieder einen Samstagabend mit ihm verbringen. Ich könnte meinen besten Freund verlieren!

„Hey...Sind Sie von Harry Styles der Freund?" fragte plötzlich eine tiefe alte Männer Stimme - ich hatte keine Ahnung wie lange ich am Boden saß & weinte. Ich sah auf & nickte hysterisch - es war ein Polizist. „Okay...Mr. Styles wird jetzt ins Krankenhaus gebracht. Seine Erziehungsberechtigten wurden schon informiert. Wenn Sie möchten können Sie bist Krankenhaus fahren - da bekommen sie mehr Informationen über den Zustand von Mr. Styles." ratterte er hinunter.
Ich schluckte & nickte. Zittrig stand ich auf. Perplex sah ich mich nach Harry um welcher gerade in den Krankenwagen befördert wurde. Ich sah nicht viel außer, dass er eine Atemmaske um hatte & die Ärzte wild durcheinander redeten.

Oh Haz.

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