Karim's Sicht:
Gerade als ich aufgelegt hatte und endlich mein Handy ausschalten wollte, um wenigstens noch ein paar Minuten schlafen zu können, bevor ich mich mit Valentina treffen würde, kam Ben wieder durchs Wohnzimmer gelaufen.,,Alles gut?", fragte ich erneut, in der Hoffnung, dass er mir endlich sagen würde, was los war.
,, Ja, alles gut! Ich muss nur nochmal weg!", Ben drehte sich nicht mehr zu mir um, sondern ich hörte nur die Wohnungstür hinter ihm zu fallen. Und da war ich wieder. Auf der Couch, alleine. Das Training hatte ich verpasst, ich würde heute nicht spielen und blickte deshalb ins Schwarze. Vielleicht war es nur ein Spiel, aber ich hatte Angst, dass ich mir meine Karriere kaputt machte. Natürlich wusste ich, dass man von einmal nicht spielen, keine Nachteile hatte, doch meine Angst, nach diesem Spiel aus dem Kader zu fliegen wuchs mit jeder Sekunde mehr. Was wenn jemand der jüngeren Spieler besser war und anstatt mir eingesetzt wurde?
Ich schluckte diese Angst runter, während ich meine Augen schloss, und versuchte ein wenig Schlaf zu bekommen, welcher in den letzten Tagen leider zu einer Seltenheit geworden war. Spätestens, als Ben so komisch geworden war, brach meine Regelmäßigkeit zusammen. Ich ging nicht mehr regelmäßig zum Training und schlafen tat ich ja anscheinend auch nicht wirklich.
Valentina's Sicht:
,, Kannst du mir kurz helfen?", meine Mama rief durch das ganze Haus, so laut, dass die Nachbarn unter uns es wahrscheinlich auch hörten.,,Komme!", rief ich nur zurück, während ich meine Haare zu einem Zopf band.
Ich lief in die Küche, in der meine Mutter mindestens 30 Tupperdosen auf dem Boden verteilt hatte und diese wahrscheinlich gerade wieder versuchte einzuräumen.
Ich musste schmunzeln, woraufhin sie nur erwiderte:,,Komm Tina, anstatt zu lachen, kannst du ja auch helfen!", sie nannte mich Tina. Niemand außer sie nannte mich so. Alle sagten Vali oder einfach Valentina. Nur meine Mutter nicht. Doch das war ihr egal. Sie hatte mich schon immer so genannt, und dass ich den Namen nicht mochte, schien ihr ebenfalls egal zu sein. Naja, eigentlich war der Name gar nicht so schlimm.
Ich half ihr, ihre komischen Dosen einzuräumen, doch spätestens, als ich 5 mal die gleiche Dose in einer anderen Farbe in meiner Hand hatte, zweifelte ich an ihrer Existenz. Wie konnte man so viele Dosen besitzen, die nicht nur alle gleich aussahen, sondern auch gar nicht alle in die Schublade passten?
,, Und was machst du heute schönes?", versuchte meine Mutter ein Gespräch anzufangen, nachdem sie bemerkt hatte, dass ich von selbst nichts sagen würde.
,,Ich wollte gleich in die Stadt und einen Kaffee trinken gehen.", sagte ich ihr. Ich wollte sie nicht anlügen, jedoch auch nicht zu viel erzählen. Gerade auch weil meine Mama Dortmund Fan war und den Namen Karim Adeyemi zu 100% kannte.
,,Wie toll, mit wem denn?", sie strahlte mich an, als wäre ich gerade aus der Psychiatrie rausgekommen und hätte seit mindestens 2 Jahren keine sozialen Kontakte mehr gehabt.
,,Kennst du nicht.", erwiderte ich nur, aber schob noch ein Lächeln hinterher, damit sich meine Aussage nicht passiv aggressiv anhörte.
,,Uhh Tina. Also ein Junge?", die Stimmfarbe meiner Mutter wurde viel heller und auch ihr Gesicht sah nun Interessierter aus. Und das sie mich Tina nannte, störte mich in diesem Moment sogar gar nicht.
