chapter 34

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„Also Leute, sperrt eure Lauscher auf. Jetzt kommt eine großartige Nachricht", verkündete Sumi mit strahlenden Augen. Sie trug einen gezackten Scheitel und hatte ihre Haare zu zwei Knoten auf dem Kopf gebunden. Ihre Ohrringe klimperten, weil sie aufgeregt hin und her wippte.

„Wir sind ganz Ohr." Alex grinste. They trug heute schwarze Baggy Jeans, Stiefel und ein Netzoberteil mit einem schwarzen BH. Alex Haare waren offen und fielen bis knapp übers Schlüsselbein.

„Ich habe mit meinen Cousinen gesprochen und mit weiteren Nachfahren der Gesellschaft und die meisten sind bereit sich anzuhören, was ich zu sagen haben. Einige hatten sogar sofort eine Ahnung, worum es ging. Ich vermute, dass ihre Eltern oder Großeltern ihnen von der Gesellschaft erzählt haben. Ich habe schon ein Konzept ausgearbeitet und auch eine Strategie, wie wir mit den Fehlern unserer Vorfahren umgehen. Dabei habe ich mir gedacht, dass vor Allem Transparenz eine große Rolle spielt und das Zugeben von Fehlern und Verbrechen, die damals begangen wurden. Wir wollen nicht mit ihnen verglichen werden, also müssen wir es viel besser und ganz anders angehen."

„Du könntest den Dämonen und Engeln auch Einsicht in die Dokumente gewähren", schlug Alex vor.
„Tolle Idee." Sumi begann vor sich hin zu murmeln, während sie ihr neustes Notizbuch aufschlug und etwas notierte. „Falls wir noch etwas finden, was damals gestohlen wurde, geben wir es natürlich zurück."

„Hallo zusammen." Ellie umarmte uns stürmisch und setzte sich dann neben mich. „Was gibt's Neues? Habt ihr mit dem Essen auf mich gewartet? Das hättet ihr doch nicht tun müssen." Sie grinste und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

„Ja, wir wollten gemeinsam essen." Sumi wiederholte für Ellie nochmal, was sie uns gerade erzählt hatte, und Ellie erzählte von ihren Tagen bei Ty. Unser Gespräch driftete dann zu Büchern ab und zu Dozierenden und es war wahnsinnig schön mal nicht über Übernatürliches zu reden. Es gab heute pakistanisch und wir aßen Chana Masala, Kumbi Masala und Tinda Masala und teilten uns alles.

„Wie sehr ich unsere Sonntage mit pakistanischem Essen vermisse!"
„Ohja!", stimmte Ellie mir zu.
„Habt ihr euch eigentlich auch schon gefragt, wie es sein kann, dass das Essen immer noch warm hier angekommen ist, obwohl der Pakistani fast eine Stunde Fahrtzeit entfernt ist?" Sumi tunkte nachdenklich das Naan Brot ins Masala.

„Habe ich tatsächlich schon mal", überlegte ich laut. „Das war kurz nachdem ich von der Existenz von Dämonen an der Ávila erfahren habe."
„Meinst du, sie haben uns das Essen etwa hergeflogen?" Ellie hatte innegehalten und sah mich aus großen Augen an.
Ich lachte. „Keine Ahnung, aber möglich wäre es. Stellt euch das mal vor!"

Sumi grinste. „Also ich sehe jetzt einen fliegenden Ramiel vor mir. Majestätisch und königlich mit großen schwarzen Flügeln. In seinen Händen baumeln Taschen voller Essen." Sie prustete los und wir ebenfalls.
„Haben eigentlich alle Dämonen Flügel?"

Ich schüttelte nur mit dem Kopf und lenkte das Gespräch zurück auf unser vorheriges Thema. Nach dem Essen tranken wir noch einen Kaffee und aßen dazu Karottenkuchen, den Ellie gebacken hatte. Wir verabredeten uns für Freitag für unseren Buchclub. Sumi und Alex hatten noch Vorlesungen und Ellie musste zu ihrer Schicht im Café. Deshalb machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek und stieg die Treppen zu meinem Studierzimmer hoch. Währenddessen schrieb ich Ale eine Nachricht. Ramiel ging mir seit unserem letzten Treffen nicht aus dem Kopf. Sein Verhalten war so ungewöhnlich, so fremd, dass ich es einfach nicht mit der Person vereinbaren konnte, die ich kennengelernt hatte.

Um Ordnung in mein Chaos zu kriegen notierte ich alle Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten und priorisierte sie im Sumi-Style nach ihrer Wichtigkeit. Ale hatte immer noch nicht geantwortet und ich schrieb ihr noch eine Nachricht, bevor ich mir unten einen Kaffee machte. Ich las in kingdom of the wicked 2 weiter und hatte nicht damit gerechnet, dass es mir tatsächlich möglich war, meine Gedanken auszublenden, aber es funktionierte.
Erst drei Stunden später schaute ich das nächste Mal auf mein Handy. Ale hatte geantwortet.

Throne of BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt