Leons Sicht...
„Bist du schon aufgeregt mein Junge?" „Ja irgendwie schon, aber ich freue mich auch ein bisschen auf das neue Zuhause. Vor allem hoffe ich, dass mein zukünftiger Stiefbruder cool drauf ist."
Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten ihn kennenzulernen. Ich weiß nämlich noch nichts über ihn. Papa und Monica wollten, dass wir beide uns erst beim Einzug kennenlernen. Finde ich irgendwie bescheuert, aber naja. Ist ja auch nicht so wichtig. Lerne ihn ja gleich kennen.
Ach übrigens bin ich mittlerweile echt cool mit dem Gedanken, eine Stiefmama zu haben. Als Papa mir vor Monaten sagte, dass er immer noch diese Frau trifft, war ich unglaublich wütend und bin total ausgerastet. Aber mit der Zeit habe ich Monica kennengelernt und habe auch verstanden, dass es den beiden echt ernst ist.
Natürlich will ich dem Glück meines Vaters nicht im Wege stehen. Ich habe auch mittlerweile verstanden, dass ich nicht an der Ehe von Mama und Papa festhalten kann, da Mama tot ist. Sie wird nie wieder zurückkommen und ich kann nicht verlangen, dass Papa für den Rest seines Lebens allein bleibt. Es war wirklich ein kindisches Verhalten von mir und ich schäme mich auch schon ein bisschen dafür.
„Wir sind da." Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass wir an einem sehr schönen Einfamilienhaus angekommen sind. Ich war bis jetzt noch nie hier, da Monica immer bei uns war, wenn ich sie getroffen habe. Sie hat mir zwar viel von dem Haus erzählt, aber es jetzt live zu sehen, ist nochmal was anderes.
„Komm, wir gehen erstmal rein und dann später laden wir alles aus." Papa und ich haben uns ein großes Auto mit einem riesengroßen Anhänger gemietet. Das reicht für all unsere Sachen, beziehungsweise müssen wir nochmal fahren, aber wir wollten die erste Ladung schonmal hinbringen und dann erstmal Monica und ihren Sohn begrüßen.
„Da seid ihr ja. Kommt schon mal rein, wir können später all eure Sachen zusammen aus dem Auto ausladen. Hallo Leon, schön dich zu sehen." Monica hat uns direkt die Tür geöffnet und wir stehen jetzt im Flur. Viel kann ich noch nicht erkennen, da Monica noch ein bisschen die Sicht versperrt.
Doch als sie zur Seite tritt, kann ich nicht fassen, was ich sehe. Am anderen Ende des Flurs steht LUCA! Das Opfer aus der Schule. Ne oder? Das ist doch ein Witz.
ER LEBT ALSO! Seit der Schulleiter damals zu uns kam und uns sagte, dass Luca im Koma liegt, haben wir nichts mehr von ihm gehört. Mansche in der Schule waren sich sicher, dass Luca tot ist. Mir war es eigentlich egal. Zu wissen, dass ich jetzt mit ihm zusammenleben muss, kotzt mich gerade wirklich an. Was wenn dieser Arsch mich verrät? Oder hat er vielleicht schon jemandem erzählt, was passiert ist? Das muss ich dringend herausfinden. „Leon das ist mein Sohn Luca." Okay Leon, reiß dich zusammen. „Hi Luca, ich habe nicht erwartet, dass du mein Stiefbruder sein wirst." Gespannt warte ich auf eine Reaktion von ihm. Wird er durch sein Verhalten irgendwas verraten?
„Hi Leon, ich habe es auch nicht erwartet." Seine Stimme ist ruhig und freundlich.
Er ist echt ein guter Schauspieler. Wäre ich ein Außenstehender, dann würde ich niemals merken, was los ist. Das kleine Arschloch kann das echt gut verbergen.
Trotzdem muss ich später auf Nummer sicher gehen.
„Ihr kennt euch?" Eigentlich hätte ich diese Info aus den bekannten Gründen verheimlicht, da so sicher ein Risiko besteht, dass ich auffliege. Allerdings denke ich mir, dass es vielleicht riskanter ist es zu verheimlichen. Würde es irgendwann rauskommen, dass wir uns kennen, könnte es Fragen aufwerfen, warum wir es verheimlicht haben.
„Ehm, ja. Luca und ich gehen in die selbe Klasse. Wir haben aber nicht wirklich etwas miteinander zu tun." „Na das ist doch schön, dass ihr euch schon kennt. Dann könnt ihr euch vielleicht auch schneller anfreunden."
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Living with my Enemy....!
Teen FictionLuca führt jeden Tag einen Kampf. Ort des Geschehens ist seine Schule. Dort hat er es alles andere als leicht, denn er hat nicht nur keine Freunde dort, sondern sein Mitschüler Leon und dessen Freunde machen ihm jeden Tag das Leben zur Hölle. Nachd...