Valentina's Sicht:,, Valentina, geh bitte raus!", hörte ich Karim sagen, nachdem er noch ein paar Sekunden weiter an diesen Punkt hinter mir gestarrt hatte. Sein Ton war nicht der liebevolle und angenehme, wie sonst immer. Sein Ton war gefährlich ruhig, sodass ich, wenn ich nicht wüsste, dass es Karim wäre, Angst haben müsste, jede Sekunde eine Faust in meinem Gesicht zu haben.
Ohne etwas zu sagen stand ich auf und griff nach seiner Hand. Ich würde ihn jetzt ganz sicher nicht alleine hier lassen. Nicht wenn es etwas gab, was ihn beim Anblick so verletzte.
,, Geh raus Valentina!", okay ich korrigiere. Seine Stimme war nicht mehr gefährlich ruhig. Er zog seine Hand weg, was in gewisser Weise einen Stich in meinem Herzen auslöste.
Aber einen letzten Versuch wollte ich noch unternehmen. Ich wollte in diesem Moment alles, außer ihn alleine lassen. Ich erinnerte mich daran, wie er bei mir zuhause zum essen eingeladen war. Und wie der Abend geendet hatte. Ich hatte einfach nur geweint und Karim war für mich da. Hatte mich in den Arm genommen. Mich so lange gehalten, bis auch die letzte Träne versiegen und auf seinem Pullover gelandet war. Und genau das wollte ich ihm in diesem Moment zurückgeben.
,, Ich bin für dich da und werde dich ganz sicher nicht alleine hier lassen!", meine Stimme war lauter geworden, sodass ich förmlich die Blicke der anderen Gäste auf mir spüren konnte. Und es war mir egal. Vollkommen egal.
,, Wenn du für mich da bist dann geh jetzt!", zischte Karim mir zu und in diesem Moment bekam ich tatsächlich ein wenig Angst. Seine Augen waren glasig doch zeigten keine Traurigkeit mehr, sondern grenzenlose Wut. Und in diesem Moment wusste ich: Ich muss gehen. Jetzt und sofort. Denn ich konnte nicht wissen, was sonst geschehen würde.
Also blickte ich Karim noch einmal bittend an, doch dieser hatte nichts für mich übrig außer reine Wut. Und so ging ich, selbst mit Tränen in den Augen aus dem Restaurant heraus und setzte mich vor die Tür auf eine Bank. Ich wollte nur noch heulen. Und genau das tat ich dann auch. Dicke Tränen rannten meine Wangen hinab und meine Augen fingen durch die nun verschwommene Mascara an zu brennen. Die Mascara, die ich einzig und allein für Karim draufgemacht hatte, weil er meinte, diese würde meine blauen Augen so schön betonen.
Sie floss meine Wangen hinunter doch ich war nicht wirklich traurig. Ich war verzweifelt und extrem wütend. Zum einen, weil immer irgendetwas in den schönen Momenten zwischen uns kommen musste, aber auf der anderen Seite hatte ich Wut auf Karim. Er würde sich eine gute Erklärung einfallen lassen müssen, dafür, dass ich ihm nicht mehr böse war.
Und ich hatte Angst. Angst vor Karim. Niemals hätte ich gedacht, dass er so sein könnte. Es war nichts passiert, doch ich hatte Angst gehabt. Ich hatte an seinen Augen gesehen, dass dieser Schmerz ihn blind gemacht hatte. Blind vor Wut. Und in diesem Zustand hätte alles passieren können. Doch was hatte ihn so verletzt? Frustriert atmete ich aus und raufte mir die Haare. Was hätte das für ein schöner Abend werden können. Vielleicht mit einem romantischen ( und intimen) Ende bei ihm zuhause. Meinen Eltern hatte ich erzählt, ich würde bei Lina übernachten, also der perfekte Zeitpunkt, um die erste Nacht bei Karim zu verbringen. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen, begutachtete meine Hände, welche nun feucht und schwarz waren und stand auf, nur um mich im nächsten Moment wieder hinzusetzen. Es war einfach nur frustrierend hier draußen zu sitzen und nichts machen zu können. Sollte ich da wieder hereingehen? Doch meine Angst ließ das nicht zu. Stattdessen blieb ich einfach weiter auf dieser Bank sitzen und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Mittlerweile war ich mir sicher, keine Mascara mehr auf meinen Wimpern zu haben. Eher auf meinem ganzen Gesicht. Doch auch dieses mal war es mir komplett egal. Zu viele Emotionen hatte ich in meinem Körper und jede wollte etwas anderes. Die Liebe zu Karim wollte von mir, dass ich auf der einen Seite wieder in dieses Restaurant ging und ihn da rausholte. Doch auf der anderen Seite wollte diese Liebe auch von mir, dass ich mich schützte. Wegen der Wut auf ihn wollte ich Karim eine reinhauen, doch mein Gefühl für Mitleid redete sich ein, er wäre niemals so, wenn er keinen Grund dafür hätte. Also weinte ich einfach ohne Ahnung zu haben, was darin geschah, oder noch geschehen würde.
Karims's Sicht:
Ich wollte Valentina gerade genau das sagen, was ich dachte, da erblickte ich sie.
Ben und Chloe. An einem Tisch. Ein paar meter weiter. Sich verliebt anlächelnd und lachend.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich musste nochmal hinsehen. Ben und Chloe.
Mein bester Freund Ben. Und meine Ex Freundin Chloe.
Ich hatte Valentina mit mir reden gehört. Doch ich konnte nicht verstehen, was sie gesagt hatte. Sie sollte gehen. Denn ich wusste nicht, was sonst passiert wäre. Zu sehr war ich blind vor Wut.
Als Valentina nach mehreren Versuchen endlich rausgegangen war, stand ich langsam auf. Jeder sah mich an. Es war mir egal. Mich interessierten nur die beiden Menschen, auf die ich gerade zu ging.
Bei einem Tisch ein paar Meter von meinem entfernt blieb ich stehen.
,, Bei uns ist alles in Ordnung!", sagte Ben zu mir, ohne von Chloe aufzuschauen. Lediglich diese sah mich einmal kurz an, blickte dann wieder weg, nur um mich dann aus großen Augen anzusehen.
,,Karim?", sprudelte es aus ihr heraus und ich musste schlucken. Ihre Stimme nach dieser Zeit zu hören, ließ mich doch nicht so kalt, wie ich gedacht hatte. Doch um darüber nachzudenken hatte ich keine Zeit.
Ben drehte seinen Kopf zu mir um und sah zu mir hoch. Der Drang ihm auf die Nase zu hauen war riesig. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Er machte gerade seinen Mund auf, wahrscheinlich um mir diese Situation zu erklären, aber ich gab meinem Drang nach und im nächsten Moment schlug meine rechte Faust gegen seine Nase.
Ein Knacken ertönte und ein paar Sekunden später fand ich mich auf dem Boden liegen mit ebenfalls einer blutigen Nase und definitiv nicht mit dem Gedanken aufzugeben wieder.
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Heyy, hoffentlich erinnert ihr euch überhaupt noch an diese Geschichte...
Schon ein bisschen her seit dem letzten Kapitel haha
Ich versuche aber wieder regelmäßiger hochzuladen🤝🏻Datum: 09.10.23
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Straight into my heart {karim adeyemi}
FanfictionValentina möchte einfach nur ihr Leben leben, dass mit Fußball zum Glück mal so gar nichts zu tun hat. Schon schlimm genug, dass ihre beste Freundin Lina BVB Fan ist und sie immer überall hin mit nimmt. Als Valentina mal wieder von ihrer besten Fr...