Letzte Reise – Rat (2)
Wahl
Als sie das Labyrinth erreichten, begann sich die Gemeinschaft bereits zu versammeln und so schlossen sie sich den Menschen an.
In der großen Bibliothek begrüßte Vincent zuerst mal ihre Kinder und Lena und dann die beiden anderen Mitglieder des Führungsgremiums, bevor er sich der Gemeinschaft zuwandte.
„Freunde, ich bin zurück und ich bin froh, wieder hier zu sein. Ich begrüße euch alle zu dieser Versammlung.
Dank Jeannes Verhandlungsgeschick dort oben ließ man mich gehen, doch nun ist es an uns, sie zu unterstützen, das Versprechen, das sie dem Führer der Taelon geben musste, umzusetzen."
„Was hast du ihm versprechen müssen, im Austausch gegen Vincents Freiheit?", wollte nun Lena wissen.
„Nichts besonderes. Ich versprach Da'an, der hier der Führer der Synode ist, dass ich Vincent, so er das wünscht, mit mir nehmen werde, wenn ich diesen Planeten wieder verlasse."
„Und welche Zeit hast du ihm für die Einlösung dieses Versprechens genannt?", fragte nun Pascal.
„Ich sagte ihm, dass es mindestens einige Monate, jedoch maximal ein Jahr dauern würde, bis ich wieder fort bin."
„Also das, was du uns auch gesagt hast, was wir an Zeit hätten uns zu entscheiden.", resümierte Jamie.
Tho'rha nickte nur langsam.
„Gut, dann lasst uns hören, wie viele bereits eine Entscheidung getroffen haben und was ein jeder entschieden hat."
Tho'rha hatte schon beim herein Kommen zwei große Schüsseln auf dem achteckigen Tisch entdeckt und neben ihnen eine Box mit zahlreichen kleinen Zettelchen und daneben ein Stift.
Nun trat sie dichter an das Arrangement heran und sah, dass unter jeder der Schüsseln ein größerer Zettel klemmte. Auf dem einen stand Bleiben und auf dem anderen Gehen.
Jetzt wies Jamie auf den Tisch und erklärte „Wir haben hier zwei Schüsseln, Zettel und einen Stift. In der nächsten Zeit hat jeder die Möglichkeit, einen Zettel mit seinem Namen in eine der Schüsseln zu werfen und in drei Monaten werden wir beide Schüsseln auszählen und sehen, wie wir weiter verfahren."
„Warum so lange?", wollte Tho'rha wissen.
„Damit auch die Helfer oben die Gelegenheit bekommen, sich zu entscheiden und ihre Entscheidung mitzuteilen."
„Das verstehe ich."
„Gut. Wir werden in den nächsten Tagen eine Botschaft an die Helfer aufsetzen und vervielfältigen. Wer wäre bereit, diese dann unter den Helfern zu verteilen?"
Zahlreiche Kinderhände und auch die einiger Erwachsener kamen nach oben.
„Und wenn noch jemand Fragen hat, zur Allianz, wie man dort lebt und ihren Gesetzen, dann stehe ich tagsüber jederzeit zur Verfügung.", ergänzte Tho'rha „die Nächte jedoch werde ich an Bord meines Schiffes verbringen, um zu regenerieren, damit ich zum Abflug auch fit bin."
„Dann lasst uns zur Tat schreiten."
Als erste traten Vincent und ihre gemeinsamen Kinder an die Schüsseln heran und jeder schrieb seinen Namen auf einen Zettel und warf ihn in die Schüssel an der ‚Gehen' stand."
Tho'rha stand in der Nähe und sah zu, ohne sich jedoch etwas anmerken zu lassen.
Plötzlich traten die zwei Männer an sie heran, der junge Taemin und sein Partner Jaden.
„Wir hätten Fragen.", erklärte der ältere, als die Hüterin sich ihnen zuwandte.
„Aber gern doch.", lächelte die Hüterin und bedeutete ihnen, ihr in eine etwas ruhigere Ecke des Raumes zu folgen.
„Schießt los. Was wollt ihr wissen?"
Die jungen Männer begannen ihr zahlreiche Fragen zu stellen, über die Gesellschaftsstruktur, Struktur des Rates der Allianz und vieles anderes, bis sie sich dem näherten, was sie wohl am meisten interessierte und die Hüterin gab ihnen ausführlich Auskunft. Nach mehreren Stunden waren sie zufrieden und traten im inzwischen fast leeren Raum an den Tisch und schreiben ihre Namen auf einen Zettel und legten ihn in die Schüssel mit der Aufschrift ‚Gehen'.
Tho'rha lächelte, als sie das sah.
Die beiden würden in ihrer Welt endlich angstfrei und in Frieden leben und ihr volles Potential entfalten können.
Neugierig trat Tho'rha an die beiden Gefäße heran und blickte hinein.
In der Schüssel mit ‚Gehen' lagen schon zahlreiche Zettel, während offenbar nur wenige Mitglieder der Gemeinschaft den Wunsch verspürten, zu bleiben.
Wochen vergingen und Tho'rha stand den Menschen von nach der Morgenmahlzeit bis zur Abendmahlzeit in der Bibliothek für Fragen zur Verfügung, während sie die Nächte mit Vincent verbrachte und so verhinderte, dass er wieder ins Fieber verfiel.
Als diese Gefahr gebannt war, schaffte es die Hüterin endlich, wirklich jede Nacht zu regenerieren. Noch immer stand sie Gemeinschaftsmitgliedern und Helfern tagtäglich zur Verfügung und beantwortete Fragen und erklärte, um was man sie bat.
Als die verabredete Zeit um war, wurden die beiden Schüsseln ausgezählt und es stellte sich heraus, dass auch zahlreiche Helfer den Wunsch verspürten, sich der Gemeinschaft anzuschließen und mit ihnen die Erde zu verlassen.
„Hmm, kommentierte die Hüterin das Ergebnis. Ich muss mit den Taelon verhandeln."
„Warum?", fragte Vincent.
„Ich habe nicht mit einer SO großen Gruppe gerechnet. Ja'a'nira muss die Höhle verlassen, sie muss wachsen, um so viele Passagiere und ihr Gepäck aufnehmen zu können."
„Dann werden wir Colonel Kincaid bitten, dass er dich zum Mutterschiff fliegt."
„Ja, gute Idee."****************************************************
(815 Wörter)

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Ways of Destiny - Wege des Schicksals
FantasyIn einem Tunnelsystem unter einer Großstadt an einer Küste lebt eine kleine Gemeinschaft, die für sich einen anderen Weg des Zusammenlebens geht, als die Gesellschaft an der Oberfläche. Vincent, Beschützer und einer der Führer dieser Gemeinschaft...