Das Muggelpolaroid

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POV Draco

Binnen weniger Minuten hatte ich Potter auf den neuesten Stand gebracht, in den grünen Augen meines Freundes waren die Funken der Hoffnung die darin tanzten so deutlich zu sehen, wie in meinen eigenen. Genau wie ich hatte er ein ganzes Meer an neuer überwältigender Hoffnung geschöpft. 


Noch Vierzig Stunden bis wir womöglich mit Hermine sprechen konnten. Sofern alles gut verlief.
Vierzig Stunden jedoch um nicht vor lauter Unwissenheit verrückt zu werden.
Meine Gefühlslage schwebte zwischen Hoffnungsvoller euphorischer Freude und absoluter blanker Angst, woher ich all diese neuen Gefühl nahm konnte ich gar nicht beschreiben.

Aber jedes Mal wenn ich zu dem Zauberer in meiner Nähe blickte, erkannte ich, dass dasselbe Meer an Gefühlen in ihm tobte und wie die Gischt der Brandung, den Schaum der Wellen an den Rand des Meeres schlug, so schlugen auch seine Gefühle wie stürmische Wellen an den Rand seines Geistes.

Noch neununddreißig Stunden und zweiundzwanzig Minuten. "Ich habe überlegt, dass wir auch Ron hier her holen, wenn Hermine wach ist. Ich weiß ihr habt so eure Differenzen miteinander, aber er ist auch ihr bester Freund, und Hermine würde es sicher sehr freuen, wenn er auch da ist." ein unehrliches Lachen schlich sich auf meine Lippen. "Deswegen hat das Appartement also drei Schlafräume. Nicht etwa für dich, mich und Hermine, nein für dieses Wieselbee. Ich kann ja verstehen, das er sie besuchen soll, aber mit ihm unter einem Dach leben? Potter im Ernst?"

Das konnte er doch nicht ernst meinen?
"Draco, es wird nicht für lange sein. Er würde nur einige Tage hier schlafen."
"Ich habe wohl kaum eine andere Wahl, oder Potter, es ist doch längst beschlossene Sache, wann kommt das Wiesel an?" ich war mir beinahe sicher, das Potter mit dem Wieselbee schon alles in die Wege geleitet hatte und er jeden Moment hier ankommen würde. Doch zu meinem erstaunen, schüttelte der Zauberer mit der Narbe, den Kopf.
"Nein, ich hatte vor erst einmal mit dir zu sprechen und dann mit Ron, wenn wir sicher wissen das sie aufgewacht ist. Wir wissen beide das er sie so nicht sehen kann, er würde das nicht verkraften. Aber ja Draco, ich würde mir wirklich wünschen, dass ihr beide unter einem Dach lebt, zumindest für ein paar wenige Tage."

"Potter.." ich fuhr mit der Hand durch meine sowieso schon zerzausten Haare, sie waren ein vollkommenes Durcheinander aus weißblonden Flusen. Konnte ich das wirklich durchziehen und mit dem Wiesel unter einem Dach schlafen? Eifersucht wallte in mir auf, noch ein neues Gefühl und ich hasste es. Wieso war er nicht in der Lage sie so zu sehen? Waren die Gefühle die er empfand doch noch zu viel? Gingen sie doch weiter als eine Freundschaft? Ich musste mir selbst diesen Gedanken verbieten, auch wenn es mir unendlich schwer viel, aber er brachte uns im Moment kein bisschen voran.
Waren Potter und ich wirklich so weit in unserer Freundschaft, dass ich auf seinen Wunsch einging? Konnte ich das? Zweifel nagten an mir, die ich herunterschluckte und mich daran erinnerte, wer ich war. 

Wir waren es wohl, denn ich konnte es selbst kaum glauben, als die nächsten Worte meinen Mund verließen, bevor ich sie zurücknehmen konnte.
"Bei Salazar Potter, gut, von mir aus er kann ein paar Nächte hier schlafen. Aber sollte er mich auch nur im Ansatz provozieren, kann ich für nichts garantieren!"
"Das wird nicht passieren." versicherte mir ein strahlender Zauberer. Das war gruselig, selbst für mich.
Bei den alten Hexern worauf hatte ich mich da nur eigelassen. Potter und Granger waren eine Sache aber Wieselbee war eine ganz andere. Wir konnten uns bis zum heutigen Tage nicht leiden und in Anbetracht der Entwicklung zwischen Granger und mir würde sich das Verhältnis wohl auch so schnell nicht mehr ändern, nein, mein Gefühl sagte mir, dass es sich eher noch verschlechtern würde. Wieder wollte diese hässliche Eifersucht sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. 

"Draco, wir müssen hier raus und irgendetwas unternehmen. Weit weg, damit wir in sechsunddreißig Stunden wieder hier sein können." Änderte Harry schlagartig das Thema, jetzt wo er meine Zusage erhalten hatte. Aber er hatte durchaus Recht, wir beide sollten besser von hier verschwinden.
"Ich habe ein Quidditch Match arrangiert. Wir können sofort zu Dean nach Schweden apparieren. Dort würden einige alte Freunde auf uns warten. Was sagst du?" an seinem Grinsen konnte ich erkennen das ich gleich viele alte Bekannte aus Hogwarts wiedersehen würde. Doch die Idee gefiel mir, wirklich. Noch immer liebte ich dieses Spiel viel zu sehr. Also nickte ich ihm zu und trat an ihn heran, sobald ich seinen Arm berührte zog sich der enge Schlauch um uns herum zusammen und verschlang uns, bevor er ihn und mich in winterlich skandinavischer Idylle wieder ausspuckte und ich sofort ein paar bekannte Gesichter erkannte. Blaise und Pansy. Pansy hatte ich Ewigkeiten nicht gesehen und dann stand sie Arm in Arm mit Seamus Finnigan? Das war selbst für mich zu wild. Trotzdem hielt mich das nicht davon ab, sie sofort fest in meine Arme zu schließen. "Pansy, schön dich zu sehen." sprach ich leise in ihr Ohr, während sie die Umarmung herzlich erwiderte.
"Lass mich auch mal." hörte ich die vertraute Stimme von Blaise nun ganz in der Nähe, als meine alte Freundin sich von mir löste und der dunkelhaarige Zauberer mich in eine feste Männerumarmung zog. "Schön dich zu sehen Mann." das konnte ich nur erwidern. Potters Idee war wirklich gut gewesen, schon jetzt löste sich ein winzig kleiner Teil meiner Anspannung und wich der Freude auf das anstehende Spiel. Als wir uns lösten begrüßte ich den Rest mit einem schnellem Gruß und zog mich Harry in Deans Haus um, denn Potter hatte vorgesorgt und in einer Tasche Sport- und Quidditchkleidung für uns beide dabei. Wir waren die letzten gewesen und sobald wir fertig waren, konnte ich dieses feine Prickeln kurz vor Beginn ein jedes Spieles in der Luft erhaschen. 

"Hier." hielt Blaise mir meinen alten Besen hin, "den habe ich vorsorglich mitgebracht." und meine behandschuhte Hand griff nach meinem alten Nimbus 2003. Was für ein wunderschönes Prachtexemplar er doch ist und sofort zog sich ein altes Gefühl der Nostalgie um mich zusammen.
"Los, los, los, rauf auf eure Besen." ein Pfiff ertönte als Pansy das Spiel mit einer goldenen Trillerpfeife anpfiff und wir stiegen in die Luft.
Die Klatscher und der Schnatz wurden gelöst, genauso wie der Quaffle und das Spiel begann.

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