Changbin
Voll beladen mit Tüten, die unser Essen enthielten, wühlte ich in meiner Hosentasche nach meinem Ausweis. Diesen musste man vor dem Gebäude vorzeigen, um von zwei Security-Typen Einlass zu erhalten, da sich in der Vergangenheit mehrere Menschen unbefugt Zutritt verschafft hatten. Als es mir endlich gelungen war einem der Herren meinen Ausweis zu zeigen und damit zu beweisen, dass ich hier Trainee war, durfte ich endlich eintreten. Freundlicherweise hatte der andere Mann Mitleid mit mir und hielt mir die Tür auf.
Im Vorbeigehen verbeugte ich mich leicht und lief dann in Richtung Aufzüge. Ich beeilte mich das Essen zu Felix und Han zu bringen, da es langsam kalt wurde. Die Dame aus dem Restaurant hatte leider meine Hähnchenspieße vergessen, doch ich konnte nicht auf diese wichtige Proteinquelle verzichten, da mein Tagesbedarf sonst nicht gedeckt wurde.
Im richtigen Stock angekommen, trat ich ohne zu schauen aus dem Fahrstuhl und prompt in eine andere Person hinein. Zum Glück fiel mir keine Tüte aus der Hand, was allerdings dazu führte, dass ich keine mehr frei hatte, um der Person, die nun am Boden saß aufzuhelfen.
Und als ich einen genaueren Blick auf die Person warf, wollte ich ihr gar nicht mehr aufhelfen. „Pass doch auf!", rief sie und raffte ihre Sachen in ihre Tasche. Yoorim warf mir einen wütenden Blick zu, der jedoch zu einem übertrieben freundlichen Lächeln wurde, als sie mich erkannte. „Oh Changbin Oppa!"
Oppa? Ich sah sie entsetzt an. Was sollte der Mist? „Alles gut? Bist du verletzt?", fragte ich und heuchelte Mitgefühl.
„Nein, nein, schon gut. Mir ist nichts passiert", erwiderte sie schnell und beeilte sich aufzustehen. Sie strich sich die Haare hinter die Ohren und klimperte mit den Wimpern. Meine Verwirrung wuchs mit jeder Sekunde, die ich in ihrer Gegenwart verbrachte. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, würde ich annehmen, dass sie mit mir flirtete.„Das ist also das Label, das dich ausbildet? Wow, du hast es ja echt weit gebracht!"
„Was tust du hier?", fragte ich, ohne auf sie einzugehen.
Sie bemühte sich sichtlich ruhig zu bleiben und verstärkte ihr Lächeln.
„Ein guter Freund der Familie arbeitet hier und mein Vater bat mich etwas vorbeizubringen. Wie schön, dass wir uns über den Weg gelaufen sind. Nach dem Essen neulich, wollte ich dir schreiben, aber mir ist aufgefallen, dass ich nicht nach deiner ID gefragt habe", plapperte sie darauf los und wickelte sich eine Haarsträhne um den Zeigefinger.Ich fühlte mich zunehmend unwohl in ihrer Gegenwart.
„Hättest du vielleicht Lust mal einen Kaffee trinken zu gehen? Ich kenne einen wirklichen coolen Laden..."
„Yoorim, was soll das?", unterbrach ich sie. Ich wusste, dass es unhöflich war, aber sie zog hier irgendeine unnötige Show ab, was zur Folge hatte, dass mein Essen kalt wurde.„Hör zu Changbin. Ich glaube wir sind nicht im Guten auseinander gegangen und das würde ich gerne ändern. Ich bereue es wirklich, dass ich letztens so gemeine Sachen gesagt habe, und das würde ich gerne mit einem Kaffee wieder gut machen."
Ich war baff. Konnte das wirklich stimmen? Hatte Yoorim so etwas wie ein Herz? Ich war unschlüssig was sie betraf, gleichzeitig war ich mir aber sehr sicher, dass Felix und Han mein Essen sehnsüchtig erwarteten.„Ok, adde mich einfach und wir können noch einmal darüber schreiben"
Im Weitergehen rief ich ihr meine ID zu und machte mich auf den Weg zum Trainingsraum. Am Ende des Ganges sah ich gerade noch Lee Know in einen anderen Proberaum eintreten. Heute schien wirklich Hochbetrieb zu sein.„Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber die haben meine Hähnchenspieße irgendwie vergessen und mussten die erst noch zubereiten als ich schon da war... hey, alles ok bei euch?"
