Streetlight

Kapitel 12

Changbin

Unsere kleine Gruppe war um zwei Personen gewachsen. Chan hatte einen Jungen namens Kim Seungmin angeschleppt, der tatsächlich eine wunderschöne Stimme hatte. Er hatte uns eine gefühlvolle Ballade vorgesungen und wir hatten alle versucht unauffällig Tränen wegzuwischen.

Den zweiten Neuzugang hatte Hyunjin mitgebracht. Es war ein Junge namens Yang Jeongin. Er war mit einem breiten Lächeln ins Studio gekommen, das Felix' Konkurrenz machen konnte. Dann hatte er uns einen Trot Song vorgesungen. Zunächst hatten wir verdutzte Blicke gewechselt, doch seine Begeisterung war schnell auf uns übergesprungen und wir hatten im Vorraum laut mitgesungen. Seine Energie war wirklich ansteckend und ehrlich gesagt wollte ihn auch jeder mehr als Maknae haben als Seungmin. Irgendwie hatte ich ein bisschen Angst vor Kim Seungmin.

Jisung verbrachte auch recht viel Zeit im Lee Minho, weswegen es mich nicht wundern würde, wenn er demnächst ebenfalls unserer Gruppe beitreten würde. Ich wusste noch nicht ganz was ich von ihm halten sollte. Er hatte so eine schroffe Art und wirkte beinahe bedrohlich, aber jedes Mal wenn er mit Jisung interagierte, lächelte er viel und seine ganze Art wurde lieb und vorsichtig.

Chan hatte mir sogar erzählt, dass Minho in seiner Anwesenheit mal Selfies aufgenommen hatte und verschiedene Filter ausprobiert hatte. Dabei soll er ganz aufgeregt gewesen sein und gekichert haben wie ein kleiner Junge. Ich hielt das für ein Gerücht.

Ich betrachtete nun das Aufnahmestudio in dem wir alle saßen. Wir hatten uns ein größeres suchen müssen, weil wir zu siebt nicht mehr in unser altes passten.

Und diese ganze Entwicklung hatte damit begonnen, dass ich in Felix hineingerannt war. Ich schüttelte den Kopf. Das Schicksal war wirklich seltsam.

„Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken?", fragte mich Chan und stieß mich mit der Schulter an.
„Hmm?", fragte ich. Ich war wirklich nur ein koreanischer Shakespeare wenn es um Rap ging.
Chan lachte und pitchte mir seine Ideen für einen neuen Song. Ich versuchte ihm aufmerksam zuzuhören, doch meine Gedanken konnten nicht bei der Sache bleiben.

„Sollen wir für heute Schluss machen? Ich will noch an einem Beat basteln und dafür musst du nicht hier herumsitzen"
Ich nickte, verabschiedete mich von Chan und verließ dann das Zimmer. Nur um davor stehen zu bleiben. Was sollte ich jetzt tun? Ich könnte ins Gym gehen, oder nach Hause. Ich könnte Jisung anrufen... sonst hatte der immer Ideen, was man an einem freien Nachmittag machen konnte.

Ich zückte mein Handy und Jisung ging beim zweiten Klingeln ran.
„Hey, was machst du gerade?"
„Hey Hyung, ich bin mit Minho essen, was gibts?"
Ich rollte mit den Augen. Einmal wenn ich Gesellschaft brauchte, hatte Han etwas geplant.
„Nicht so wichtig, wir treffen uns dann später im Dorm"
Ich verabschiedete mich und legte auf.

Ziellos lief ich durch die Gänge des Gebäudes, bis ich vor dem Raum stand in dem Felix für gewöhnlich Tanzen trainierte. Ich blickte durch das kleine Fenster in der Tür und stellte fest, dass der Raum leer war. Enttäuschung breitete ich in mir aus und ich ließ die Schultern hängen. Was war nur los mit mir? War ich etwa traurig, weil Felix nicht da war?

Ich straffte die Schultern und schüttelte die Gedanken aus meinem Kopf. Dann würde ich heute wohl früher ins Gym gehen.
„Hyung!"
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mein Herz begann zu pochen und ich musste eine Hand auf meine Brust legen, weil ich Angst hatte, dass es mir sonst herausspringen könnte. Mein ganzer Körper fühlte sich auf einmal voller Energie an. Das war doch nicht normal...

Ich drehte mich langsam zu Felix um und mein Herz rutschte mir in die Hose. Er hatte seine langen blonden Haare geschnitten und schwarz gefärbt. Ich konnte nichts sagen, nur starren.
„Hast du mich gesucht?", fragte Felix und legte lächelnd den Kopf schief.
Ich streckte eine Hand aus und griff nach einer Strähne seiner weichen Haare.

„Oh das? Ja ich war beim Friseur. Das nachfärben ist mir langsam auf die Nerven gegangen..."
„Ich mag dunkel..."
Felix' Augen begannen zu funkeln und die Atmosphäre zwischen uns schien sich zu verändern. „Ich weiß..."

Langsam ließ ich meine Hand sinken... nicht aber, ohne Felix dabei wie zufällig über das Ohr und die Wange zu streichen. Mir entging nicht, dass er dabei angestrengt schlucken musste. Dann blinzelte er mehrmals hintereinander und schüttelte leicht den Kopf. „Was machst du hier, Hyung?"

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich seine Frage immer noch nicht beantwortet hatte. „Chan hat mir freigegeben und ich wollte nachsehen, was du so machst"
„Ich wollte eigentlich ein bisschen üben, aber das kann ich auch morgen machen. In der Nähe hat ein neues Geschäft aufgemacht, das Eis verkauft. Da wollte ich mal hin, kommst du mit?"
Ich nickte und Felix lächelte mich breit an. Und langsam... ganz langsam hoben sich meine Mundwinkel ein kleines Stück.

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Hey ihr Lieben 🫶🏻 danke für deine Geduld! Endlich ist das nächste Kapitel draußen und ich bin auch schon fleißig dabei das nächste zu schreiben. Es wird danach wahrscheinlich wieder ein bisschen dauern bis Nachschub kommt, kleine Vorwarnung. Du kannst gerne kommentieren wie dir die Geschichte bis jetzt gefallen hat und falls du irgendwelche Anmerkungen oder Ideen hast, kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben, vlt geht es dann schneller das nächste Kapitel zu schreiben 🥴