Karim's Sicht:
Ben war bei seinen Eltern. Ich wusste das, weil ich ein Telefonat von ihm gehört habe. Und nachdem ich mit Valentina gesprochen hatte, wusste ich, dass noch nicht alles verloren war.
Das Problem war nur: Bens Eltern lebten noch in München, wo wir aufgewachsen waren. Und München war genau 607km von Dortmund entfernt. Und inzwischen war es schon fast 19 Uhr. Also würde ich ungefähr um 1 Uhr morgens da sein. Doch darüber machte ich mir gerade keine allzu großen Gedanken. Mir war einfach nur wichtig, dass er wieder in unsere WG zog. Er war schließlich immer noch mein bester Freund.
Ich telefonierte noch kurz mit Valentina und bedankte mich für ihren Rat und ihre Hilfe, da ich es vorher vergessen hatte. Sie war sehr überrascht darüber, dass ich jetzt wirklich nach München fahren würde, doch bestärkte mich in dem Vorhaben.
•••
Um 1:08 Uhr kam ich an meinem Ziel an. Wie ich es erwartet hatte, war das Haus bereits dunkel. Ich stieg aus und ging einmal um das Haus herum. Ich hoffte einfach, dass niemand die Polizei rufen würde. Bens Zimmer war im Erdgeschoss. Das wusste ich so genau, weil wir früher jeden Tag nach der Schule in diesem Raum gewesen waren. Und sein Fenster war sogar gekippt.
Ich versuchte das Fenster von außen zu öffnen, doch es gelang mir nur schwer.
,,Ben, bist du wach?", flüsterte ich deshalb. Als er jedoch nicht reagierte und ich mir nicht sicher war, ob er nur so tat als würde er schlafen, oder wirklich schlief, rief ich ein wenig lauter.
,,Mh, wer ist da?", murmelte Ben im Halbschlaf.
,,Mach bitte das Fenster auf.", sagte ich.
,,Karim? Was machst du denn hier? Stalkst du mich?", und mit einem mal saß er kerzengerade in seinem alten Bett.
,,Bitte mach das Fenster auf!", wiederholte ich einfach nur meine Aussage, ohne auf seine Fragen einzugehen.
,, Warum sollte ich?", kam es von Ben.
,, Weil ich mit dir reden muss..."
Eine kurze Zeit war es still. Allmählich verließ mich meine Hoffnung auf ein klärendes Gespräch mit Ben. Doch kurze Zeit später öffnete genau dieser das Fenster und ich kletterte in sein Zimmer.
,,Dankeschön."
,,Was hast du zu sagen? Und warum bist du nachts nach München gefahren?", fragte Ben mich erneut.
,,Weil du mir wichtig bist und ich einige Dinge mit dir klären muss.", bei dem Aussprechen dieser Worte fiel mir zum ersten mal das Pflaster auf seiner Nase auf. Dieses musste er ganz alleine durch mich tragen.
,,Es tut mir leid Ben, okay?", fing ich an:,, Ich wollte das nicht, aber die Emotionen haben mich in diesem Moment einfach überrannt..."
,, Aber warum bist du so eifersüchtig, das ich und Chloe glücklich sind? Ich dachte ihr seid im guten auseinander gegangen?", bei diesen Worten schluckte ich. Die beiden waren glücklich. Sie waren ein Paar.
,, Es gibt da ein paar Dinge, die ich dir nicht erzählt habe...", Ben sah mich nur fragend an und ich wusste, dass ich jetzt alles verlieren könnte:,, Ich habe dich angelogen. Chloe und ich sind nicht freundschaftlich auseinander. Sie hat mich betrogen...", jetzt war es raus und ich blickte in ein komplett fassungsloses Gesicht.
Ben brauchte ein paar Sekunden um sich zu fassen:,, Aber warum hast du dann nie etwas gesagt? Wir hätten doch darüber reden können. Wir sind beste Freunde. Ich wäre für dich da gewesen...", er war sehr enttäuscht von mir und ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Ich hatte ihn jahrelang angelogen. Und dazu hatte er sich jetzt noch in Chloe verliebt. Also stand er jetzt zwischen seinem besten Freund und seiner Freundin...
Und ich konnte nichts mehr sagen, Ben auch nicht. Wir saßen nur nebeneinander und blickten auf den Boden. Irgendwann traute ich mich Ben anzusehen und sah, dass er weinte. Sofort schossen mir auch Tränen in die Augen und ich umarmte ihn. Normalerweise würde ich das jetzt Gay finden, aber außergewöhnliche Situationen gibt es immer...
,,Es tut mir so unfassbar leid...", kam irgendwann aus meinem Mund.
