Kapitel 69) Markus geht zu weit...!

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Marcs Sicht...

„Luca, ich weiß, dass du das verhindern willst, aber Leon muss es erfahren." Mir war natürlich klar, dass Luca diese Worte auf keinen Fall hören will. Seine Reaktion ist direkt dementsprechend panisch.

„N...nein, bitte nicht. Bitte Marc, Leon darf es nicht erfahren. Er wird wütend und dann wird er mir wieder wehtun. Das darf nicht passieren."

Luca weint bitterlich und ich weiß nicht, wie ich ihn beruhigen soll. Trotzdem rede ich weiter auf ihn ein, in der Hoffnung, dass er meinen Standpunkt versteht. „Ich verstehe natürlich deine Angst und nach allem, was Leon dir angetan hat, ist das auch absolut nachvollziehbar. Aber solange Leon nicht bescheid weiß, hat Markus die Macht, dich zu erpressen. Wie du weißt, wurde ich selbst von Markus erpresst und daher weiß ich ganz genau, wie du dich fühlst.

Aber ich weiß auch, dass es der falsche Weg ist, sich von Markus unterdrücken zu lassen. Wenn Leon die Wahrheit weiß, dann kann er reagieren und dir helfen. Markus darf keine Macht mehr über dich haben. Sieh, wozu er dich gezwungen hat. Du hast ein Handy geklaut. Und dank Leon bist du nochmal ohne Schaden davongekommen. Aber wozu wird er dich das nächste Mal zwingen? Dann wird er vielleicht von dir verlangen, dass du jemanden oder dich verletzt. Willst du, dass es so weit kommt?"

„Nein, w...will ich...n...nicht." „Siehst du, und genau deshalb muss Leon es erfahren. Du musst es ihm gar nicht selbst sagen. Das kann ich für dich machen. Und du weißt doch auch, dass Leon sich wirklich Mühe gibt sich zu ändern, oder?" „Ich versuche ja wirklich es zu glauben. Aber ich kann nichts dafür. Ich habe einfach solche Angst vor Leon. Das kann ich nicht einfach abstellen." Sein Weinen entwickelt sich in einen regelrechten Heulkrampf.

„Luca, wäre es okay, wenn ich dich umarme?" Eigentlich rechne ich damit, dass er es verneint, da er ja auch vor mir Angst hat. Aber tatsächlich nickt er, was mich echt überrascht. Ganz langsam und vorsichtig setze ich mich neben ihn aufs Bett und schließe ihn dann ebenso vorsichtig in meine Arme. Er lässt es zu.

„Niemand verlangt von dir, dass du deine Angst einfach so ablegst. Das ist natürlich gar nicht möglich und dafür hat jeder Verständnis. Du sollst auch einfach nur wissen, dass Leon sich wirklich Mühe gibt und sich ändern will. Wie gesagt, Leon muss die Wahrheit erfahren. Er kann helfen und das mit Markus regeln. Ich verspreche dir, dass Leon dir nichts tun wird. Selbst wenn er es vorhätte, würde ich das nicht zulassen." Luca schluchzt immer noch und lässt sich von mir weiter umarmen.

Aber jetzt drücke ich ihn ganz sanft von mir weg, so dass ich ihn ansehen kann. „Ich werde jetzt runter gehen und es ihm erzählen, okay? Und dann komme ich mit ihm zusammen hoch und wir reden alle zusammen. Ist das in Ordnung?"

Luca ist immer noch sichtlich verängstigt und verzweifelt, aber er nickt. Ich bin froh, dass ich ihn jetzt dazu überreden konnte. „Gut, warte hier, okay?" „Marc? Wird Leon mir wirklich nicht wehtun, wenn er es erfährt?" Sein Blick ist flehend, als er mich ansieht und gerade tut er mir wieder so unfassbar leid. „Wird er wirklich nicht, versprochen."

Mehr sage ich nicht mehr, sondern verlasse wieder das Zimmer und mache mich wieder auf den Weg zu Leon ins Wohnzimmer.

„Und? Konntest du etwas erfahren?" Mir war klar, dass Leon auf mich wartet und mich sofort ausfragen würde.

„Über sein generelles Verhalten haben wir noch nicht gesprochen, aber was Markus angeht, weiß ich jetzt grob Bescheid. Markus bedroht und erpresst ihn und ich weiß, womit er ihn erpresst." „Womit denn?" „Dieses Arschloch weiß etwas über Luca. Etwas, von dem Luca um jeden Preis verhindern wollte, dass du es erfährst. Denn er hat sehr große Angst, was du ihm antust, wenn du es erfährst. Das hat Markus ausgenutzt, um ihn zu erpressen."

Living with my Enemy....!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt