Kapitel 10) Völlige Verzweiflung...

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Monicas Sicht...

Sechs Monate später...

„Frau Fischer, Sie sollten wirklich nach Hause gehen. Wir werden uns bei Ihnen melden, wenn es etwas Neues gibt." „Nein, vielen Dank, ich möchte hierbleiben. Ich will bei ihm sein, wenn er wieder aufwacht." „Okay, Sie wissen ja, dass Sie sich melden können, wenn Sie etwas brauchen."

Von mir kommt nur ein Nicken und dann verlässt die Schwester wieder das Zimmer.

Es ist jetzt sechs Monate her, dass Luca brutal zusammengeschlagen wurde und seitdem liegt er im Koma. Seit es passiert ist, sitze ich jede Sekunde hier an Lucas' Bett und hoffe, dass er endlich aufwacht. Mein Junge muss es einfach schaffen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich meinen Schatz verlieren würde. Er ist noch viel zu jung, um zu sterben.

Seit sechs Monaten fühle ich mich wie gelähmt und ich habe rund um die Uhr so einen Druck auf der Brust, dass ich das Gefühl habe zu ersticken.

Doch das ist nichts im Vergleich zu dem Moment wo ich von dieser schrecklichen Tat erfahren habe...

>>Flashback<<

Ich war gerade mit dem Hausputz beschäftigt, als es plötzlich an der Tür klingelte. Natürlich rechnete ich damit, dass Luca vielleicht schon vom Lernen zurück sein würde, also ging ich mit einem Lächeln zur Tür, um meinen Sohn zu begrüßen. Doch als ich die Tür öffnete, erstarrte ich.

Vor mir stand nicht mein Sohn, sondern zwei Polizeibeamte. Sofort lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich bekam es mit der Angst zu tun. Mit Luca würde doch hoffentlich alles in Ordnung sein.

„Frau Fischer, hallo. Wir müssen mit Ihnen sprechen, können wir bitte reinkommen?"

Zögerlich ließ ich die Beamten rein und führte sie ins Wohnzimmer. Da meine Beine furchtbar zitterten, setzte ich mich sofort auf die Couch. „Frau Fischer, wir haben leider eine schlimme Nachrichten für Sie. Es geht um ihren Sohn. Luca wurde in der Schule überfallen und leider brutal zusammengeschlagen. Vorneweg möchten wir Ihnen sagen, die Ärzte kämpfen gerade um sein Leben." Luca wurde zusammengeschlagen? Mein Junge ist im Krankenhaus? „Was sagen Sie da? W...er hat ihm das an...getan? Ich will zu ihm." „Sie können gleich zu ihm, wir werden Sie hinbringen. Laut eines Zeugen, der ihren Sohn gefunden hat, war es ein Obdachloser, der Luca angegriffen hat. Warum war ihr Sohn an einem Samstag in der Schule?" „Er wollte in der Bücherei lernen. Bitte stellen Sie mir keine weiteren fragen mehr. Ich will jetzt bitte zu meinem Kind. Mein Kind braucht mich."

Ich war erleichtert, als die Beamten meiner Bitte nachkamen und mich endlich zum Krankenhaus brachten.

Als ich dort ankam konnte mir niemand etwas sagen. Ich bekam immer nur die Info, dass Luca im OP sei und ich warten müsste. Aber wie sollte ich das Warten ertragen? Die Angst um meinen Sohn raubte mir jeglichen Verstand und ich war nicht in der Lage ruhig zu warten.

Die Zeit zog sich unglaublich und mit jeder Minute, die verging, wurde ich ängstlicher. Ich verlor jegliches Zeitgefühl und konnte nicht absehen, wie lange ich schon einfach so dasaß.

„Frau Fischer?" „Ja?" Als der Arzt mich ansprach, sprang ich sofort auf und eilte auf ihn zu. „Wie geht Luca? Bitte sagen Sie mir, dass mein Sohn noch lebt." „Er lebt, aber er liegt im Koma. Wir haben alles gegeben, um ihren Sohn zu retten und jetzt können wir nichts weiter tun, als abzuwarten. Die Verletzungen ihres Sohnes sind sehr schwerwiegend. Er hat sechs gebrochene Rippen, mehrere Quetschungen und Prellungen an der Wirbelsäule. Sein rechter Arm ist gebrochen. Er hatte mehrere innere Blutungen. Dazu kommen ein Milzriss, massive Quetschungen des Brustkorbs, seine Lunge ist kollabiert, sein Kiefer ist gebrochen, genau wie seine Nase. Und das Schlimmste ist ein Schädelbruch mit einer Hirnblutung.

Living with my Enemy....!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt