Lasse Andersson [Vater]

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Schwanger zu sein ist nicht immer so wundervoll, wie ich es mir vorgestellt habe. Manchmal kann ich am Morgen nichts essen, weil mir schlecht ist, manche Gerüche lassen mich würgen, was glücklicherweise nach einigen Wochen verschwunden ist, denn das hätte ich nicht die gesamte Schwangerschaft ausgehalten. Das Baby ist um einiges gewachsen und nun habe ich andere Probleme. Geschwollene Füße, den Drang ständig zur Toilette zu gehen und manchmal tritt das Kind gegen die Innenseite meiner Rippen oder trifft unterschiedliche Organe.

Heute war ein anstrengender Tag, ich musste einige Dinge besorgen und ich fühle mich mehr als erschöpft, als ich nach Hause komme. Allerdings hebt der Geruch, welcher aus der Küche kommt, meine Stimmung gleich ein wenig. Lasse scheint etwas zu kochen und da ich mehr als hungrig bin passt das gerade sehr gut. Er kommt aus der Küche, nimmt mich vorsichtig in den Arm und gibt mir einen liebevollen Kuss, bevor sich sein Gesicht sorgenvoll verzieht, weil ich vor Schmerz zusammenzucke.

"Dein Kind tritt mich schon den ganzen Tag." Sage ich zu Lasse, erkläre ihm das es schon den ganzen Tag seine Beine trainiert. Manchmal lässt es mich nicht mal in Ruhe tief Luft holen, weil der nächste Tritt auf den vorherigen folgt. Ich weiß nicht mal, warum das Kleine heute so aktiv ist, denn normalerweise schläft es den Tag über und hält mich wach, wenn ich zur Ruhe kommen möchte.

"Ach, jetzt ist es mein Kind." Beschwert sich Lasse, denn meistens sage ich, dass das unser Kind ist. Gerade allerdings, besonders wenn es etwas tut, was ich nicht mag, dann nenne ich es sein Kind. Der Kleine Teufel, der mich nicht schlafen lässt, weil er lieber eine Party in meinem Bauch feiert.

"Du weißt, wie ich das meine." Murmele ich, lehne mich gegen Lasses Brust, während die Erschöpfung langsam überhand gewinnt. Vielleicht war der Tag ein wenig zu viel für mich und das Kleine. "Weiß ich." Sagt Lasse nur, nicht empört von meinen Worten, bevor er vor mir auf die Knie geht.

"Hör auf deine Mama die ganze Zeit zu treten." Schimpft Lasse leise mit dem Baby und legt seine Hand auf den Bauch, welche sogleich von einem weiteren Tritt begrüßt wird, bevor die Tritte langsam weniger werden, mit jedem Wort das Lasse vor sich hinmurmelt.

"Ich kann es nicht erwarte dich zu treffen Kleines." Sagt Lasse und legt seine Lippen auf den gewölbten Bauch. Die Hormone lassen mich ein wenig emotional werden und ich muss die Tränen wegblinzeln. Wie sehr man jemanden lieben kann, den man noch gar nicht getroffen hat?

Als Lasse aufsteht zögert für einen Moment, bevor er langsam spricht. "Glaubst du ich werde ein guter Vater?" Seine Stimme ist ganz leise und mein Herz zieht sich zusammen. Ich weiß das Lasse sich viele Gedanken macht, aber dachte nicht, dass er sich zusätzlich darum sorgt ein guter Vater für unser Kind zu werden.

"Der Beste." Beruhige ich ihn und nehme seine Hand. Lasse wird ein wundervoller Vater sein, der sein Kind lieben und sicherlich ein wenig zu sehr verwöhnen wird.

"Auch wenn ich so oft weg bin?" Fragt Lasse, bezieht sich auf den Fakt das er als Profisportler nicht nur mit seiner Mannschaft, sondern auch mit der Nationalmannschaft unterwegs sein wird. Ich habe mich langsam daran gewöhnt, begleite ihn manchmal, aber sobald das Baby da ist, wird das, gerade am Anfang, nicht möglich sein.

"Natürlich." Sage ich und unterbreche Lasse, als er ein weiteres Mal sprechen möchte. "Das entscheidende ist nicht die Menge an Zeit, welche du mit deinem Kind verbringst, sondern die Qualität von dieser." Das Baby wird vielleicht merken das Lasse nicht viel Zeit zu Hause verbringt, aber ich bin mir sicher er wird die Zeit, welche er mit dem Kind verbringt, zur Besten machen.

"Du hast vermutlich recht." Seufzt Lasse und bringt mich damit zum Lächeln. Zum Glück kann ich ihn meistens beruhigen, wenn er sich Sorgen macht. Manchmal ist es schwieriger und manchmal einfach in zu überzeugen.

"Ich habe immer recht." Grinse ich und Lasse zieht seine Lippen zu einem Schmollmund.

"Zwei gegen einen ist nicht fair!" Ein mal habe ich ihm gesagt das ich jetzt zwei Stimmen habe, so lange ich das Baby in meinem Bauch habe und auch wenn er nicht glücklich damit ist, akzeptiert er es meistens.

"Tja, damit muss du noch ein paar Wochen klarkommen." Sage ich, lasse meine Hand über den Babybauch gleiten und freue mich schon darauf, wenn wir unser Kind auf der Welt begrüßen dürfen.


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Boah, da haben meine Löwen gestern aber ein grandioses Spiel abgeliefert! Hat richtig Spaß gemacht (:

Wen verfolgt ihr diese Saison besonders gerne und wem traut ihr die Meisterschaft oder generell eine Überraschung zu?  

Wir lesen uns
WOLKE

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