,,Ja mit einem Jungen. Es ist aber nur freundschaftlich.", schob ich hinterher. Dass ich meine Mama eigentlich nicht anlügen wollte, war zwar immer noch mein Gedanke, jedoch wollte ich nicht, dass sie ohne Grund komplett überdreht war und am Ende noch etwas peinliches machte. Sie hatte zwar ganz viele Tupperdosen und war somit eine richtig typisch deutsche Mutter, aber sie hatte trotzdem noch etwas jugendliches an sich. Und genau das konnte mir zum Verhängnis werden.
Das merkte ich, bei dem was sie danach sagte:,, Okay, ich glaube dir zwar nicht wirklich, aber alles zu seiner Zeit. Aber Valentina...", sie benutzte meinen ganzen Namen, jetzt meinte sie es ernst:,, also Valentina, nur für den Fall, dass du etwas brauchst, sag mir immer Bescheid, okay? Nur bitte keinen Schwangerschaftstest . Dafür gibt es ja Kondome nh? Die sind übrigens in dem Nachttisch von Papa und mir, auf der linken Seite. Falls du welche brauchst, nehm dir einfach welche, wobei ich nicht genau weiß, ob sie nicht schon abgelaufen sind. So lange wie dein Vater-", weiter lies ich sie nicht sprechen:,, Ja Mama reicht. Ich möchte echt nichts über das Sexleben von meinen Eltern wissen."
Sie murmelte nur etwas wie:,, Ja ja, war ja klar, dass die Jungend so verklemmt ist."
,, Danke für das Angebot, aber das Treffen ist wirklich nur mit einem Freund.", sagte ich und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor ich ins Badezimmer ging und mich schminkte. Ich musste in ca. 1,5 Stunden in dem Café in der Innenstadt sein.
•••
Als ich nach ungefähr 45 Minuten aus dem Bad kam, stand meine Mutter direkt vor mir und beäugte mich komisch:,, Also dafür, dass du dich ja nur mit ,, einem", sie malte Anführungszeichen in die Luft:,, Freund treffen möchtest hast du ganz schön lange gebraucht und dich auch ganz schön aufgestylt.", allein ihre Wortwahl ließ mich schmunzeln. Es war eine typische, für Eltern, die Jugendwörter und Anglizismen für sich entdeckt hatten, und die sich jetzt richtig ,, hipp" fühlten, wie meine Mutter sagen würde.,,Jaja", sagte ich nur, bevor ich in meinem Zimmer verschwand, um mir meine restlichen Sachen rauszusuchen, sowie Geld aus meiner Spardose.
Als ich wieder aus meinem Zimmer kam, versuchte meine Mama erneut, mich über diesen ,,einen" Freund auszuquetschen:,, Und, wie heißt er denn?"
Kurz überlegte ich, ob ich ihr seinen Namen sagen sollte, doch entschied mich dagegen:,, Sag ich noch nicht.", das ,,noch" betonte ich extra, damit sie wusste, dass ich es ihr sagen würde, sobald es etwas festes war, oder eben nicht.
Ich sah auf die Uhr, um leider festzustellen, dass es schon ziemlich spät war und ich es nicht mehr pünktlich schaffen würde.
Da kam mir eine Idee, die eigentlich nicht die beste war:,, Mama, kannst du mich vielleicht fahren? Ich bin ein bisschen spät dran..."
Meiner Mutter merkte man an, dass sie sich freute, den Unbekannten jetzt wahrscheinlich sehen zu können:,, Klar Schatz! Wollen wir los?", sie baumelte den Autoschlüssel hin und her, während sie mit einem Lächeln auf den Lippen, aus der Wohnungstür hinaus ging.
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1:2!! Hoffentlich der Befreiungsschlag. Noch 2 Tore!! Los Bitte!🖤💛
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Straight into my heart {karim adeyemi}
FanfictionValentina möchte einfach nur ihr Leben leben, dass mit Fußball zum Glück mal so gar nichts zu tun hat. Schon schlimm genug, dass ihre beste Freundin Lina BVB Fan ist und sie immer überall hin mit nimmt. Als Valentina mal wieder von ihrer besten Fr...