Cassandra, wie das Wesen mit den riesigen Flügeln hieß, ließ selbige in ihrem Rücken verschwinden und machte sich auf den Weg durch den Wald.
Bald hatte sie den Bereich erreicht, den Ihresgleichen als das Camp der Träumer bezeichneten und trat durch die Bäume auf die Lichtung.
Das Lagerfeuer, das in der Nacht hier brannte, war im Moment zwar schon vorbereitet, aber noch brannte es nicht.
Die Gestalt ging daran vorbei und grüßte das einzige Wesen, das im Moment dort saß, freundlich mit einer leichten Verbeugung.
„Guten Tag, Lord Blaubart."
„Lady Guinevere! Guten Tag." Der auffällige Katzenmann mit dem blaugrauen Fell erhob sich und verbeugte sich ehrerbietig vor der Frau.
Cassadra blieb kurz stehen, lächelte ihn an und reichte ihm die Hand. Blaubart nahm sie und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken.
„Vergebt mir, aber ich habe es eilig.", bemerkte die Frau, verbeugte sich leicht und wandte sich ab und einem auffällig großen Zelt aus rot-orangenem Stoff zu und war Sekunden später darin verschwunden.Drinnen auf einer gemütlichen Sitzecke saß ein auffallend großer und sehr muskulöser echsoid anmutender Männlicher und blickte auf, als sie eintrat.
„Cassie.", meinte er leise und sah zu ihr auf „Hattest du Erfolg?"
„Ja und nein.", erwiderte Cassandra „Ich habe zwar herausgefunden, wo sie ist, jedoch kann sie euch nicht entgegen kommen."
„Warum nicht?", fragte der Männliche alarmiert „Ist etwas mit ihrem Schiff?"
„Ob mit ihrem Schiff alles in Ordnung ist, konnte ich nicht mehr erfragen.", erklärte Cassandra "Doch ich habe erfahren, dass deine Gefährtin, wie mir gesagt wurde, ihr vollständiges Gedächtnis eingebüßt hat und du weiß ja, was das für ein Wesen wie sie bedeutet.
Ihr könnt froh sein, dass sie noch lebt."
Erschrocken riss der Männliche die Augen auf bei dieser Information und fragte nur noch: „Wie? Und wo ist sie?"
Cassandra gab ihm die Daten über das Universum, aus dem sie Vincent gerufen hatte und meinte: „Offenbar hat sie es geschafft, bevor ihr Körper wegen der fehlenden Kontrolle zerfiel, materielle Gestalt anzunehmen."
„Welche?"
„Jeanne D'Arc.", erwiderte Cassandra „Und das ist wohl auch alles, was ihr von ihrer Vergangenheit geblieben ist, sieht man mal von Ja'a'nira ab.
„Ich danke dir." Der Männliche nickte ihr dankbar zu und meinte dann: „Und jetzt schick mich bitte zurück, es gibt viel zu tun."
Cassandra nickte und gab auch diesem Träumer einen leichten Stoß und im nächsten Moment war er verschwunden.
„Viel Erfolg.", raunte sie noch dabei „Ich hoffe, ihr findet sie rechtzeitig."Nach der Durchquerung von Regenbogenfarben, wachte Kharak nach subjektiv wenigen Sekunden neben seiner nicht minder riesigen Jaridian-Gefährtin auf und fühlte sich wie elektrisiert.
„Und?", fragte Jedakar „Hast du diesmal etwas erreicht?"
Kharak nickte. „Ja", erklärte er „Cassie hat es endlich geschafft, jemanden zu finden, der etwas über unsere Kimera-Gefährtin weiß. Und ich habe vielleicht auch eine Erklärung für die Werte mit denen die Wissenschaftler nichts anfangen konnten. Vielleicht hilft das ja."
Jedakars Aufmerksamkeit war mit einem Schlag wesentlich stärker. „Was ist es?"
„Thorha und Ja'a'nira wurden während des Sturms in ein anderes Universum und in eine andere Zeit geschleudert.", erwiderte Kharak und erhob sich aus dem Bett „Und ich werde jetzt sofort Kontakt zu den Wissenschaftlern aufnehmen, die an der Anlage arbeiten, die den Sturm erzeugen soll. Sie sollen genau wissen, wohin wir müssen und ich weiß nicht, wie lange ich die Daten über die Quantensignatur des anderen Universums noch vollständig wiedergeben kann."
„Tu das.", erwiderte Jedakar und erhob sich ebenfalls „Kann ich dir noch bei etwas helfen?"
„Ja", gab Kharak zurück „wir brauchen eine Gruppe der Vier Völker, die bereit sind, mit uns zu kommen. Möglichst welche, die Erfahrung im Bergen von verlorenen Teilen eines Wesens haben. Tho'rha hat während des Sturmes offenbar einen Unfall gehabt und ihre gesamten Erinnerungen verloren."
Jedakar riss vor Schreck für einen Moment die Augen auf. „Aber sie lebt noch?", fragte sie nach.
Ihr Gefährte nickte wieder. „Ja, sie hat sich in einen Menschen verwandelt."
„Wer?" „Jeanne D'Arc."
„Dann sollte es uns nicht schwer fallen, sie zu erkennen."
„Das hoffe ich."
Inzwischen war Kharak in seinen Kampfanzug geschlüpft und verließ ihre Behausung, um sich zum Kommunikationszentrum am Raumhafen zu begeben und mit den Wissenschaftlern und Technikern auf Neu-Jaridia zu sprechen.
Jedakar, die sich ebenfalls angekleidet hatte, wanderte hinaus und ließ sich mitten auf dem Platz zwischen den Hütten mit untergeschlagenen Beinen im Sand nieder. Sie brauchte nur darauf zu warten, dass jemand Kontakt zu ihr aufnahm und dann würde alles wie von selbst laufen. Die Antwort auf ihr Anliegen war nicht so eilig, wie der Kontakt mit den Wissenschaftlern auf Jaridia...****************************************************
(761 Wörter)
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Ein kleines Kapitel diesmal, es dient nur zum besseren Verständnis des Kommenden. ;-)

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Ways of Destiny - Wege des Schicksals
FantasyIn einem Tunnelsystem unter einer Großstadt an einer Küste lebt eine kleine Gemeinschaft, die für sich einen anderen Weg des Zusammenlebens geht, als die Gesellschaft an der Oberfläche. Vincent, Beschützer und einer der Führer dieser Gemeinschaft...