Ich weiß nicht genau, wie lange Ben und ich Arm in Arm auf seinem Bett saßen, doch irgendwann lösten wir uns voneinander. Er sah mich das erste mal wieder an:,, Ich kann dir verzeihen.", es war nur ein Satz.Doch diese 4 Worte ließen mich direkt lächeln.
Ben fuhr fort:,, Was ich dir aber nicht verzeihen kann ist, dass du ganz alleine da durch musstest. Bitte versprich mir, dass du das nächste mal mit mir redest."
,,Versprochen", sagte ich und sah aus dem Fenster. Der Himmel war in ein wunderschönes rot getaucht. So schön der Himmel auch war, so erinnerte er mich auch an die Uhrzeit. Zum ersten mal seit Stunden sah ich auf mein Handy. 6:34 Uhr
,, Ich muss zurück.", sagte ich und erhob mich vom Bett. Ben nickte nur. In diesem Zustand wollte ich ihn ungern alleine lassen, aber seine Eltern waren noch da und ich musste wirklich gehen.
Trotzdem stieg ich erst gegen 7 Uhr in mein Auto und machte mich auf den Weg nachhause. Wir spielten heute um 15:30 Uhr im Signal Iduna Park. Ich würde erst um 13 Uhr in Dortmund ankommen und müsste nochmal nachhause, von meiner langsam anfangenden Müdigkeit abgesehen.
•••
Durch einen aufkommenden Stau, war ich erst gegen 14 Uhr überhaupt in Dortmund. Mein Handy hatte ich ausgeschaltet. Ich wollte nicht die ganzen verpassten Anrufe von meinem Trainer und meinem Team sehen.
Um Punkt 14:37 Uhr parkte ich mein Auto vor dem Stadion und machte mich auf den Weg in die Kabine. Mir war klar, dass wahrscheinlich kein Spieler in dieser saß, da sie sich auf dem Feld warm machten, doch ich setze mich nach Vorzeigen meiner Arbeitskarte einfach auf meinen Platz und wartete ein bisschen bis sich die Kabine wieder füllte. Mein Handy hatte ich noch immer nicht angeschaltet.
,, Karim wo warst du?", hörte ich zuerst einen aufgebrachten Marco, während sich nach und nach noch Julian, Nico, Gio und Jude anschlossen.
Ich sagte nichts, sondern machte einfach komplett zu.
,, Wir haben uns alle große Sorgen um dich gemacht. Du warst nicht beim Abschlusstraining und auch nicht bei der Taktikbesprechung.", erklärte mir Marius. Und genau in diesem Moment kam Edin durch die Tür. In seinem Blick lag Enttäuschung.
,, Karim, kannst du bitte kurz mitkommen?", wies er mich an und ich folgte, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
,, Ich bin enttäuscht von dir Karim.", war sein erster Satz:,, Ich hatte das Gefühl, diese Pause vor ein paar Wochen hätte dir gut getan und wollte dich für diese Partie sogar in der Startelf spielen lassen, aber das hat sich jetzt wohl erledigt.", fügte er leise hinzu:,, Wo warst du?"
,, Es tut mir leid.", mehr konnte ich nicht sagen.
,, Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, Karim. Bitte geh nachhause. Ich muss noch mit dem Trainerstab besprechen, was die Konsequenz von deinem Verhalten sein wird.", und mit diesen Worten ging er zurück in die Kabine.
Als die Tür auf ging, hörte ich nur Wortfetzen wie:,, Spiel verspätet" und ,,Was hat Karim jetzt schon wieder gemacht?"
Und mit diesen Worten stieg ich wieder in mein Auto. Doch ich war ganz und gar nicht auf dem Weg nachhause.
Ich war auf dem Weg zu Valentina...
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Ich finde das so süß und traurig...
Schreibt gerne eure Meinung in die Kommentare und lasst auch gerne einen Stern da, wenn es euch gefallen hat :)
Würde mich sehr freuen <3
Danke übrigens auch für 6k reads, hätte niemals gedacht, dass meine Story so viel erreicht lol
Also ein riesiges Dankeschön an jeden einzelnen von euch🫶🏻Datum: 03.02.24
Das Spiel war einfach schlimm, ich denke dazu müssen wir nichts sagen🤝🏻
Aber nächste Woche bin ich im Stadion und hoffentlich spielen die dann nicht so🤞🏼
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Straight into my heart {karim adeyemi}
FanfictionValentina möchte einfach nur ihr Leben leben, dass mit Fußball zum Glück mal so gar nichts zu tun hat. Schon schlimm genug, dass ihre beste Freundin Lina BVB Fan ist und sie immer überall hin mit nimmt. Als Valentina mal wieder von ihrer besten Fr...