A/N Spielerwunsch von stormisierra. Ich hoffe es gefällt euch (:
_____So leise wie möglich betrete ich die gemeinsame Wohnung von Magnus und mir. Ich war am heutigen Abend mit einigen Freunden unterwegs und bin jetzt später als geplant zu Hause. Entgegen meiner Erwartung ist unser Apartment nicht in Dunkelheit gehüllt. Im Gegenteil, Licht scheint aus der Küche und der Flur ist ebenfalls taghell.
"Magnus?" Frage ich mit gedämpfter Stimme, weil falls er doch schlafen sollte, möchte ich ihn nicht wecken. Als ich keine Antwort bekomme, laufe ich leise zur Küche und möchte nur das Licht ausmachen, aber dann entdecke ich Magnus am Küchentisch sitzen.
Seine Hände sind verschränkt und sein Kopf stützt auf ihnen, während seine Augen irgendetwas auf dem Tisch fixieren. Ich mache mich bemerkbar und Magnus hebt seinen Kopf, sieht mich emotionslos an, aber bringt kein Wort über die Lippen.
Verwirrt sehe ich ihn an, sein Verhalten ist ungewöhnlich und ich weiß nicht wirklich, wie ich reagieren soll, als er sich bewegt. Defensiv verschränkt er die Arme vor der Brust und betrachtet mich, wie als ob er auf etwas wartet.
"Wo warst du?" Fragt er mich mit einer so eisigen Stimme, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft. Nicht schon wieder, denke ich mir nur, weil ich ganz genau weiß wie diese Unterhaltung verlaufen wird.
"Ich war auf einer Party mit meinen Freunden und das weißt du." Sage ich mit so wenig der in mir schwappenden Emotionen wie möglich.
"Mit wem?" Zischt er nur und ich verdrehe meine Augen.
"Ich bin immer mit den gleichen Leuten unterwegs. Verdammt Magnus, ich habe dir gesagt mit wem ich wohin gehe. Mach jetzt kein Drama daraus." Zu oft haben wir uns über dieses Thema gestritten und ich möchte eigentlich nur noch ins Bett.
"Ich soll kein Drama daraus machen? Du gehst Woche für Woche mit deinen Freunden weg und lässt mich alleine, während du dich betrinkst. In der Gruppe sind genug Jungs die dich nur nackt sehen wollen, also sag mir nicht das ich ruhig bleiben soll!" Woche für Woche beschuldigt Magnus mich fast des Betrugs. Er nennt es nie beim Namen, sondern schiebt immer alles auf meine männlichen Freunde.
"Du weißt das ich es niemals so weit kommen lassen würde." Murmele ich, jetzt ein wenig leiser. Mein Kopf beginnt zu schmerzen und ich möchte wirklich nicht mehr mit ihm streiten.
"Du vielleicht nicht, aber jeder andere. Ich..." Bevor er weitersprechen und sich selbst in Rage reden kann, unterbreche ich ihn und werde ein wenig lauter.
"Weißt du was? Ich kann diesen Streit nicht wieder mit dir ausfechten." Mit großen Augen sieht Magnus mich an.
"Aber..." Versucht er es ein weiteres mal, aber ich unterbreche ihn direkt.
"Nein! Ich bin fertig mit dir." Als die Tränen beginnen mir die Sicht zu vernebeln verlasse ich die Wohnung und beginne in Richtung einer Freundin zu laufen, welche nur wenige Straßen entfernt wohnt.
In der klaren Nachtluft realisiere ich eine Sache. Ich habe gerade mit Magnus Schluss gemacht. Abrupt bleibe ich stehen, das war eigentlich nicht der Plan. Ja, ich bin wütend das er den selben Streit immer und immer wieder startet, aber ich wollte mich nicht von ihm trennen.
