Ohne Dich

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POV Draco

Stunden waren bereits vergangen, immer ungeduldiger lief ich vor den verschlossenen Türen des Zimmers in dem sie Hermine immer noch versuchten zu retten, auf und ab. Stunden in denen ich zwischen Zitteranfällen, und den Tränennahe, überhaupt nicht mehr wusste wohin mit mir. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, das ich schon einmal mehr als in diesem Moment gefühlt habe und das überfordert mich zutiefst.
Potter verhörte seit Stunden McIntire. Ich durfte nicht mehr zu ihm, weil Potter dann doch Angst hatte ich könnte ihn versehentlich töten, wegen dem was er Hermine angetan hat. Und er mich während meiner Raserei erlebt hat. Allerdings lässt er auch niemanden anders in die Zelle. Potter verschweigt die Anwesenheit von McIntire und auch unser Einsatz ist unter Verschluss geblieben. Keiner der Auroren hat etwas vermerkt. Als hätte es diese Mission nie gegeben. Etwas das bei zweiundzwanzig Beteiligten gar nicht so leicht ist. Aber unser Team ist das Beste.

Seine Angst, ich könnte unserem Insassen etwas antun, war was mich betrifft wohl nicht ganz unbegründet. Im Moment war ich absolut unzurechnungsfähig. 

Die Heiler allerdings wollten mich auch nicht zu ihr lassen, weil ich ihnen zu aufgeregt war und Unruhe in ihre Behandlung bringen würde. So war mir nichts anderes geblieben als vor ihrem Zimmer zu warten bis ich endlich etwas erfuhr. 

Bestimmt zum tausendsten Mal lief ich den Flur von links nach Rechts ab, wie lange dauerte es eine Seele zurück in den Körper zu bringen?
Wie lange konnte eine Seele außerhalb ihres Körpers verbringen, ohne Schaden zu nehmen? Die Heiler die kamen und gingen hüllten sich in absolutes Schweigen mir gegenüber. 
Aber sie alle hatten eins gemein, sie wirkten mit jedem Mal, das die das Behandlungszimmer verließen erschöpfter, kraftloser. Und mit den Stunden die vergingen, sank auch meine Hoffnung. 
Völlig erschöpft ließ ich mich auf einen der Wartestühle fallen und legte meinen Kopf in meine Hände und tat etwas, was ich wohl nie für möglich gehalten hätte.
Ich begann zu beten. Betete das Hermine überleben würde, betete für sie und für ein Leben. 

Ich musste mich ablenken, also stand ich wieder auf, da ich wusste das Harold noch immer hier im St. Mungos lag würde ich ihm einen Besuch abstatten. Etwas das längst überfällig war.
In diesen verwirrenden Gängen und Stationen die alle gleich aussahen konnte es schon mal passieren das man sich verläuft.
Aber es war mir endlich gelungen Harolds Zimmer zu finden. Mittlerweile befand er sich auf der Normalstation und war ansprechbar, wie man mir versichert hatte.

Leise, aber laut genug klopfte ich an die verschlossene verblichene Zimmertür und wartete uf eine Reaktion zum eintreten.
"Herein." erklang die vertraute Stimme meines Kollegen und augenblicklich überkam mich das Gefühl der Scharm, warum hatten wir ihn nicht schon eher besucht? Es war umständlich für mich, mit derart vielen Emotionen zu leben, wenn man sie so lange Zeit, so gut versteckt hatte.

"Hallo Harold." grüßte ich ihn und versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
"Draco. Wie schön dich zu sehen." der alte Zauberer hievte sich aus dem Bett ehe ich es verhindern konnte und streckte  mir seine alte faltige Hand zum Gruß hin.
Sobald ich sie ergriff, schloss sich auch seine andere Hand darüber.
"Was verschafft mir die Ehre? Ich weiß doch wie viel ihr mit dem Fall zu tun habt."
Seufzend ließ ich mich auf dem Besucherstuhl neben seinem Bett nieder und deutet ihm sich ebenfalls wieder zu setzen.
"Wir hatten einen großen Durchbruch in dem Fall. Aber Ms. Granger, sie ist," ich holte tief Luft. "Sie ist dabei zu schaden gekommen und die Ärzte versuchen gerade ihr bestes. Wir können den Fall fast.."
"Draco, mein Lieber, das tut mir so leid. Wie geht es ihr? In welchen Zustand ist sie?"
Ich konnte seine Frage kaum beantworten, warum waren die Worte nur ohne mein Einverständnis über meine Lippen geglitten? Ärger über mich selbst, wallte in mir auf.
Ich hatte es gar nicht erzählen wollen, ich wusste nicht wie der derzeitige Zustand von dem alten Mann war und was ich ihm zumuten konnte. Wusste ich doch, wie zugetan er Hermine immer gewesen ist.

"Harold." Meine Schultern sackten ergeben nach unten und ich sah ihn mit hoffnungslosem Blick an. "So schlimm also. Sie ist eine starke Persönlichkeit, wahrscheinlich die stärkste Hexe die ich kennenlernen durfte. Sie wird das schaffen. Hab Vertrauen in sie. Ich habe es."
Oh Salazar, der alte Mann und seine unermütlich, Hoffnung. Müde Hände rieben über ein noch erschöpfteres Gesicht. Ich behielt meinen Kopf zwischen meinen Händen.
"Ich weiß nicht was ich tun soll. Unseren Hauptverdächtigen darf ich nicht verhören, weil Potter Angst hat ich könnte ihn versehentlich töten, sein Vater der Kopf der Bande ist untergetaucht, noch dazu ist er ein Mann der Öffentlichkeit. Die Heiler kämpfen um das Leben von Hermine, und wir haben mindestens einen Maulwurf im Ministerium. Niemand weiß von unserem Einsatz. Alle Beteiligten schweigen. Ich erzähle es dir, weil du mein absolutes Vertrauen genießt Harold."
"Und weil du mit jemandem darüber sprechen musst. So ein Fall kann einem ganz schön zu setzen, wenn die, die wir lieben involviert sind." Mein Kopf hob sich und ich blickte ihn erschrocken an. "Nun sieh mich nicht so an. Du hast es zwar gut versteckt, aber ich habe schon vor einiger Zeit erkannt, wie du zu Hermine stehst. Mach dir keine Sorgen, ich werde auch mich in Schweigen hüllen."
"Du weiser alter Mann." sagte ich nur Kopfschüttelnd. Und irgendwie ging es mir und meinem Herzen besser. Jetzt wo ich mit dem alten Zauberer gesprochen habe. 

das Wunder der magischen TierwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt