Die behalte ich!-Uwe Gensheimer

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Wunsch One-Shot mit Uwe Gensheimer von Dreambook_girl
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Schon bevor ich meine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen habe, war es mein größter Wunsch mal bei einer Sportmannschaft zu arbeiten. Nicht etwa, weil ich bekannt werden will, nein, das wurden Physios meist sowieso nicht. Ich will dies aus dem simplen Grund machen, weil ich eine ziemliche Sport Fanatikerin bin und ich somit die Chance habe alles von nahem zu betrachten. Außerdem wäre ich so mittendrin und könnte die Gefühlswelle, welcher die Sportler ausgesetzt sind, besser nachvollziehen.

Doch wie schnell sich mein Traum erfüllen würde, hätte ich nicht gedacht. Natürlich ist mir bewusst, dass die Chefs unseres Betriebs Sascha und Sven für die Rhein-Neckar-Löwen verantwortlich sind, aber eigentlich habe ich damit gerechnet erstmal Erfahrung sammeln zu können und dann erst auf die Sportler losgelassen zu werden. Doch natürlich sollte es anders kommen.

Es war, bis jetzt, ein ziemlich entspannter Morgen für mich. Meine Patienten haben entweder abgesagt oder konnten ihre Aufgaben individuell im Trainingsraum bewältigen. So sitze ich also hier am Computer und bearbeite Patientenakten, als Sascha leicht panisch in den Raum gestürzt kommt. Erschrocken zuckt mein Kopf hoch und ich sehe ihn mit geweiteten Augen an.

„Gott sei Dank bist du hier." Er atmet beschleunigt, wie als ob er im Stress hier hergerannt ist. „Sven ist krank, du musst mitkommen und mir helfen. Allein schaffe ich das nicht." Perplex sehe ich ihn an, ich sollte was...

„Aber..." setze ich zu einem Widerspruch and, aber mein kläglicher Versuch wird direkt unterbrochen. „Kein aber, ich brauche dich und damit basta." „Was ist mit meinen Patienten?" Stelle ich die Frage, von der ich hoffe, das sich mich aus dieser Bredouille retten würde.

Doch auch diese winkt Sascha mit einer simplen Handgeste ab und somit wurde mein Schicksal besiegelt. „Du kannst das hier noch fertig machen und dann treffen wir uns in 10 Minuten am Auto." Sagt er und verschwindet genauso schnell, wie er gekommen ist.

Erschöpft lehne ich mich an meinen Stuhl an und atme tief durch. Anschließend tippe ich noch die letzten Daten in den Computer ein, speichere und fahre ihn herunter. Dann begebe ich mich nach draußen zu Sascha und setze mich mit einem leichten Lächeln ins Auto.

Dann mal auf in die Höhle des Löwens, denke ich mir bitter als er losfährt und versuche ein bisschen zu entspannen. Nur 10 Minuten später sind wir schon an der Trainingshalle angekommen und mein Herz, welches sich gerade wieder beruhigt hat, beginnt wieder zu rasen. Sascha blickt aufmunternd zu mir rüber.

„Du kannst das und die sind auch alle ganz pflegeleicht." Wow, das hört sich ja so an, wie wenn ein Hundebesitzer sagt das der Hund nur spielen will, denke ich mir reichlich skeptisch. Sascha, dem mein Blick wohl aufgefallen ist, fängt an zu lachen.

„Keine Sorge, du bist gut, sonst hätte ich dich nicht mitgenommen." Beruhigt er mich und ich versuche seine Ruhe zu übernehmen. „Dann lass uns mal rausgehen." Bestimmt er und steigt aus.

Schnell folge ich ihm, um nicht den Anschluss zu verlieren. Sicher führt er mich zu den Behandlungsräumen und ordnet mich an für einen Moment zu warten, er würde mir den ersten Spieler dann vorbeischicken. Leicht verträumt schaue ich mich in dem gemütlich gestalteten Behandlungsraum um, als es leise an der Tür klopft und ein brauner Haarschopf sich durch den Türspalt schiebt. Direkt fallen mir die schokoladig-braunen Augen meines Gegenübers auf, doch bevor ich in ihnen versinken kann, sammele ich mich und setze ein leichtes Lächeln auf.

„Hey, ich vertrete Sven für heute." Erkläre ich ihm den Grund für meine Anwesenheit und nenne ihm noch meinen Namen. Auch mein Gegenüber trägt ein Lächeln auf den Lippen und erhebt kurz darauf seine Stimme. „Hey, ich bin Uwe." Grinst er und hat dabei so viel Schalk im Blick das ich mich gleich wohler fühle.

„Also, was kann ich für dich tun Uwe?" Frage ich ihn schließlich, denn ich bin ja zum Arbeiten hier und nicht um ein Schwätzchen zu halten. „Einmal Rücken und Wadenmuskulatur lockern." Verrät er mir seine Problemzonen des heutigen Tages.

Nickend nehme ich seinen Wunsch and und bedeute ihm sich auf die Liege zu legen, was er direkt macht. Zu Beginn noch sehr vorsichtig, nach und nach immer sicherer beginne ich seine Muskeln zu bearbeiten und zu behandeln.

Am Anfang haben wir uns noch entspannt unterhalten, doch irgendwann lag Uwe nur noch ruhig da und genießt sichtlich was ich hier mache. Um ihn nicht zu stören, mache ich still weiter und lausche seinem genießerischen Brummen, welches mich lächeln lässt.

Süß denke ich mir meinen Teil und streiche noch ein letztes Mal über die bearbeiteten Partien, um die Behandlung zu beenden. Leicht schläfrig öffnet Uwe seine Augen und grinst mich entspannt an. „Das tat gut." Murmelt er und streckt sich leicht. Gerade als ich etwas erwidern möchte, öffnet sich die Tür und Sascha streckt seinen Kopf hinein.

„Ich wollte nur mal schauen, wie es hier so läuft." Sagt er und wendet seinen Blick zu Uwe. „Und? Was ist dein Fazit?" fragt er ihn dann interessiert. Auch mein Blick wandert zu Uwe, eine Mischung aus gespannt und ängstlich über sein Urteil. Uwe blickt einmal zwischen Sascha und mir hin und her, grinst und setzt dann zur Antwort an.

„Sie war perfekt, die behalte ich!"

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Hier gibt es endlich mal wieder einen neuen One-Shot von mir. Ich hoffe er gefällt euch. 

Gruß WOLKE

Handball One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt