Inspiriert von dem Song: 17-Julia Michaels
Wunsch von Streberleinchen
Eine Liebe die nur für den Sommer hält, eine kurzweilige Sache, eben nicht für die Ewigkeit. So waren meine Erwartungen an die Liebelei mit Nikola, aber meine Meinung sollte diesmal falsch sein. Auch wenn alles zunächst darauf hinauslief, dass das alles nicht länger als ein paar Wochen gehen würde.
Nikola war zu Besuch in seiner Heimat, eben um den Sommer mit seiner Familie zu verbringen. Wir beide kennen uns tatsächlich schon ziemlich lange, aber zwischen uns lief niemals etwas. Wobei, als wir in der vierten Klasse waren mussten wir uns beim Flaschendrehen küssen, aber das zähle ich jetzt einfach mal nicht. Irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren. Er verfolgte seine Aufstrebende Handballkarriere und ich blieb in Österreich und lebte mein Leben.
Zu Beginn des Sommers sind wir uns dann über den Weg gelaufen und es war, als ob sich unsere Wege nie getrennt hätten. Wir konnten scherzen und über alles Reden. Nur eines war anders. Zwischen uns herrschte eine gewisse Spannung und die Luft um uns schien manchmal zu flimmern. Keiner traute sich den ersten Schritt zu machen, als hätten wir Angst die zarten Bande zu zerstören.
Eines Abends waren wir wieder zusammen unterwegs und spazierten einfach nur durch die schöne Natur. Oft liefen wir auch schweigend nebeneinanderher. Es war keine unangenehme Stille, es war mehr, als würden wir einander zeigen wie sehr wir die Nähe des anderen zu schätzen wissen. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und berührte seine Hand vorsichtig mit meinen Fingerspitzen. Ganz zart, so dass es als Versehen gelten könne wenn er nicht reagiert. Aber er ging darauf ein und so umschloss seine große Hand meine so viel Kleinere sicher und warm.
Ein Lächeln zeichnet sich auf unseren Gesichtern ab, wir sagten immer noch nichts, sondern ließen unseren Gedanken einfach freien Lauf, während wir durch unsere Hände verbunden waren. Dann kamen wir zu unserem Platz, wie ihn Nikola scherzhaft nannte, und ließen uns nieder. Er war auf der Spitze eines kleinen, von Gras gesäumten Hügels und man konnte von ihm aus perfekt die Ferne betrachten.
Irgendwann, Nikola schien einen gewissen Grad von Langeweile erreicht zu haben, begann er damit mir in die Seite zu piksen und somit nach einer Schwachstelle zum Kitzeln zu suchen. Ziemlich schnell hatte er diese auch entdeckt und nutzte die Gelegenheit gnadenlos aus. Natürlich versuche ich ihm zu entkommen, habe aber natürlich keine Chance. Ich meine, habt ihr euch den Kerl mal angesehen? Ich würde nicht mal einen Meter wegkommen, dann hätte er mich schon wieder mit seinen, ein Krake ähnlichen, Armen eingefangen.
Bei einem meiner kläglichen Fluchtversuche verloren wir schließlich das Gleichgewicht und kullerten ein Stück den Hügel hinab. Ein wenig schwindelig war mir schon als unser kleiner Absturz schließlich gestoppt wurde. Errötend erkenne ich in welcher Situation wir uns gerade befinden. Ich liege auf dem Rücken im weichen Gras und Nikola liegt auf mir drauf, er hat sich auf seine Unterarme gestützt, um mir etwas Gewicht zu nehmen, aber wir lagen dennoch ziemlich press aufeinander.
Fest sahen wir uns in die Augen und keiner rührte sich. Vorsichtig hebt Nikola eine Hand und legt sie ganz sanft auf meine Wange. Dann kommt er mir noch näher, verharrt aber kurz vor meinen Lippen. Seine Augen suchen meine und wie, als ob er auf meine Zustimmung warten würde, legt er seine Lippen erst nach einen sachten nicken von mir auf meine.
Gefühle, die ich schon lange nicht mehr gefühlt habe, überfluten mich und ich muss sagen ich war gerade einfach nur sprachlos. Der Kuss war nicht fordernd, sondern fast wie ein stilles Versprechen. Ein Versprechen was nach so viel mehr als nur nach einer kurzen Affäre im Sommer schmeckte.
Das zwischen uns war wie ein Traum. Wir verstanden uns blind und ja, auch wenn es nur eine kurze Zeit war, es gab keinen Streit zwischen uns. In meinem inneren hoffte ich, dass das alles so perfekt bleiben würde, aber das waren die Gedanken einer naiven 17-Jährigen und ich war schließlich nicht mehr 17. Ich war realistischer geworden mit den Jahren an Lebenserfahrung und irgendwie sah die Zukunft gleich weniger rosig aus.
Nikola würde bald wieder in Kiel sein, ewig viele Kilometer weg von mir und ich weiß nicht, ob wir das schaffen könnten. Ich wollte so gerne bei ihm sein und als ich mal wieder in einer tiefen Trauerstimmung versank, dabei war Nikola noch gar nicht weg, fasste ich einen Entschluss. Ohne jemanden etwas zu verraten, begann ich Bewerbungen an Kieler Firmen zu schreiben. Vielleicht ein bisschen überhastet, aber lieber versuche ich es und kann dann sagen das der Wille da war, als dass es dann zu spät ist.
Auch Nikola verriet ich nichts von meinen Plänen und so verbrachten wir unsere letzten gemeinsamen Tage auf unbestimmte Zeit. Die Verabschiedung war emotional, aber wir wussten ja es war nicht für immer. Nikola versicherte mir mehrmals, dass wir das schon schaffen würden und erwähnte augenzwinkernd das immer ein Platz für mich bei ihm in Kiel wäre. Eigentlich hat er gesagt in seinem Bett, aber ich weite das Angebot jetzt einfach mal aus.
Einige Wochen später war es dann auch schon so weit. Ich war auf dem Weg zu Nikola, um ihm eine freudige Nachricht zu überbringen. Meine Jobsuche verlief positiv und ich hatte jetzt die Möglichkeit näher bei ihm zu sein. Er wusste immer noch nichts von den Bewerbungen und genau deshalb freue ich mich jetzt besonders auf sein Gesicht, wenn ich ihm die Botschaft überbringe.
Damit blieb es also nicht bei einer kurzen Beziehung im Sommer, sondern sie weitet sich aus auf unser Leben und was es so für uns bereithalten würde.
Hallöchen alle zusammen :)
Das war es auch wieder für heut, hoffentlich hat es euch gefallen ;)Ich brauch Wünsche oder Buchempfehlungen, Hauptsache was gegen die Langeweile :D
Genießt die Sonne und bis dann :)
WOLKE <3
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Handball One-Shots
FanfictionOne-Shots mit unseren Lieblingen in den verschiedensten Situationen. Wünsche und Kritik werden gerne angenommen. Viel Spaß WOLKE