Frederik hat sich erstaunlich gut darauf einlassen können. Das hat es für mich sehr leicht gemacht, dadurch wiederum konnten wir harmoniert nach Hause kommen. Ich bin zu Hause.
Ich bin wirklich daheim. Noch muss ich mich zurückhalten und darf meine Freude nicht zu sehr ausleben. Aber ich bin erfüllt von Freude. Mein Herz strahlt.
Ich bin froh, dass wir an dem Punkt angekommen sind, von dem aus ich auf meine Mission gestartet war. Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht ganz sicher. Doch es ist gut. So haben wir noch ein wenig Ruhe und sind abgeschirmt. Wir sind an meinem Platz. Nur wenige kennen ihn, wofür ich dankbar bin. Frederik geht es nach wie vor nicht gut und diese Reise hat ihn zusätzlich Energie gekostet, sodass er noch erschöpfter ist. Mit dem ersten Blinzeln ist er umgefallen. Nun schläft er und das sei ihm mehr als gegönnt.
Fritzi, die sich brav zu Frederik gelegt hat und dort weiterhin verweilt, ist wohl auf. Ihr machte das offensichtlich weniger aus. Selbstredend war diese Reise aufregend, auch für sie und dieser Ort ist neu für sie. Natürlich ist sie nervös. Hier ist alles neu für sie. Aber sie scheint eine mutige, tapfere und fitte Hündin zu sein. Ich streichle ihr über das Fell. Ja, das ist sie.
Mit einem letzten Blick vergewissere ich mich, dass Fritzi auf Frederik Acht gibt. Dann erhebe ich mich und laufe schnell zu meinem Versteck, nur ein paar Meter. Von dort hole ich zwei Decken sowie Salben. Wieder zurück bei den beiden öffne ich die Tube und schmiere die größten Wunden, die ich entdecken kann, ein. Ich hoffe, es bringt etwas. Sonst sollten wir morgen dringend Ryu aufsuchen. Dann lege ich ihm eine der Decken drüber. In die andere hülle ich mich.
Mein Platz. Ich überlege kurz, doch es müsste etwa ein Monat sein, den ich von hier weg war. Eine Woche dort ergibt einen Monat hier. An meiner kleinen Oase hat sich in der ganzen Zeit nichts geändert. Wärme trotz der frischen Nachtluft durchflutet mich. Noch vor dem Morgengrauen werden wir zu Papi gehen. Ich kann es kaum erwarten.
Ich schaue auf das Meer, in dem sich das Himmelszelt widerspiegelt. Ich bin zu Hause. Mit langsamen Schritten gehe ich auf die Wellen zu. Ich bücke mich und lasse das Wasser zwischen meinen Fingern plätschern. Unglaublich. Die wohltuende Brise aufsaugend drehe ich mich um und kann es noch gar nicht richtig fassen.
Wir haben es geschafft. Ich bin hier. Ich könnte diese ganze Welt umarmen.
Papi wird Frederik sicher dankbar sein und ich bin schon gespannt, welche Art von Fest wir veranstalten werden. Zu Ehren von Frederik und für mein Wiederkommen.
Als ich bemerke, dass der Mond verblasst, wecke ich schweren Herzens Frederik. Er ist nicht mehr ganz so blass und auch nicht mehr zu wackelig beim Bewegen. Das sind gute Zeichen.
»Guten Morgen«, flüstert er, woraufhin er sich umschaut. Er scheint unsicher zu sein.
»Guten Morgen.« Ich lächle ihm zu.
»Sind wir jetzt ... ähm ...«
»Das ist Lun-Vale«, sage ich freudig.
»Ich wollte zwar Hat-Schi sagen, aber ja«, kann er sich wohl nicht verkneifen. Ich rolle mit den Augen, lasse ihm aber seinen Spaß. Es geht ihm wohl wirklich besser.
Ich räume schnell die paar Sachen weg und dann machen wir uns auf den Weg. Merkwürdig. Es sind keine Menschen auf den Wegen. Es ist zwar noch dunkel, aber dennoch macht sich ein mulmiges Gefühl in mir breit.
»Irgendetwas stimmt hier nicht«, spreche ich meine Gedanken aus.
»Was meinst du?«
»Ich weiß es noch nicht, aber lass uns bitte leise sein.«
Ich ziehe ihn mit mir zurück. Damit wir durch einen versteckteren Weg zum Ratsgebäude gehen können. Den kannten immer nur Mama, Papi und ich. Wir kehren zurück zu meinem Platz. Auf dem hinteren Teil befindet sich ein Plateau, von dem aus eine versteckte Treppe hinunter führt. Dieser Pfad führt bis zu einem Gang ins Innere des Gebäudes. Ich erkläre Frederik schnell, was wir jetzt tun. Dankbar dafür, dass er keine weiteren Fragen stellt, machen wir uns auf den Weg. Es sind nur ein paar Meter.
Vom Versteck aus hören wir schon Stimmen. Die von meinem Vater und jemand anderem. Ich erkenne die Stimme. Es ist kein besonders wohlgesinntes Miteinander. Aber warum? Sie kamen doch immer gut miteinander aus ... Ich lege meinen Finger auf die Lippen, sodass Frederik weiß, dass wir weiterhin ruhig sein müssen. Ich horche den beiden weiterhin zu.
Meine Mission, der Auftrag ... Es war alles eine Falle?!
»Siggi?!«, äußert sich Frederik im fast gleichen Moment entsetzt.
Ich schaue zu ihm und bin verwirrt. Er kennt den Mann bei Papi? Der, der uns dazu angeraten hat, Hilfe zu holen. Der, der meinte, dass sonst unsere Welt irgendwann auseinanderbrechen würde.
Was ist hier los?
☾
E N D E
☾
DU LIEST GERADE
Hat-Schi
خيال علمي◦𝗦𝗰𝗶𝗙𝗶/𝗗𝘆𝘀𝘁𝗼𝗽𝗶𝗲-𝗔𝗯𝗲𝗻𝘁𝗲𝘂𝗲𝗿-𝗬𝗼𝘂𝗻𝗴𝗔𝗱𝘂𝗹𝘁◦ ||1.ᴘʟᴀᴛᴢ ᴋᴀᴛᴇɢᴏʀɪᴇ ꜱᴄɪꜰɪ ʙᴇɪᴍ ʙᴏᴏᴋᴀᴡᴀʀᴅ 2024 ⁓ ɪɴꜱɢᴇꜱᴀᴍᴛ 2.ᴘʟᴀᴛᴢ|| 𝘡𝘸𝘦𝘪 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 - 𝘡𝘸𝘦𝘪 𝘎𝘦𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯. 𝘋𝘢𝘻𝘸𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘭𝘪𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘞𝘦𝘭𝘵𝘦𝘯. �...