»Ich?«, wiederhole ich, weil das Erste nur gekrächzt herauskam. Wieso sollte ich die vielversprechende Hilfe sein? Ich? Das kann ich mir wohl kaum vorstellen.
»Ach so. Ich dachte.« Oh nein! Schon wieder versiebt.
»Jeu, so war das überhaupt nicht gemeint. Eher andersherum. Wie könnte ich denn bitte helfen und wobei? Was soll ich denn ausrichten können? Und vor allem wobei?«
»Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es auch nicht so genau.«
»Ah. Hm. Danke.« Bin ich jetzt wegen meiner eigenen Gedanken eingeschnappt?
»Nee. Ich habe dir ja von der Mission erzählt. Mehr weiß ich auch nicht. Ich glaube, was das angeht, bist du schon der beste Kandidat, aber dennoch bist du ja nun hier aufgewachsen. Keine Ahnung, ob du Kenntnisse – anderes Wissen – darüber hast. Aber was, wenn es noch um mehr geht, ich es nur nicht weiß? Vielleicht kannst du durchaus behilflich sein. Vor allem vertraue ich dir und dann wird mein Papi dir auch vertrauen. Und ich denke mal, dass ihr im gleichen Stand seid?!«
»Gleicher Stand? Das glaube ich kaum. Wenn ihr alles gerecht teilt, hat dein Vater sicherlich mehr zur Verfügung als ich.« Wieso schaut sie jetzt so verwirrt?
»Mit Stand ist das Alter gemeint.«
»Aha. Hier nicht«, lache ich los. »Das ist ja witzig, so können auch Missverständnisse entstehen.«
»Mein Vater ist einundvierzig Jahre alt.«
»Dann hast du tatsächlich recht. Ich bin zwei Jahre jünger.«
»Und?«
»Hm?«
»Würdest du uns helfen?«
»Na, das ist ja keine Frage. Natürlich würde ich euch helfen. Aber ob ich es kann?«
»Würdest du denn mitkommen, wenn ich dir zusagen kann, dass ich dich zurückbringe, sobald sich herausstellt, dass dem nicht so wäre?«
»Na dann los?! Ich habe noch nicht genug Action gehabt und ein Ortswechsel schadet mir ehrlich gesagt auch nicht.« Und das letzte würde mir in der Tat enorme Sorgen sowie Schwierigkeiten bereiten.
»So schnell geht es nun auch nicht«, witzelt sie.
»Worauf wartest du, wenn es schnell gehen soll?«, interessiert mich nun wirklich brennend. Jetzt, wo ich mit von Partie bin, habe ich hoffentlich noch mehr Anrecht auf Wissen.
»Also zuallererst müssen wir an die richtige Stelle und zweitens muss es zur richtigen Zeit erfolgen. Und drittens müssen wir auch aufpassen, dass wir es nicht machen, wenn noch jemand anderes in der Nähe ist, damit wirklich nur wir beiden und Fritzi, wenn du willst, durch das Portal gleiten. Es muss sicher sein.«
»Okay. Begriffen. Wie langen brauchen wir noch zu der geheimen Stelle?«
»Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich hoffe allerdings, dass wir es bis zur nächsten Nacht schaffen.«
Also wird das Portal wohl nachts geöffnet oder wie auch immer die korrekte Bezeichnung dafür ist. Natürlich. Lun-Vale. Mond. Und ihr Handgelenk, an dem der Mond ebenso eine zentrale Bedeutung hat. Das hätte ich mir auch mal denken können. Also bewegen wir uns wieder fort und anscheinend befinden wir beide, dass wir fürs Erste genug geredet haben. Schweigen ist manchmal auch sehr angenehm. Ab und zu ein Rascheln, Fritzis Tapsen oder ein Zwitschern. Diesen Weg bin ich, glaube ich, noch nie lang gelaufen. Von wegen, ich war hier überall. Allerdings entfernen wir uns auch sehr weit vom Ort. Hier ist keine Hütte mehr. Einfach ein Pfad, mal ein paar Büsche, die halb vertrocknet sind und auf den nächsten Regen warten, vielleicht auch mal ein Baum, der dem Pfad ab und an Schatten spendet. Nachdem Jeu berichtet hat, wie es bei ihnen ist, rätsel ich, wie es wohl aussehen könnte und nun könnte ich es bald tatsächlich sehen. Nur von denen wenigen Worten stelle ich es mir so viel weniger trockener vor. Die Nacht wird allmählich zum Tag.
»Halt!«, schreit jemand von hinten und ich schrecke sofort auf. Als ich mich umdrehe, sehe ich einen Stock auf mich zu schwingen. Und kurz darauf bin ich schon getroffen. Am Boden liegend schaue ich zuerst nach Jeu. Sie steht mit an ihrem Körper gepressten Armen und schlotternden Knien am gleichen Fleck. Ihr Blick in meine Richtung und doch macht es den Eindruck, als würde sie gar nichts wahrnehmen, als wäre sie woanders.
Ein Zweiter kommt, was ich an den herannahenden Laufschritten hören kann. Woher kommen die plötzlich? Da muss es doch noch einen anderen Weg gegeben haben. Ich warte ab und kurz bevor der nächste Angreifer bei mir ist, drehe ich mich um und trete mit ganzer Kraft, die ich aufbringen kann gegen das Bein. So ganz unerfahren bin ich auch nicht und immerhin ist er neben mir auf dem Boden gelandet. Welche Untersektion dies hier ist, weiß ich nicht. Diese zwei – scheinbar sind sie dieses Mal wirklich nur zu zweit – Männer sind mir noch nie aufgefallen, aber sie werden wohl Bilder von uns und ihren dazugehörigen Auftrag bekommen haben. Entweder ich wehre mich oder das war es. Der Erste kommt schon wieder auf mich zu und holt aus, ich kann mich wegducken und springe auf die Beine. Doch diese Zeit hat er genutzt und erwischt mich am Arm. Der Schmerz durch diese Keule mit Spitzen, die seitlich abstehen, zwirbelt extrem vom Arm ausstrahlend hinweg durch den gesamten Körper. Das hat mich schon wieder ausgesetzt und die beiden können das für sich nutzen. Nun hält mich einer und der andere schlägt zu. Als sie meinen, dass ich genug habe, lassen sie mich liegen und wenden sich ab.
Fritzi bellt laut auf und beschützt gerade sicherlich Jeu. Sie gehen nun bestimmt auf sie zu.

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Hat-Schi
Ciencia Ficción◦𝗦𝗰𝗶𝗙𝗶/𝗗𝘆𝘀𝘁𝗼𝗽𝗶𝗲-𝗬𝗼𝘂𝗻𝗴𝗔𝗱𝘂𝗹𝘁◦ ||1.ᴘʟᴀᴛᴢ ɪɴ ᴅᴇʀ ᴋᴀᴛᴇɢᴏʀɪᴇ ›ꜱᴄɪꜰɪ‹ & ɪɴꜱɢᴇꜱᴀᴍᴛ 2.ᴘʟᴀᴛᴢ ʙᴇɪᴍ ʙᴏᴏᴋᴀᴡᴀʀᴅ 2024 | 3.ᴘʟᴀᴛᴢ ʙᴇɪᴍ ꜱᴜɴʀɪꜱᴇ-ᴀᴡᴀʀᴅ 2024 || 𝘡𝘸𝘦𝘪 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 - 𝘡𝘸𝘦𝘪 𝘎𝘦𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯. 𝘋𝘢𝘻𝘸𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘭�...