Handball One-Shots

Du Hitzkopf-Magnus Landin

WM-2019 und das auch noch im eigenen Land. Wir Dänen lieben den Handball und allein der Gedanke daran in den ausverkauften Hallen zu sitzen, lässt mich freudig schaudern. Außerdem gibt es in diesem Jahr eine kleine Neuerung in meiner Position als Fan der Nationalmannschaft. Ich habe nämlich seit kurzem die Aufgabe einem der Spieler besonders zuzujubeln. Ich konnte mich als stolze Freundin des dänischen Flügelflitzers Magnus Landin bezeichnen und so trage ich fortan ein Trikot mit dem Beflock M.Landin.

So sitze ich hier also beim dritten Gruppenspiel der Dänen und hoffe auf einen weiteren Sieg. Der heutige Gegner heißt Saudi-Arabien und das sollte eigentlich ein einfaches Unterfangen für unsere Jungs werden, aber der Handball schreibt eben manchmal seine eigenen Geschichten. Schon zu Beginn zieht sich eine Gänsehaut über meinen Körper. Die Melodie der dänischen Nationalhymne wird zunächst abgespielt, dann immer leiser gedreht, bis man nur noch einen Chor aus tausenden Stimme hört, welche alle stolz ihre Landeshymne zum Besten geben.

Dann beginnt das Spiel und unsere Mannschaft dominiert dieses von Anfang an. Magnus darf, Dank des Vertrauens vom Trainer in ihn, von Beginn an spielen. Während der ersten Halbzeit konnte ich auch schon einige Tore bestaunen und auch der Torhüter Jannik Green liefert ein super Spiel ab. Während der Halbzeit konnte man viele fröhliche Gesichter sehen und so manches Volkslied wurde geträllert.

In der zweiten Halbzeit durfte dann auch Magnus großer Bruder Niklas sein Glück versuchen und auch er hält sein Tor mit guten Paraden sauber. In der 43'Minute gibt es dann allerdings eine Szene, über welche ich nur den Kopf schütteln kann.

Saudi-Arabien befindet sich im Angriff, als einer von ihnen etwas theatralisch zu Boden geht und sofort von zwei Dänen zurück auf die Beine gestellt wird. Mein Freund findet wohl das dieser Spieler etwas Dummes gesagt oder getan hat und schubst diesen erstmal weg. Das ist dann der Anlass für den Schiedsrichter Magnus erstmal für zwei Minuten von der Platte zu schicken. Dieser Aufforderung geht er dann auch ohne zu murren nach und setzt sich auf die Bank.

„Ich seufze frustriert und murmele nur „Selbst schuld." Bevor ich die Arme vor der Brust verschränke. Meine Sitznachbarin lacht belustigt auf und auch ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken. „Was denn, er weiß doch was passiert, wenn er so einen Scheiß macht."

Da kann sie nur zustimmen und so wenden wir uns beide wieder dem Spiel zu. Als das Spiel dann 34:22 für unsere Dänen endet, dürfen wir uns auf den Weg zu unseren Männern machen und dieser für ihr gutes Spiel beglückwünschen.

Bei Magnus angekommen, gebe ich ihm zunächst einen Klaps auf den Hinterkopf, bevor ich meine Arme versöhnlich um ihn schlinge. „Aua." Schmollt er sofort „Für was war das denn?" Fragt er etwas beleidigt und sieht zu mir runter.

„Das war für deine blöde Aktion du Hitzkopf." Grinse ich und sehe verliebt in seine Augen. „Jaja" murrt er „Erst gewalttätig sein und dann kuscheln wollen." Dann beugt er sich allerding runter und tupft mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Hi erstmal." Lächelt er dann und ich erwidere seine Begrüßung, bevor ich ihn zu einem weiteren Kuss zu mir ziehe.

Eng aneinander gekuschelt stehen wir also da und knutschen ein bisschen, bis uns ein Räuspern auseinanderreißt. Errötend sehe ich in das grinsende Gesicht von Niklas, welchen ich zum Glück schon länger kenne. Wäre es jemand anderes gewesen, wäre ich vermutlich vor Scham im Boden versunken.

„So ungern ich euch zwei auch trenne, wir müssen langsam ins Hotel zurück Magnus." Wendet sich Niklas bedauernd an uns beide. Ich nicke verstehend und drücke Magnus noch einmal an mich, er gibt mir einen Kuss und dann trennen wir uns voneinander.

„Tschüss meine Kleine." Murmelt er und streicht mir für einen kurzen Moment über die Wange. „Tschüss Hitzkopf." Grinse ich und weiche fix seiner Hand aus, mit welcher er mich in die Seite zwicken wollte.

„Jaja, ich dich auch." Sagt er schließlich, streckt mir die Zunge raus und folgt seinem Bruder in Richtung des Mannschaftbusses, welcher sie zurück in ihr Hotel bringen würde. Auch ich verlasse nun die Halle und trete den Weg zurück in meine Unterkunft an.