Sorge-Juri Knorr

506 20 6
                                    

Ich habe dann auch mal endlich wieder was hierfür geschrieben (:

Wer Interesse an einer Handball Story mit Julian Köster hat, darf gerne auf meinem Profil vorbeischauen und "Konfetti" lesen!

_____
Eine Praktikantin bei den Rhein Neckar Löwen zu sein ist etwas, was ich mir nie vorstellen konnte, mal zu erreichen, aber hier bin ich, begleite sie zu Spielen, besuche die verschiedenen Hallen und versuche so viel wie möglich für meine Zukunft zu lernen. Außerdem positiv hervorzuheben ist das ich die Spieler kennenlernen durfte und mich augenblicklich mit Juri verstanden habe, auch wenn er nach außen oft recht reserviert wirkt. Zuerst dachte ich das er einfach nur nett zu mir sein wollte, aber die Nachrichten bei Nacht, gemeinsames Lachen und auch in Kontakt zu sein, wenn gar keine Spiele sind, hat mich eines Besseren belehrt und so hat sich diese wunderbare Freundschaft entwickelt.

Gerade schlafe ich, versuche meine Batterien vor dem anstehenden Spiel aufzufüllen, als mich etwas aufweckt. Desorientiert blinzele ich, bevor ich realisiere das mich ein Geräusch aufgeweckt hat. „Was ist das für ein Krach?" murmele ich zu mir selbst, dann macht mein Kopf die Verbindung und ich greife verschlafen nach meinem Handy und blicke auf die Uhrzeit.

„Es ist zwei Uhr nachts, wer auch immer das ist, hat besser eine gute Entschuldigung mich jetzt aufzuwecken." Es ist Juri der mich anruft und ich hebe eine Augenbraue.

„Juri?" Frage ich ins Telefon, gefolgt von einem nicht ganz so freundlichen „Was willst du?".

„Ich weiß es ist zwei Uhr, aber können wir uns treffen?" Fragt Juri zögerlich und ich bin mir nicht sicher, ob er das ernst meint. Es ist in der Mitte der Nacht und normale Leute schlafen um diese Uhrzeit.

„Ist das dein Ernst?"

„Tut mir leid, ich wollte nur..." er lässt seinen Satz ausklingen und entscheidet sich etwas anderes zu sagen.

„Ich werde dich nicht länger belästigen." Juri seufzt und ich bin mir sicher er will gerade auflegen, als mir ein „Warte" über die Lippen kommt.

„Gib mir ein paar Minuten um wach zu werden und schick mir deine Zimmernummer." Trage ich ihm auf, auch wenn ich mir sicher bin diese Entscheidung spätestens zu bereuen, wenn der Wecker am nächsten Morgen klingelt. Allerdings scheint es so, als ob Juri mit jemandem reden muss und wenn er mich dafür auswählt, dann werde ich für ihn da sein.

„Du bist die Beste." Ruft Juri und ich lächele über den Fakt das er so über mich denkt. Langsam steige ich aus dem Bett, ziehe die Jogginghose an und meinen Löwen Pullover. Ich fühle mich nicht wach genug für eine ordentliche Unterhaltung und so gehe ich ins Badezimmer und werfe mir ein bisschen Wasser ins Gesicht, bevor ich meine Haare zu einem Dutt drehe.

Ich nehme noch einen tiefen Atemzug, ziehe meine Schuhe an und verlasse dann mein Zimmer. Ein Blick auf mein Handy verrät mir das Juri mir seine Zimmernummer geschickt hat, 416, und laufe zum Aufzug, damit ich in den vierten Stock fahren kann.

Nach einer kurzen Suche erreiche ich seine Tür und klopfe bevor ich warte. Nichts passiert. Ich klopfe ein weiteres Mal und wieder kommt kein Geräusch von der anderen Seite der Tür. „Wehe er ist wieder eingeschlafen." Brumme ich zu mir selbst, bereit umzudrehen und zu gehen, als jemand hinter mir beginnt zu sprechen.

