Kapitel 94 - Epilog 1

2 0 0
                                    


Letzte Reise – Ankunft


*Aktiviere bitte die Anlage für den Übergang *, forderte die Hüterin *und verbinde sie mit den Deflektoren. *
Das Schiff befand sich bereits seit einer guten Stunde wieder in der Interdimension und nach einem kurzen Bestätigungssignal tat es, um was seine Pilotin gebeten hatte.
* Anlage ist auf voller Leistung. Das Chaos beginnt.*
* Außensicht bitte.*
Im nächsten Augenblick wurden die Wände der Brücke durchsichtig und Tho'rha konnte sehen, wie sich die Wirbel des Sturmes aufbauten. Sie wusste aus den Gesprächen mit den Technologiekundigen, die diese Anlage entwickelt hatten, dass die nun entstehenden Wirbel sie ganz automatisch in das andere Universum ziehen würden.
* Interdimensionsantrieb aus. Alle Maschinen aus.*, befahl sie.
Die Hüterin wusste, dass sie nur so die Antriebsaggregate ihres Schiffes schützen konnte und dass der Schwung des bisherigen Fluges ausreichen würde, um den Übergang zu schaffen. Das hatten sie in den letzten Jahren mit kurzen Sprüngen mithilfe des an die Bergende angepassten Prototyps getestet.
Das Schiff gab ein kurzes Bestätigungssignal.
* Ich schließe dich jetzt in den Schutzkokon ein, nur für alle Fälle.*
Diesmal bestätigte Tho'rha nur kurz mit einem Signal, das so viel wie ‚Okay' bedeutete, nahm ihre Hände von den Steuerkontrollen und lehnte sich bequem in ihrem Sitz zurück, als sich das Schutzfeld auch schon um sie schloss.
Wenige Sekunden später durchschlug eine massive Energieentladung die Schilde und es wäre dasselbe passiert, wie vor zehn Jahren, wäre die Hüterin nicht noch in ein zusätzliches Schutzfeld gehüllt gewesen.
So jedoch zuckte Tho'rha nur kurz zusammen, als die Entladung den Kokon traf und ihre Energielinien erstrahlten für einen Sekundenbruchteil grellgrün.
Im nächsten Moment erfolgte der Übergang, durch welchen das Schiff so viel an Schwung verlor, dass es aus der Interdimension fiel.
* Übergang ist erfolgt, Anlage ist wieder inaktiv.*
* Wunderbar. Ich danke dir. Wie geht es dir?*
* Den Umständen entsprechend.*
* Wollen wir doch mal sehen, wo wir sind.*
Das Schiff hatte seine Antriebsaggregate wieder aktiviert, ging auf Gegenschub und kam nach wenigen Sekunden zum Stillstand.
Tho'rha aktivierte mehrere Sensoranordnungen und sofort erschienen die entsprechenden Datenströme in ihrem Blickfeld.
* Wir sind genau da, wo wir auch beim letzten Mal raus gekommen sind.*
* Dann sollten wir nicht weiter hier herum trödeln. Machen wir uns auf den Weg.*
Die glühenden Hände der Hüterin glitten über die Steuerkontrollen und das riesige Raumwesen setzte sich wieder in Bewegung.
* Hast du die Höhle schon angepeilt?*
* Ja, habe ich.*
Plötzlich veränderte sich etwas und die Hüterin erschrak.
* Warum hast du die Tarnung aktiviert?*
* Sie sind da.*, erwiderte das Schiffswesen und vergrößerte den Ausschnitt mit ihrem Ziel in einem der Datenströme.
Zwei riesige Mutterschiffe hingen über dem Nord- und Südpol ihres Zielplaneten.
* Sha'bra!*
Tho'rha überlegte einen Moment.
* Kommen wir irgendwie ungesehen an ihnen vorbei in die Höhle?*
* Von ihren Positionen aus haben sie praktisch einen 360-Grad-Blick. Nur können sie nicht alles gleichzeitig abdecken. Also können wir nur auf unser Glück vertrauen, dass sie in dem Moment, in dem wir durchbrechen, nicht gerade genau dort hin sehen, wo wir es tun.*
* Kannst du ihren Scanstrahl nicht anmessen?*
* Schon, aber dazu müsste ich noch viel näher heran, was die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung unseres Eintauchens in die Interdimension erhöht.*
* Gut, dann versuchen wir von hier aus unser Glück. Starte die Interdimensionstriebwerke und dann geh in den Sprung, sobald du soweit bist.*
Wenige Augenblicke später öffnete sich der Tunnel durch den Hyperraum und Ja'a'nira machte sich auf den Weg.
Tho'rha betrachtete und bewunderte das Strahlen um sie herum, während sie das Schiff souverän steuerte bis sie die Höhle tief unter der Oberfläche fast erreicht hatten. Dann ging sie auf Gegenschub, um zu verhindern, dass sich ihr Schiff erneut bei der Landung verletzte.
Dieses Mal ging alles gut und das Schiffswesen stupste nur leicht an den abgebrochenen Kristall.

Ways of Destiny - Wege des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt