chapter 54

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Ich war geflasht von meinem Outfit. Keine Ahnung, wo Ale das her hatte, aber ich würde es nie wieder hergeben. Das Kleid war schwarz und trägerfrei. Ein Beinschlitz ging hoch bis zu meiner Hüfte und entblößte schwarze Strumpfhalter aus Spitze.
„Du siehst verboten heiß aus", kommentierte Ale grinsend.

„Du bist ja auch für meine Unterwäsche verantwortlich. Da habe ich mit nichts anderem gerechnet", erwiderte ich. Ale sah wie immer top aus. Sie trug ein dunkelgrünes, schimmerndes Minikleid. Ebenfalls trägerlos. Ihre dunkle Haut funkelte und ihr glitzernder Lidschatten betonte ihre großen Augen. „Wenn Zenda dich so sehen würde."

Ich lachte, als Ale betont über den Ansatz ihrer Brüste strich. „Das würde was werden." Ich hatte ihr vorhin gesagt, dass Zenda Ramiel gestern kontaktiert hatte. Sie hatte versucht den hoffnungsvollen Ausdruck zu verstecken, aber ich hatte ihn dennoch bemerkt. Wie lange war es her, dass die beiden sich zuletzt gesehen hatten? Es muss die Nacht von Olivias Attentat auf Zenda gewesen sein. Danach musste sie abtauchen, damit niemand bemerkte, dass der Dolch sie nicht umgebracht hatte.

„Eine letzte Sache habe ich noch. Dann ist dein Outfit perfekt." Sie reichte mir ein paar schwarzer Spitzen Handschuhe, die bis zur Mitte meines Oberarms reichten. „Ohja, das ist ein Vibe!" Ale war begeistert. „Die Choker ist super, Make Up on fleek und Haare ebenfalls." Sie arbeitete die Checkliste in ihrem Kopf ab. „Die Schuhe könnten höher sein, aber sie werden ausreichen."

„Ich will nur nicht hinfallen." Das Kleid ging bis auf den Boden und es würde ein Akt werden mich damit fortzubewegen. Ich fand die Schuhe auf jeden Fall ausreichend hoch.

Sie ignorierte mich. „Dein Schlüsselbein, dein Ausschnitt. Deine Brüste sehen perfekt aus." Ich lachte leise und leerte meinen rosa Cocktail. Er prickelte angenehm und ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, als Ale neben mich vor den Spiegel trat und ihre Arme um mich schlang.

„Lass ihn ausreden, ja? Es gibt eine Erklärung. Falls er überhaupt ein Wort rausbekommt." Ale redete über ihn, als wäre er noch er. Ich schloss die Augen und lehnte mich an sie. Es machte mir Angst, was ich alles bereit war zu tun, um ihn wiederzubekommen.

Ein Zischeln durchbrach die Stille und Chimi schmiegte sich an mich. Sie war silbern und passte damit absolut perfekt zu mir. Ale zeichnete die Konturen des roten Pfotenabdruck auf meinem Schulterblatt nach, während Chimi sich zu meinem Hals schlängelte und den Choker mit einem ihrer Zähne streifte. Die Kette fiel zu Boden. Chimi schrumpfte und nahm den Platz der Kette ein. Ich lachte, als sie sich zweimal um meinen Hals wickelte und den Kopf oben auf mein Brustbein ablegte.

Ale klatschte begeistert in die Hände. „Das ist eine unglaublich gute Idee, Chimi." Sie streichelte über ihren jetzt sehr kleinen Kopf. Die Schlange schloss die Augen, doch keine Sekunde zweifelte ich daran, dass sie irgendetwas in unserem näheren Umkreis nicht mitkriegen würde.

„Wie geht's dem Kleinen", fragte ich leise. Chimi reagierte nicht, aber von der Tür aus war ein leises Fiepen zu hören. „Hey du, komm ruhig her. Wir tun dir nichts", versprach ich sanft. Das kleine Wesen lugte um die Ecke und ich musste mich beherrschen, um keinen Niedlichkeitsanfall zu kriegen. Unsere neuste Mitbewohnerin sah aus wie die winzige Version eines Drachen. Sie flog näher, drehte dann ab und stürzte sich auf die am Boden liegende Silberkette.

„Ah, Drachen und ihre Schätze." Ich schmunzelte und Ales Blick folgte dem Wesen ehrfürchtig.
„Es wird Zeit." Azael platzte rein und der kleine Drachen versteckte sich hinter Ales Sense, die ordentlich an ihrem Platz an der Waffenwand hing. Cael stand neben ihm. Beide trugen dunkelblaue Anzüge.

„Wo sind Alex, Sumi und Ellie?"
„Wir treffen sie da." Meine Hand begann zu zittern. Chimi zischelte einmal und der kleine Drachen gab seine Deckung auf und zischte an uns vorbei.

Throne of BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt