Aussortiert-Finn Lemke

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Wunsch One-Shot von @finnlemke6fp mit Finn Lemke. Ich hoffe er gefällt dir :)
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Warum zum Teufel geht der nicht an sein Handy? Diese Frage stelle ich mir schon eine halbe Ewigkeit, in Realität sind es „nur" zwei Tage. Ja, Finn befindet sich gerade im Trainingslager mit der Nationalmannschaft, aber ein Lebenszeichen wäre von Zeit zu Zeit schon nett. Klar, ich könnte einem seinem Mannschaftskollegen schreiben, nur blöd das ich keine einzige Nummer habe, denn so lange sind Finn und ich noch nicht zusammen.

Natürlich weiß ich auch das in diesen zwei Tagen der Kader für die bevorstehende EM in Kroatien intern bekannt gegeben werden sollte und wundere mich deswegen noch mehr über Finns schweigen. Für mich ist es eigentlich klar, dass er mitfährt, schließlich ist er der emotionale Leader des Teams und hält die Abwehr zusammen. Die Öffentlichkeit würde die Kadernews erst morgen erfahren und so sitze ich zu Hause auf heißen Kohlen, um endlich meine Informationen zu bekommen.

Doch es kam anders, denn mitten in der Nacht schrecke ich durch das Geräusch der Türklinge auf. Verschlafen setze ich mich im Bett auf und sehe etwas orientierungslos durch die Gegen. Gerade als ich mich wieder hinlegen möchte, klingelt es erneut.

„Wer ist das denn jetzt?" murmele ich schlaftrunken und rolle mich aus dem Bett. Anschließend tapse ich in einen warmen Pulli gekuschelt zur Tür. Mit halb geschlossenen Augen öffne ich diese und bevor ich überhaupt realisieren kann, wer dort steht, werde ich schon an eine breite Brust gedrückt. Ein bekannter Geruch steigt mir in die Nase und ich seufze leise, wenn die Wärme auf meinen müden Körper übergeht.

„Finn..." murmele ich leise und drücke mich noch ein bisschen näher an ihn heran. Vorsichtig bugsiert Finn uns beide in die Wohnung und schließt die Tür hinter uns.

„Hey", sagt er mit wenig Kraft in der Stimme und sieht mich einen Moment lang nur an.

„Was ist los Großer?" Fragend lege ich meinen Kopf schief und streichle ihm sanft über die Wange, auch wenn ich mich dafür leicht strecken muss. Finn seufzt tief und sieht dann auf einen unbestimmten Punkt an der Wand hinter mir.

„Ich bin raus...er hat mich aussortiert." Gibt er dann leise zu. „Wie bitte?!" ziemlich entsetzt starre ich ihn an „Was für ein Gehirnamputierter Idiot, der soll..." Ich breche meine Schimpftirade ab, wohlwissend das es nichts bringt.

„Sorry" murmele ich dann „Doofe Reaktion."

Finn schmunzelt nur leicht und scheint mir meinen Ausbruch keineswegs übel zu nehmen. „Schon okay, können wir ins Bett? Es ist schon ziemlich spät." „Also ich habe niemanden zu nachtschlafenden Zeiten aus dem Bett geklingelt." Kichere ich und husche an ihm vorbei ins Schlafzimmer.

Langsam tapst Finn mir hinterher und schält sich aus der unbequemen Kleidung, bevor er sich zu mir unter die Bettdecke legt. Vorsichtig kuschele ich mich an ihn heran und er legt sanft seine Arme um mich. Doch schlafen kann ich noch nicht, zu sehr brennt mir noch eine Frage auf der Zunge.

„Was ist eigentlich mit deinem Hany los? Oder wolltest du mir einfach nicht antworten?" frage ich interessiert in die Dunkelheit hinein. „Ähm ja" er stockt „Ziemlich dumme Sache..."

„Was hast du gemacht?" grinsend setze ich mich auf und kann sehen wie Finn sich einen Arm über die Augen legt, während ein paar genuschelte Worte seine Lippen verlassen. „Na sag schon." Fordere ich ihn immer noch grinsend auf.

„Es ist mir eventuell ins Klo gefallen und dort jämmerlich ertrunken." Gibt er klagend zu und nun kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Lachend lasse ich mich in die Kissen fallen und kann mich kaum noch beruhigen. Belustig sieht Finn mich an und schubst mich ein Stückchen von sich weg.

„Ernsthaft?" frage ich ihn immer noch prusten, drehe mich auf die Seite und sehe zu ihm. „Jaha" grummelt Finn und zieht mich wieder an sich. „Und jetzt schlaf." Meint er und legt mir die Hand über die Augen, damit ich diese schließe.

Bevor ich dieser Aufforderung nachgehe, küsse ich in noch einmal sanft, schließe dann aber die Augen. Angekuschelt an Finn schlafe ich friedlich ein und freue mich trotz dem unerfreulichen Grund seiner Anwesenheit schon auf unsere gemeinsame Zeit.



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