Ablehnung

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Die nächsten Wochen verfliegen schneller als dir lieb war. Herr Kampe hatte nun die Firma in der du arbeitest aufgekauft. Du kannst also in der Nähe eures Hauses arbeiten und hast keinen langen Arbeitsweg. Herr Kampe und du verbringt die letzten warmen Abende im Pool bevor es langsam Herbst wird.
Je näher der Herbst kam, desto schlechter wurde Herr Kampes Laune. Er war immer öfter abweisend zu dir und schien dir immer wieder auszuweichen.

"Komm zum Essen.", sagt Herr Kampe der in dein Zimmer kommt. Es ist Samstag und du hattest den Vormittag auf deinem Zimmer verbracht, da Herr Kampe nicht gesprächig war. Er reagiert in letzter Zeit wenig auf deine Versuche ein Gespräch aufzubauen. Du schiebst es auf den Stress in seiner Arbeit, da er momentan auch immer später als sonst nach Hause kommt.
"Ja.", sagst du und gehst mit ihm nach unten.
Herr Kampe hatte nicht so aufwendig gekocht wie du es von ihm gewohnt warst, aber es schmeckte wunderbar. "Darf ich was fragen?"
"Mmh?"
"Sie mögen den Herbst nicht, oder?"
"Ist doch wie jede Jahreszeit nur, dass es kälter und nasser wird.", sagt er ohne aufzublicken.
Du nickst und schaust traurig dein Essen an. Was ist nur los mit ihm? Seit fast einer Woche geht es jetzt so. Davor war es auch schon nicht mehr so fröhlich mit ihm wie seit ich eingezogen bin. Aber er ist echt scheiße drauf.
Du stöhnst genervt. "Weißt du eigentlich, dass deine Herbstdepression mich auch total runterzieht. Man bekommt keine Lust auf irgendwas wenn man das sieht." Du warst wirklich wütend und es leid, seine kargen Kommentare zu ertragen. Herr Kampe hört als du fertig gesprochen hast auf zu kauen und schaut dich an. Er schluckt. "Was hast du gerade gesagt?", sagt er langsam und in leisem, bedrohlichem Ton.
"Ich...ich... ", beginnst du zu stottern. "Ich kann das nicht ertragen! Seit mehr als einer Woche redest du fast nicht mit mir!" Du schreist ihn an.
"Das reicht. Steh auf." Sofort tust du was er sagt und Herr Kampe erhebt sich ebenfalls.
"Wenn es dir nicht passt wie ich mit dir rede, dann bitteschön. Ab jetzt sagst du wieder Sir zu mir. Hast du das verstanden?" Seine Stimme war streng und er redete leise und bedrohlich.
"Ja hab ich." Ein Schlag trifft deine Wange. "Ja habe ich Sir.", sagst du schnell und beißt die Zähne zusammen. Scheiße. Jetzt hab ich echt verspielt.
"Du hast zwei Wochen Orgasmusverbot. Wehe dir, wenn du dich selbst anfasst."
Mit offenem Mund schaust du ihn an.
"Geh nach oben."
Du willst etwas sagen aber du traust dich nicht. Du hast wirklich nicht übertreiben wollen aber du musstest ihn auch irgendwie die Wahrheit sagen. Aber wieder einmal hattest du es schlimmer gemacht. Also drehst du dich um und gehst.
Den restlichen Tag verbringst du in deinem Zimmer und als Herr Kampe dich zum Essen ruft, war er selbst schon fertig und geht in sein Zimmer. Du isst also allein.
Am Sonntag bleibst du freiwillig in deinem Zimmer und bist beleidigt.
Fast den ganzen Tag über seht ihr euch nicht und du bist traurig darüber. Du willst mit ihm reden aber du siehst es auch nicht ein. Im Moment würde er dir wahrscheinlich sowieso nicht zuhören. Der Tag schien ewig zu dauern und du bist froh als es endlich abends war. Du fühlst dich aber alleine in deinem Bett.

Am Montag morgen dann gibst du dir einen Ruck und versuchst dich zu entschuldigen. "Herr Kampe. Es tut mir leid.", sagst du vorsichtig, aber entschlossen.
Er schaut dich an. "Gut. Du hast auch übertrieben."
"Ich weiß und es tut mir leid." Auch wenn es stimmt was ich gesagt habe.
Herr Kampe nickt. "Gut. Du darfst wieder bei mir schlafen und du musst nicht den ganzen Tag im Zimmer sein."
"Danke Sir."
Herr Kampe nickt. "Wir müssen zur Arbeit. Los.", sagt er dann wieder kalt.
So ging es auch die restliche Woche lang. Herr Kampe sagte kaum ein Wort und war mehr distanziert als zuvor. Nachts schläfst du zwar in seinem Zimmer aber nicht gerne, da er immer noch wenig mit dir redet, und wenn, dann mit kalter Stimme. Du traust dich aber auch nicht nochmal etwas zu sagen.
Morgens wenn du aufwachst war Herr Kampe bereits im Esszimmer beim Frühstück und ging ins Bad wenn du frühstückst. Dann gab es eine schweigsame Autofahrt und einen kalten Abschied bei der Arbeit. Wenn du heimkommst machst du dir selbst essen. Herr Kampe, der normalerweise vor dem Abendessen nach Hause kommt und dieses meistens zubereitet, blieb nun immer bis fast acht Uhr auf der Arbeit und kommt oft erst noch später nach Hause. Der kalte Herbst herrschte somit auch in eurem Haus. Dein Leben wirkt trist und kalt. Du bist froh in seinem Bett schlafen zu können und nicht ganz alleine bei dir, auch wenn er abends ebenfalls nichts redete. Du schläfst schlecht, da du dir die ganze Zeit Gedanken über seinen Zustand machst, aber irgendwann hattest du dich schon fast daran gewöhnt.

Auch am heutigen Abend kam Herr Kampe spät heim. Er lehnte das Abendessen ab und setzt sich starr auf das Sofa.
"Ich gehe jetzt schlafen.", sagst du irgendwann.
"Gut. Ich komme nach.", entgeget Herr Kampe ohne dich anzusehen.
Traurig nickst du und machst dich fertig. Dann legst du dich in sein Bett. Dir fallen schnell die Augen zu.

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Was glaubt ihr, was ist mit Herr Kampe los?
Ein etwas kurzes Kapitel, aber das nächste ist wieder länger.

Verlangen nach Dominanz - Fortsetzung zu InternatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt