Kapitel 27

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Felix

Ich gab gerade den Code an meiner Eingangstür ein, als ich Changbins Lippen auf meinem Nacken spürte. Für einen kurzen Moment gab ich mich diesem angenehmen Gefühl hin, doch dann zuckte mein Blick nervös nach links und rechts den Hausflur entlang, woraufhin ich mich beeilte die Tür zu öffnen und meinen Freund hineinzuschieben.

Als ich die Tür schloss und mich zu Changbin umdrehte, stieß ich gegen ihn. Er musterte mich mit einem hungrigen Blick und ich musste vor Aufregung schlucken. Ich hatte bereits im Café gespürt, dass sich die Stimmung zwischen uns verschoben hatte, doch ich hatte nicht einschätzen können in welche Richtung. An seinem Blick, der genüsslich über meinen Körper wanderte, erhielt ich allerdings eine Vorahnung wie sich die Dinge in meiner Wohnung entwickeln würden.

Changbin griff nach meiner Hüfte und zog mich an sich. Meine Knie wurden wacklig und ich krallte meine Hände Halt suchend in seine Schultern. Dann beugte ich mich zu ihm herunter und unsere Lippen verschmolzen miteinander. Ich konnte ein genüssliches Stöhnen nicht unterdrücken, was Changbin ein süffisantes Grinsen entlockte. Ich rollte nur die Augen aufgrund dieses Machogehabes. Changbin runzelte die Stirn. „Habe ich was falsch gemacht?"
„Nein, schon gut, das ist nur so typisch Mann..."
„Ich bin ein Mann..."

Ich ließ die Augenlider zu einem lasziven Blick sinken, während meine Hand von seiner Schulter über seine muskulöse Brust sein Sixpack entlang zu seinem Hosenbund wanderte. Dort verweilte sie kurz bevor ich meinen Zeigefinger in eine Gürtelschlaufe einhakte und ihn an der Hüfte näher an mich heranzog.

Changbins Augen wurden groß, als er von der Stelle, an der unsere Hüften aufeinander trafen, zu meinem Gesicht hochsah. Ich erkannte Verwunderung in seinem Blick, wenn nicht sogar Schock. Sofort ließ ich etwas mehr Platz zwischen uns und lächelte ihn beruhigend an. „Alles ok?"
Er nickte zögerlich und zog mich dann wieder enger an sich.

Ich küsste ihn vorsichtig. Als wir uns von einander lösten, flüsterte ich ihm „Wir müssen nichts machen, was wir nicht beide zu 100% wollen, ja?"
Changbin nickte wieder zögerlich und ich führte ihn in mein Schlafzimmer.

Diese komische Atmosphäre, die uns seit dem Café verfolgte, fand sich auch im Schlafzimmer wieder. Ich hatte gehofft, dass er sich ein bisschen entspannen würde und seine sexy Seite wieder zum Vorschein kommen würde, doch das war nicht der Fall. Wenn überhaupt, dann sah er nur noch angespannter und ängstlicher aus, so wie er unschlüssig vor meinem Bett stand, die Arme in den Hosentaschen vergraben und den Blick ziellos durchs Zimmer schweifen ließ.

Ich klopfte auf den Platz neben mir. „Warum stehst du noch rum? Komm her, damit wir ein bisschen reden können"
Zweifelnd hob er eine Augenbraue, dann sprang er über seinen Schatten und kletterte aufs Bett. Er ließ reichlich Abstand zu mir, was mir nicht entging, und stützte den Kopf auf eine Hand. Er atmete tief durch und ich sah Nervosität in seinen Augen. Es brach mir fast das Herz. Also streckte ich eine Hand nach seiner aus, verflocht unsere Finger miteinander und begann ihm von meinem Tag zu erzählen.

Zuerst war Changbin wie vor den Kopf gestoßen. Er musste gedacht haben, dass ich „reden" als ein Synonym für Sex benutzt hatte, doch die Erleichterung war ihm sofort anzusehen und er entspannte sich merklich. So lagen wir gemeinsam im Bett und erzählten uns gegenseitig Dinge, die uns beschäftigten. Ich berichtete ihm von einem neuen Spiel, welches ich mit Jeongin zockte und er schilderte mir haarklein eine Konversation, die er mit Chan zu einem neuen Song geführt hatte. Ich lachte laut darüber, wie er Chan nachmachte. Ich hielt mir schon den Bauch, weil er den schüchternen Chan so gut nachahmen konnte, als Changbin mir einen Kuss stahl.

Gespielt tadelnd sah ich ihn an und wackelte mit dem Zeigefinger. Er lächelte mich nur an und schob mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann bettete er meinen Kopf sacht auf seiner Brust und wir redeten weiter. Es war schön zu sehen, dass die Nervosität von ihm abgefallen und er wieder komplett entspannt war. Ich legte einen Arm um seinen Brustkorb und strich vorsichtig seinen Latissimus entlang. „Das kitzelt", meinte er und versuchte sich aus meinem Griff zu entwinden.

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