61.Nummer 67

128 14 0
                                    

(Achtung: dieses und nächstes Kapitel sind für Menschen die mit Gewalt etc. nicht umgehen können NICHT geeignet.)

,,Ich weiß." brumme ich in meine Maske hinein. ,,Und?"

,,Du machst unnötig Ärger."

,,Mir egal. Dann heuer mich nicht an." schnaube ich genervt.

,,Agust D! Wage es nicht so mit mir zu sprechen."

Das Büro in dem ich stehe liegt im Dunklen. Von dem umgedrehten Stuhl hinter dem schweren Eichentisch dringt die Stimme schneidend zu mir durch.

Tsk. Ich kann für all das nichts.

,,Nicht meine Schuld dass ich-" fange ich an.

,,Meine auch nicht! Wir hatten die Diskussion schon hunderte mal. Hör auf jetzt."

Hundert mal zu viel.

,,Wie lange habe ich noch?" brumme ich.

,,Mhm... nen Jahr...?"

Scheiße. So lange noch?

,,Okay."

Ich nicke und merke dann dass er mich ja gar nicht sehen kann.

,,Also, wohin?" frage ich.

,,Lessingstraße 67."

,,Wer benennt ne Straße denn nach dem?" verdrießlich vergrabe ich meine Hände in den Taschen.

,,Einer der bekanntesten Autoren der Aufklärung. Kennst du nicht die Wasserschlange?"

,,Doch, klar. Wer kennt das nich." murmle ich gelangweilt.

,,Naja auf alle Fälle... das Gebäude steht leer. Die Gerüchte sind unmenschlich, also eigentlich kein Wunder dass die Polizei die Finger davon lässt."

Man hört ein leises Schnauben.

Ich nicke bis mir wiederholt auffällt wie dumm das ist.

,,Mhmm, wann? Und irgendwelche Sachen auf die ich aufpassen soll?" frage ich genervt.

,,Jetzt gleich. Da du eh schon zu spät bist hast du vielleicht noch 5 min bis du los musst."

Pause.

,,Ach und ja, pass auf dass die Fenster heil bleiben."

Man hört förmlich sein überhebliches Grinsen.

,,Ich mach sie extra kaputt." brumme ich und drehe mich Richtung Ausgang.

,,AD! Ich wills verkaufen also erspar mir die Arbeit."

Tsk.

Ich verlasse den Raum nachdem ich mir den kleinen Zettel auf dem Schreibtisch -der für mich bestimmt war- schnappe und fahre mit dem Fahrstuhl wieder nach unten. Auf der Straße vor dem Eingang steht ein dunkler Wagen mit getönten Scheiben. Sobald ich aus der Tür trete öffnet sich hinten die Autotür.

Ich steige ein und lehne meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe. Der Wagen setzt sich in Bewegung.

Was Jimin jetzt wohl macht- YOONGI VERDAMMT!!

Ich fahre mir mit einer Hand durch die Haare.

Ich sollte nicht über ihn nachdenken. Vor allem nicht jetzt. Fuck.

Der Zettel in meiner Hand ist zerknittert als ich runter schaue. Ich streiche die Falten glatt.

Die Adresse, ein Datum und eine Skizze von dem Gebäudeplan. Außerdem ein Bild von einem Mann.

Und ganz unten eine Geldsumme.
Eine immense Geldsumme.

Mehr ist nicht abgedruckt.

Mein Blick schweift durchs Fenster und ich lege meinen Kopf wieder dagegen. Die nur spärlich Licht spendenden Straßenlaternen ziehen draußen an mir vorbei.

Angel without wingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt