Darf ich dich küssen?-Jerry Tollbring

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Inspiriert von dem Lied: Walk's Like Rihanna-The Wanted

POV Jerry

Feiern gehen mit der Mannschaft. Prinzipiell nichts Schlimmes dabei und meist ganz lustig, aber seit kurzer Zeit eine reine Tortur für mich. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne Zeit mit ihnen verbringe, doch sie haben es sich zur Aufgabe gemacht eine Freundin für mich zu finden. Sie würden sich ja nur Sorgen machen das ich zu viel allein zu Hause bin. Pfff, ich bin nicht allein, ich habe Manfred meinen Mops und der reicht mir als Gesellschaft. Außerdem war da noch dieses kleine Problem mit der Sprache. Ja ich verstand Deutsch mittlerweile richtig gut, aber die Sprache zu sprechen war nochmal eine ganz andere Sache. Ich hatte immer Angst etwas Falsches zu sagen und dann stammle ich einfach nur vor mich hin.

Naja, und trotzdem war ich jetzt mit dem Haufen im Club gelandet und wir hatten uns zu einer der Sitzmöglichkeiten verzogen, um erstmal was zu trinken. Das mit dem Alkohol war auch so eine Sache, klar wir hatten gerade Spielfreie Zeit und so, aber trotzdem sollten wir es nicht übertreiben. Mir war schon klar, warum die Jungs diese Ecke ausgesucht hatten, denn man konnte von hier aus die Tanzfläche perfekt beobachten. Innerlich verdrehe ich die Augen, als ich bemerke, wie sie schon wieder nach jemandem Ausschau halten mit dem sie mich verkuppeln können oder möglicherweise selbst abschleppen können.

Tja und dann fing es wieder an:
"Jerry wie wäre es denn mit der kleinen da hinten?"
"Jerry du musst ihr einfach nen Drink ausgeben."
"Jerry trau dich einfach mal die beißen nicht, außer natürlich du willst das."
"Jerry..." blablabla, Jerry sagt ihr könnt ihn alle mal.

Die Ohren auf Durchzug geschaltet lasse ich meinen Blick selbst über die Tanzfläche gleiten. Da waren die Mädels, bei denen ich Angst hatte, sie würden gleich in der Mitte durchbrechen, dann welche deren Klamotten definitiv zu viel Haut zeigten, wie ich das hasse und dann waren da noch die betrunkenen, die definitiv nicht meinem Interesse entsprachen. Ach ja, und dann gab es da noch die Teenie Mädels, von denen ich definitiv die Finger lassen würde. Und dann Boom, sah ich sie und war direkt geflasht.

Wow, einfach nur wow. Sie war perfekt und scheint mir eher wie eine Illusion, aber da ich noch nichts getrunken habe muss sie wohl real sein. Meine Augen verfolgen ihre Bewegungen und ich muss schmunzelnd feststellen das sie gar nicht wirklich tanzen kann, aber das ist nicht schlimm. Ich kann es nämlich auch nicht und die Hauptsache ist das sie Spaß daran hat.

Trotzdem fällt mir eine Sache auf. Auch wenn sie nicht viel Haut zeigt oder sich irgendwie lasziv über die Tanzfläche bewegt, liegen viele Männeraugen auf ihr und starren sie fast schon gierig an. Ungewöhnlich, aber sie hat einfach etwas an sich und anscheinend reagieren die Männer hier darauf. Da werde ich keine Chance haben, denke ich frustriert und wende die Augen ab, wo ich auf Mikaels Blick treffe, wissend die Augenbraue hebt. Unwirsch schüttle ich den Kopf, er weiß genau was mein Problem ist und wendet deshalb nur augenverdrehend den Kopf ab.

Dann wandert mein Blick wieder zu ihr, meine Mittspieler haben es mittlerweile zum Glück aufgegeben mir irgendwelche Mädchen vorzuschlagen und widmeten sich anderen Dingen. Sie hat gerade aufgehört zu tanzen und macht sich langsam auf den Weg zur Bar und da verstehe ich, warum ihr alle hinterher starren. Es sind nicht ihr Bewegungen beim Tanzen oder ihr Aussehen im Allgemeinen, sie hat einen so selbstbewussten und federnden Gang, der alle Blicke auf sich zieht. So etwas hatte ich noch nie gesehen und mein Herz schlug noch etwas schneller, als sie nah bei uns vorbeiging. Einmal tief ein und ausgeatmet, schon hatte ich mich wieder gefangen.

Ein Entschluss folgte gleich darauf. Heute würde ich nicht feige sein, ich würde sie ansprechen und mit ihr reden, vielleicht sogar mit ihr tanzen. Voller Tatendrang springe ich auf und folge ihr zur Bar. Die verwunderten Blicke der andere ignorierte ich, wusste aber das Apfel ein zufriedenes Grinsen aufgesetzt hatte. Mit langsamen Schritten nähere ich mich ihr und lehne mich schließlich neben sie an die Bar.

"Hey." sage ich mehr oder weniger selbstbewusst, habe aber dennoch ein Grinsen auf den Lippen. Verwundert dreht sie sich um und lächelt schließlich auch.
"Hey." erwidert sie meine Begrüßung und schlägt schüchtern die Augen nieder. Gott ist sie süß und von näher noch viel hübscher als ich gedacht hätte. Mein Herz pocht, wie verrückt und ich merke, wie ich rote Wangen bekomme. Zum Glück ist das Lied hier drin so schummrig.