„Bin ich nicht, aber ich habe uns Eis geholt." Ich zucke zusammen, bevor ich mich rumdrehe und Juri ansehe, das Eis in seiner einen Hand hält, während er mit der anderen seine Zimmerkarte ans Licht zieht. Wir betreten sein Zimmer und setzen uns aufs Bett, welches ordentlich gemacht ist und nicht verrät das er versucht hat zu schlafen. Juri sagt nichts, gibt mir nur das Eis und einen Löffel und dann sitzen wir so in der mitten der Nacht und essen gemeinsam ein Eis.

„Also, was ist los Juri?" Frage ich ihn, versuche herauszufinden, warum er mich mitten in der Nacht anruft, aber Juri zuckt nur mit den Schultern.

„Was soll los sein?" Fragt er zurück, isst weiter sein Eis und vermeidet meinen Blick. Ich hebe meine Augenbraue. Das ist doch nicht sein Ernst jetzt.

„Du hast mich um zwei Uhr angerufen, du hast besser einen guten Grund dafür" Ich erinnere ihn an die Uhrzeit und dass er mich aufgeweckt hat. Juri rückt ein wenig hin und her, scheint zu zögern etwas zu sagen, bevor er zwei Wörter Flüstert.

„Das Spiel."

Die Antwort überrascht mich, macht aber auf gewisse Art und Weise Sinn. „Du machst dir Sorgen um das Spiel?" Frage ich nach, um sicher zu sein und füge ein „Warum?" hinzu, weil ich ihn gerne verstehen würde.

„Meine Leistung, dass ich das Team und die Fans enttäusche und dass der Gegner den besseren Spielmacher hat." Listet Juri die Dinge auf, die ihm Sorge bereiten und meinen Ausdruck wird weicher. Oh, Juri.

„Also dich selbst enttäuschen." Fasse ich zusammen und er hebt seinen Kopf. „Was?"

„Nun, ich garantiere dir es muss eine Menge passieren das deine Fans enttäuscht von dir sind. Wenn der gegnerische Spielmacher besser ist, lernst du von seiner Kreativität und schlägst ihn beim Rückspiel und dein Team weiß, das niemand immer perfekt sein kann." Damit schließe ich meine Erklärung. Seine wahren Fans Lieben ihn und er müsste sicherlich einiges anstellen damit sich das ändert. Natürlich wird es immer Leute geben die schlecht über ihn reden, aber die echten Fans wissen das er nicht in jedem Spiel die gleiche Leistung bringen kann.

„Kopf hoch und fokussier dich auf die positiven Dinge." Sage ich Juri noch und berühre sacht sein Kinn, nur für eine Sekunde, aber er sieht noch immer nicht glücklich aus.

„Welche?" Fragt er mit erschöpfter Stimme und ich weiß nicht wie ich es finden soll das er sich so schlecht in einer Nacht vor einem Spiel fühlt. Hoffentlich werden seine Gedanken und der mangelnde Schlaf seine Performance nicht beeinflussen.

„Das ich nachts um zwei mit dir Eis esse." Nenne ich ihm eine positive Sache und ein sachtes Lächeln erscheint auf seinen Lippen.

„Ja, das hilft irgendwie." Murmelt er und ich kann nicht anders als zurückzulächeln. Zum Glück hat ihm das geholfen, denn für eine Motivationsrede bin ich viel zu müde.

„Danke." Juri scheint wirklich glücklich darüber zu sein das ich mir Zeit für ihn genommen habe und dass ich etwas sagen konnte, was ihm hilft.

„Jederzeit." Verspreche ich ihm, aber muss mit einem leisen Lachen noch etwas hinzufügen. „Aber Juri, wenn du das nächste Mal jemanden zum Reden brauchst, ruf früher an." Ich bin mir sicher er hatte all die grauen Gedanken schon früher als um zwei Uhr und deswegen soll er mir gerne zu einer früheren Uhrzeit bescheid sagen. Juri lacht sacht, lehnt sich gegen das Kopfteil seines Betts und scheint sich endlich zu entspannen.

„Ich verspreche es."

Handball One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt