Kapitel 20) Schule ja oder nein...?

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Leons Sicht...

Am nächsten Tag...

„Mama ich muss aber wieder in die Schule. Ich kann doch nicht für immer zuhause unterrichtet werden. Bitte lass mich wieder in die Schule gehen." „Liebling, ich will dich doch nur beschützen. Nach dem was dir passiert ist, fühle ich mich nicht wohl dabei, wenn ich weiß, dass du wieder dort bist."

Wir sitzen alle zusammen in der Küche und während Luca mit seiner Mama diskutiert, schauen Papa und ich nur stumm zu.

„Aber du kannst mich doch nicht ewig einsperren." „Ich sperre dich doch nicht ein. Aber ich habe Angst um dich. Denk doch bitte mal daran, was dir dort passiert ist. Verstehe doch bitte, dass ich mir einfach Sorgen mache."

„Ehrlich gesagt will ich nicht daran denken, was passiert ist. Ich will das einfach nur noch vergessen. Und du kannst mich nicht beschützen, indem du mich nicht mehr zur Schule lässt."

Mir ist bewusst, wie Luca das meint. Schließlich ist der Täter hier unterm selben Dach, was Monica einfach nicht weiß.

„Aber der Kerl läuft noch immer da draußen frei herum." „Das weiß ich, aber wer weiß, ob der Kerl überhaupt noch in der Stadt ist? Ich verstehe ja deine Sorge, aber ich muss auch wieder normal zur Schule gehen."

Das Luca seit der Attacke regelmäßig zuhause unterrichtet wird, haben Papa und ich vor zwei Tagen mitbekommen. Aber selbst mir ist klar, dass das keine Dauerlösung sein kann.

„Wenn du mir aber die Wahrheit über die Schule sagen würdest, dann könnte ich vielleicht auch entsprechend reagieren."

Moment mal, was meint Monica?

„Mama, ich habe dir schon mal gesagt, dass es nichts zu erzählen gibt."

„UND WARUM IST IN ALL DIESEN MONATEN NIE JEMAND AUS DEINER SCHULE, VON DEINEN FREUNDEN HERGEKOMMEN UND HAT SICH NACH DIR ERKUNDIGT?"

Monica fängt, völlig aufgelöst an zu schreien. Aber auch Luca fängt an seine Mutter anzuschreien. „JA VERDAMMT! JA ICH HABE KEINE FREUNDE! NIEMAND IN DER SCHULE INTERESSIERT SICH FÜR MICH. BIST DU JETZT GLÜCKLICH? Aber deshalb kann ich nicht nie wieder zur Schule gehen. Trotzdem muss ich unter Menschen in meinem Alter sein. Bitte Mama, ich will wirklich wieder in die Schule."

Anstatt zu antworten schweigt Monica einfach, was dafür sorgt, dass Luca aus der Küche stürmt.

„Schatz, Luca hat Recht. Du kannst ihn hier nicht einsperren." „Das stimmt ja, aber ich mache mir so große Sorgen. Er sagt mir einfach nicht die ganze Wahrheit. Ich glaube nicht, dass es alles war, dass er keine Freunde hat. Ehrlich gesagt habe ich schon lange das Gefühl, dass er da vielleicht gemobbt wird. Natürlich gibt er das nicht zu und ich habe auch keine Beweise, aber der Gedanke lässt mich nicht los."

„Ja gut, dass verstehe ich. Nach allem, was ihm jetzt passiert ist, sollte er nicht auch noch Mobbing ertragen müssen. Aber wenn du keine Beweise hast, dann kannst du nicht einfach aus einem Verdacht heraus handeln." „Aber was, wenn es nicht nur das ist? Was wenn der Kerl, der ihn zusammengeschlagen hat, kein Obdachloser war, sondern ein Mitschüler? Dann ist Luca in der Schule in Gefahr." Mein Herz fängt plötzlich an viel schneller zu schlagen und mir läuft Angstschweiß den Rücken runter. Scheiße! Das sie diesen Gedanken hat, ist auf keinen Fall gut. Was soll ich machen, wenn sie die Wahrheit herausfindet?

„Beim besten Willen, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Glaubst du wirklich, dass ein Teenager so weit gehen würde einen Mitschüler umzubringen? Das sind Kinder. Und ja in dem Alter sind Jungs dumm, aber gewalttätige Verbrecher? Das glaube ich einfach nicht. Ich denke, dass du überreagierst."

Living with my Enemy....!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt