Lucas' Sicht...
„Jungs, ich bin zurück." Mama betritt die Küche, wo Leon und ich gerade den Tisch decken. Mamas Firmenausflug wurde spontan um zwei Tage verlängert. Jetzt ist also schon Mittwoch und sie kommt gerade, sehr gut gelaunt zurück. Es ist klar zu erkennen, dass es wohl schön war und sie Spaß hatte.
„Mama, wie war es? Du siehst aus, als hättest du Spaß gehabt. Erzähl mir alles." „Ach es war wirklich schön und wir hatten super viel Spaß. Wir waren in einem Wellness Hotel und das war wirklich schön. Aber das Highlight war auf jeden Fall das Ski-Fahren. Wir waren mitten in den Bergen und das war wirklich beeindruckend.
Da müssen wir auf jeden Fall auch mal Urlaub machen. Die Zeit ging irgendwie viel zu schnell um, aber ich bin auch trotzdem froh, dass ich wieder zuhause bin. Wie ist es hier gelaufen, während ich weg war? War alles in Ordnung bei euch?"
Als sie die letzte Frage stellt, geht ihr Blick zu Leon. „Mama, ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung sein würde. Außerdem hast du jeden Tag zweimal angerufen und nachgefragt, da habe ich es dir auch schon gesagt. Leon und ich hatten wirklich keine Probleme. Er war nach der Schule auf Arbeit und wenn er nach Hause kam, haben wir entweder irgendwas zusammen gemacht, oder jeder war in seinem Zimmer."
„Wartet mal, welche Arbeit? Warum arbeitet Leon?" Scheiße! Als mir bewusst wird, was ich gerade preisgegeben habe, muss ich schlucken. Mama wusste nichts von Leons Job. Wir haben es ihr verschwiegen, denn wenn sie davon erfahren hätte, dann hätten wir ihr erklären müssen, warum es dazu gekommen ist. Aber dann hätte sie auch die ganze Sache mit Markus erfahren und das wollte ich eigentlich vermeiden.
„Kann mir jetzt bitte mal einer von euch sagen, was hier los ist?" „Mama, ich muss dir wohl etwas sagen."
...
„Und deshalb muss Leon da jetzt jeden Tag arbeiten." Während ich ihr alles erklärt habe, hat sie mich nicht unterbrochen und aufmerksam zugehört. „Luca, warum hast du denn nichts gesagt? Spätestens, nachdem das mit dem Feueralarm war, hättest du zu mir kommen müssen." „Es tut mir leid Mama, aber ich konnte es einfach nicht. Ich hatte Angst."
„Ja und das ist genau der Punkt. Du hattest Angst. Angst vor diesem Markus, aber auch Angst vor Leon. Nur wegen allem, was Leon dir angetan hat, konnte dieser Markus dich erpressen. Merkst du jetzt endlich, was du meinem Sohn angetan hast? Was du für einen schweren, langfristigen Schaden angerichtet hast? Ich kann das nicht mehr ertragen. Vielleicht ist es besser, wenn du bis zu deiner Gerichtsverhandlung in ein Heim gehst Leon."
Leons Sicht...
„Mama, das meinst du doch nicht ernst. Leon kann nichts dafür, dass Markus das mit mir gemacht hat." „Doch das kann er. Du hast selbst gesagt, dass dieser Markus damit gedroht hat, dass er Leon erzählen würde, dass du in ihn verliebt warst, wenn du nicht tust, was er verlangt. Und weil du unbedingt verhindern wolltest, dass Leon es erfährt, hast du dich erpressen lassen. Wenn du keine Angst vor Leon hättest, dann wäre es niemals zu dieser Erpressung gekommen. Also ist es Leons Schuld."
„Aber Mama,..." „Lass es gut sein Luca. Bitte hör auf ihn zu verteidigen. Das hat er nicht verdient. LEON IST EIN BRUTALES MONSTER, WAS ANDERE MENSCEN EINFACH OHNE SCHLECHTES GEWISSEN QUÄLT! Du bist ihm nichts schuldig. Er sollte dir etwas schulden, da er dich fast getötet hat.
Ich geh jetzt nach oben und packe aus."
Mehr sagt sie nicht mehr, sondern geht wirklich einfach nach oben. Währenddessen sitze ich auf der Couch und fühle mich wie gelähmt. Von ihr zu hören, dass ich ein Monster bin, tut verdammt weh.
„Leon, sie meint es nicht so. Das weißt du doch, oder?" „Ist schon gut Luca, sie hat doch recht. Ich habe ohne Gnade auf dich eingeprügelt und getreten, während du völlig wehrlos warst. Und hätten Marc und Tim mich nicht zurückgehalten, dann wärst du jetzt auf jeden Fall tot. Ich hätte dich umgebracht Luca! Es ist völlig verständlich, dass sie mich hasst. Und ich habe es verdient."
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Living with my Enemy....!
Teen FictionLuca führt jeden Tag einen Kampf. Ort des Geschehens ist seine Schule. Dort hat er es alles andere als leicht, denn er hat nicht nur keine Freunde dort, sondern sein Mitschüler Leon und dessen Freunde machen ihm jeden Tag das Leben zur Hölle. Nachd...