Zögernd stehe ich auf der dunklen Straße und kämpfe mit mir selbst. Wenn ich jetzt zu meiner Freundin gehe und Magnus schmoren lasse, werde ich vielleicht meine Beziehung riskieren oder ich gehe zurück und kläre das direkt.
Ein paar Minuten vergehen, dann seufze ich und drehe mich um. Der Weg zurück zu unserer Wohnung scheint sich ewig zu ziehen und dennoch zögere ich ein weiteres Mal vor der Tür. Ich muss mich selbst überwinden, doch dann trete ich ein.
Der Anblick hat sich nicht verändert. Das Licht in Küche und Flur leuchten noch immer, aber eine Sache ist anders. Statt gespenstischer Stille höre ich leises Weinen aus der Küche. Mit langsamen Schritten laufe ich zur Tür, dann fällt Magnus in mein Blickfeld.
Den Kopf in den Händen vergraben weint er und scheint leise mit sich selbst zu schimpfen. Zumindest glaube ich das, denn er ist in seine Muttersprache verfallen. Er scheint mich nicht bemerkt zu haben, denn obwohl ich näher komme hebt er nicht den Kopf.
Vorsichtig platziere ich meine Hand auf seiner Schulter und sein Kopf ruckt hoch. Bevor ich reagieren kann zieht er mich auf seinen Schoß, schlingt seine Arme um mich herum und hält mich fest. Eigentlich wollte ich mich nicht direkt wieder in seine Arme begeben, aber sein jetziger Zustand macht es schwierig für mich wütend auf ihn zu sein.
Liebevoll streiche ich ihm durch die Haare, flüstere ihm süße Nichtigkeiten zu, bis das Weinen leiser wird und irgendwann gänzlich verstummt. Es ist ruhig zwischen uns und es dauert ein paar Minuten bis Magnus beginnt zu reden.
"Es tut mir leid. Ich weiß das macht nicht alles wieder gut, aber es ist die Wahrheit. Ich war ein eifersüchtiger Idiot in den letzten Wochen und da gibt es keine Ausrede für. Ich vertraue dir, ich vertraue dir mit meinem Leben und dennoch kann ich diese schreckliche Eifersucht nicht stoppen.
Er pausiert für einen Moment, scheint sich sammeln zu müssen und spricht dann weiter.
"Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, aber gleichzeitig habe ich solche Angst dich zu verlieren. Das jemand anderes dir mehr bieten kann und du mich allein lässt. Tief in mir drin weiß ich, dass das nicht passieren wird, aber ich kann meine Gedanken nicht abstellen."
Jetzt hat Magnus den Kampf gegen die Tränen ein weiteres Mal verloren und lässt sie seine Wangen herablaufen. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht in meine Hände, streiche die Tränen weg und fange seinen Blick auf.
"Min kjære, beruhige dich. Ich gehe nirgendwo hin und ich werde auch niemanden finden der besser als du ist. Ich liebe dich und das ändert sich auch nicht wenn du so ein eifersüchtiger Idiot bist. Wir müssen dieses ständige streiten beenden, aber wir müssen nicht jetzt darüber reden. Jetzt legen wir uns hin und ruhen uns ein wenig aus. Okay?"
Magnus nickt und lässt mich von seinem Schoß aufstehen, hält allerdings noch immer meine Hand. Er möchte mich auch nicht mehr loslassen, löst die Verbindung nur damit wir uns bettfertig machen können. Sobald wir jedoch im Bett liegen drückt er mich eng an seine Brust und scheint nicht mich davon nicht einen Zentimeter zurückweichen lassen wollen.
"Ich liebe dich solskinn." Murmelt er noch, dann schlafen wir beide ein.
Es läuft nicht immer perfekt zwischen uns, aber zusammen können wir alles lösen und dann wird die Sonne wieder über unserer Beziehung scheinen.
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Handball One-Shots
FanfictionOne-Shots mit unseren Lieblingen in den verschiedensten Situationen. Wünsche und Kritik werden gerne angenommen. Viel Spaß WOLKE