Ich musterte Felix, der Han im Arm hielt und sanft seinen Rücken streichelte. Minho fiel mir wieder ein. Meine Hande verkrampften sich um die Tüten und ich war drauf und dran ihm hinterherzulaufen, um dem Arsch eine reinzuhauen.Als sich Han von Felix löste, um mich mit glasigen Augen und einem kleinen Lächeln anzusehen, schmolz mein Herz.
„Jetzt zwar noch nicht, aber bestimmt irgendwann..."*
Während des Essens waren wir nicht weiter auf den Zwischenfall mit Minho eingegangen. Stattdessen aßen wir schweigend unsere Bestellungen, die wir auf dem Boden ausgebreitet hatten, so dass jeder zugreifen konnte.
Felix stieß mir vorsichtig den Ellenbogen in die Seite. „Ist alles gut? Du bist ungewöhnlich schweigsam"
„Yoorim ist mir über den Weg gelaufen"
„Wo?"
„Hier im Gebäude... das war richtig seltsam"
„Was wollte sie?"
„Sie meinte, sie hätte etwas zu erledigen gehabt. Und dann hat sie mich gefragt, ob wir einen Kaffee trinken gehen wollen"
Felix sah überrascht aus. „Was hast du darauf geantwortet?"
„Ich meinte sie soll mir nochmal schreiben, aber ich denke ich werde vorgeben keine Zeit zu haben"Ich zog seine Hand zu meinem Hund und küsste seine Knöchel. „Ich würde sowieso lieber Zeit mit dir verbringen"
Han stieß ein Würgegeräusch aus, was mich genervt mit den Augen rollen ließ. „Wieso will sie denn jetzt auf einmal ein Treffen?", erkundigte sich Felix.
„Sie meinte, wir sollten uns aussprechen oder so, keine Ahnung. Sie ist komisch, bestimmt führt sie irgendetwas im Schilde..."Felix drückte meine Hand. „Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht wenn ihr euch mal aussprecht. Ihr müsst ja keine guten Freunde werden, aber du könntest dich bestimmt besser auf die Arbeit konzentrieren, wenn du keine alte Fehde mehr führen musst"
Ich seufzte schwer. „Ja vielleicht hast du recht. Wenn es nicht gut läuft, kann ich ja immer noch gehen. Ich werde sie aber nicht anschreiben. Wenn sie es ernst meint, soll sie sich zuerst melden"
Felix lächelte mich strahlend an. „Das ist ein guter erster Schritt. Das wird bestimmt gut laufen. Ihr trinkt einen Kaffee, redet über die Vergangenheit, entschuldigt euch für die Missverständnisse und Dummheiten der Jugend und die Sache ist erledigt."
Es hörte sich so einfach an, wie Felix es zusammenfasste, dass ich ihm beinahe glaubte, aber irgendetwas in mir sträubte sich immer noch gegen dieses Treffen. Allerdings hatte Felix recht. Ich wollte die Erfahrungen meiner Jungend verarbeiten und nach vorne blicken, und dabei hielt mich Yoorim tatsächlich noch zurück. Ich seufzte noch einmal. Wie schlimm konnte es schon werden?———————————————————
Tja und das ist die Frage... wie schlimm kann dieses Treffen werden?
Heute wieder ein weiteres Kapitel. Ungewöhnlich, ich weiß, aber ich hoffe trotzdem, dass du Zeit gefunden hast, es zu lesen.
Mir ist aufgefallen, dass ich noch an keiner Stelle erwähnt habe, dass die Bilder, die ich nutze, alle von Pinterest sind und natürlich nicht meine eigenen sind. Auf manchen sind die Creators genannt, auf vielen aber nicht. Wenn ihr die Bilder gut findet, könnt ihr gerne mal auf Pinterest nachschauen. Die meisten müssten aber eh entweder von Twitter oder Instagram kommen ☺️
Dann wie immer danke fürs Lesen! Ich freue mich wirklich über deine Kommentare, weil ich dann weiß, dass wenigstens eine Person sich für meine Story interessiert 😂
Liebe Grüße 🥰
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Streetlight
FanfictionChangbin trainiert für seine Karriere als K-Pop Idol. Er ist ehrgeizig und kämpft für seinen Traum. Mit seiner Rap-Group 3Racha produziert er neben dem Training auch eigene Lieder. Er will hoch hinaus und es den Leuten zeigen, die ihm Steine in den...