"Ich bin Jerry und du heißt?" frage ich sie und fahre mir durch die Haare, eine Angewohnheit von mir, wenn ich nervöse bin, also abgesehen davon das ich immer mit meinen Händen spiele.
"Luisa." antwortet sie mir, immer noch mit einem schmunzeln auf den Lippen. "Willst du was trinken?" fragt sie mich und dem kann ich nur zustimmen. Die erste Hürde war genommen und so konnte ich mich ein bisschen entspannen.

Wir beiden machen uns also mit einem Drink in der Hand auf de Weg in eine ruhige Ecke und quatschen miteinander. Irgendwann, nachdem sie mir immer wieder über die Schulter geblickt hat und ihre Stirn sich mehrfach gerunzelt hat muss ich einfach nachfragen:
"Ist alles in Ordnung Luisa? Also ist da hinten irgendwas?"

Sie zuckt mit den Schultern. "Da sind so ein paar Kerle, die uns die ganze Zeit schon so anstarren." Informiert sie mich schließlich und ich kann mir schon denken wer uns da beobachtet. Ein kurzer Blick über die Schulter und ich hatte die Bestätigung. Ein Haufen neugieriger Löwen hatten ihre Augen auf uns gerichtet und anscheinend nichts Besseres zu tun.

"Das sind meine Kollegen." erkläre ich ihr "Die sind alle ein bisschen mehr neugierig als es gut für sie wäre." Nun muss sie lachen. "Okay alles klar. Sind sie es nicht gewöhnt das du dich mit einem Mädchen unterhältst?"

Ich schüttle den Kopf. "Gar nicht. Meistens versuchen sie mich mit irgendwem zu verkuppeln, aber das scheitert meistens, wenn ich dastehe und kein Wort rausbekomme. Es fällt mir oft schwer Deutsch zu sprechen, also ich habe Angst etwas Falsches zu sagen." erkläre ich meine Situation.

"Also ich finde dein Deutsch super." grinst sie mich an und lässt anschließend ihren Kopf auf meine Schulter sinken. Wir saßen nah beieinander und mein Herz dreht langsam durch, es pocht ziemlich schnell und über meinen Körper zieht sich eine angenehme Gänsehaut. Vorsichtig lege ich einen Arm um ihre Hüfte und ziehe sie noch ein Stück näher an mich heran. Sie scheint ganz entspannt zu sein und ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.

Die Ruhe, also so viel man davon in einem Club haben konnte, hielt nicht lange an. Mikael stand plötzlich vor uns und sah mich entschuldigend an.
"Entschuldigung das ich störe, aber Jerry wir fahren heim. Willst du mit oder nicht?"

Luisa löst sich leicht von mir und schaut Apfel neugierig an, während ich überlege. Ich schlafe bei Apfel und habe meinen Schlüssel nicht dabei, müsste ihn also rausklingeln und das wollte ich definitiv nicht. Also musste ich wohl oder übel gehen.

"Ich habe meinen Schlüssel nicht dabei und ich möchte dich ungern rausklingeln." erkläre ich und er nickt mir dankend zu. "Also das Taxi kommt in 10 Minuten, wir treffen uns dann draußen." Er zwinkert uns nochmal zu und verschwindet.

"Tut mir leid." entschuldigend sehe ich Luisa an und beiße mir auf die Lippe.
"Das macht doch nichts, weißt du wie oft ich meinen Schlüssel schon vergessen habe?" kichert sie und fährt fort "Kann ich vielleicht deine Nummer haben? Ich würde das gerne wiederholen." Wieder diese schüchterne Blick nach unten und ein Rotschimmer erscheint auf ihren Wangen.

Ein zustimmendes Geräusch von mir und schon waren die Nummern getauscht. Die Zeit des Abschieds war gekommen und so standen wir dicht aneinander gekuschelt da. Mein Herz pocht wieder unglaublich schnell und bevor ich drüber nachdenken kann, rutscht mir eine Frage über die Lippen:

"Darf ich dich küssen?" direkt danach könnte ich mir Zunge abbeißen. Doch sie löst nur ihren Kopf von meiner Brust und hat ein Schmunzeln auf den Lippen. Ich will mich schon entschuldigen als ein zaghaftes Nicken von Luisa kommt. Überrascht muss ich auch anfangen zu lächeln.

Langsam beuge ich mich zu ihr hinunter und lege vorsichtig meine Lippen auf ihre. Noch schnelleres Herzklopfen als sowieso schon und eine wohlige Wärme, die sich durch meinen Körper zieht, sind die Folgen. Sie erwidert den Kuss und ich fühle mich wie elektrisiert. Mit einem breiten Grinsen lösen wir uns voneinander und ich ziehe sie wieder in meine Arme, wohlwissend das meine Mitspieler gerade euphorisch miteinander abklatschen.



Das wars auch schon wieder :)
Hoffentlich hat es euch gefallen und bis nächste Woche.
Schönes Wochenende noch

WOLKE <3

Handball One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt