Mrs. Briefs hatte recht behalten. Die Geburt ihres Babys war zweifelsohne der schönste Moment in Bulmas ganzem Leben gewesen. Sie gebar einen kerngesunden, kräftigen Jungen mit strahlend blauen Augen und immer wieder bekam sie zu hören, dass er die Augen seiner Mutter geerbt hätte. Natürlich nahm sie die zahlreichen Komplimente für ihr hübsches Baby dankend an, jedoch, wenn sie ehrlich war, konnte sie diese Ähnlichkeit zu sich selbst gar nicht erkennen. Ja, seine Augen waren blau wie die ihren, zeugten aber dennoch von gänzlich anderem Charakter. Dieses ausdruckstarke Mienenspiel, das der Kleine bereits in seinen ersten Lebensmonaten an den Tag legte, erinnerte Bulma einfach zu sehr an jemand anderen. An eine bestimmte Person, an die sie eigentlich gar nicht so oft denken mochte... Doch natürlich war es lächerlich auch nur im Ansatz zu glauben, dass sie sich der Erinnerung an Vegeta entziehen konnte, denn schließlich war es sein Sohn, den sie da auf die Welt gebracht hatte. Blieb nur zu hoffen, dass dieser sich nicht auch zu einem solch miesepetrigen, jähzornigen Typen entwickelte.
Aber so wie er sich benahm, so lebenslustig und fröhlich, ließ eigentlich nichts darauf schließen. Er ließ sich leicht zum Lachen bringen und auch schnell wieder beruhigen, wenn er mal aufgebracht war. Bulma konnte sich wahrlich glücklich schätzen - dem Saiyajinblut zum Trotze, das durch seine Adern floss - ein derart entspanntes Baby bekommen zu haben. Und sie war sich sicher, dass dieses Baby einmal zu einem großartigen, wundervollen und bildhübschen Mann heranwachsen würde.
Inzwischen waren es nur noch drei Monate bis zur Ankunft der Cyborgs und immer öfter verlor sich Bulma in Gedanken an ihre Freunde. Sie dachte an Son Goku, Kuririn, Yamchu und Tenshinhan, an Son Gohan und Piccolo, den gutaussehenden Jungen aus der Zukunft... und auch an Vegeta. Bis heute war er nicht zur Erde zurückgekehrt, nichtsdestotrotz stand es für sie außer Frage, dass er noch lebte geschweige denn rechtzeitig wieder auftauchen würde. Schließlich würde ihn nichts und niemand davon abhalten können, sich mit diesen Cyborgs zu messen. Und erst recht nicht mit ‚Kakarott'.
Glücklicherweise war dieser starrsinnige Kampfeswille - zumindest noch - nicht in ihrem gemeinsamen Sohn aufgeflammt. Mochte Bulma Vegetas Verbleib zwar nicht vollkommen egal gewesen sein, so war sie dennoch froh, ihren Sohn ohne seinen Einfluss aufziehen zu können. Der Junge sollte, wenn möglich, keine Planeten erobern, ganze Völker ausrotten oder sich mit wer weiß wem da oben im Weltall herumschlagen müssen. Er sollte eine ganz normale Kindheit verleben, als ganz normales Kind in einem ganz normalen Elternhaus. Zugegeben, in einem außerordentlich wohlhabenden Elternhaus. Aber warum sollte der Spross sich denn mit weniger zufriedengeben müssen als seine Mama, als sie in seinem Alter war? Dem neuen Briefs-Nachkommen sollte es an nichts mangeln und so fuhr Bulma fast täglich mit ihm zum Shopping, um ihm ein neues Spielzeug hier oder ein paar neue Kleider da zu kaufen.
Und auf ihren heutigen Kauf war sie ganz besonders stolz.
„Damit siehst du wie ein kleiner Teufel aus", fand sie und grinste ihren Sprössling an, der neben ihr in seinem Kindersitz saß. „Aber wie ein süßer Teufel! Hach, Oma wird dich glatt auffressen, wenn sie dich mit deiner neuen Mütze sieht!"
Bulma bog gerade in die Straße der Capsule Corporation ein und hielt dann direkt vor dem Firmengelände. Sie schnallte sich und ihren Sohnematz ab, nahm ihn behutsam auf den Arm und spazierte anschließend fröhlich über den Hauptweg in Richtung Garten, wo sie ihre Mutter bei ihrer täglichen Kaffee- und Kuchenrunde anzutreffen glaubte.
Doch was sie stattdessen erblickte, versetzte ihr einen solch abrupten Schrecken, dass sie auf der Stelle auf den Gehwegplatten zum Stehen kam. Bulma wagte ihren Augen kaum zu trauen. Denn nichts Geringeres als die RAUMKAPSEL, mit der sich Vegeta vor über einem Jahr auf und davon gemacht hatte, stand nun plötzlich wieder in ihrem Garten!
Und sie befand sich in einem solch desaströsen Zustand, dass es an ein Wunder grenzte, dass sie zu einer Landung überhaupt noch imstande gewesen war. Die Kapsel qualmte, war verbeult und rußig, Teile der Außenverkleidung fehlten und eines der Standbeine war abgebrochen, weshalb sie in einer leichten Schieflage auf dem Rasen stand. Allem Anschein nach hatte das arme Ding in den letzten zwölf Monaten einiges durchmachen müssen... Und ihr Insasse? Wie erging es diesem wohl? Und wo war er überhaupt abgeblieben?
Bulmas prüfender Blick fiel auf die Luke. Auf die offenstehende Luke.
//Na da brat mir doch einer'nen Storch//, dachte sie, nichtwissend wie sie ihre Gefühle beim gegenwärtigen Anblick zunächst einordnen sollte. //Das... Das gibt's doch wohl nicht...//
Viele Male hatte sich dieses Szenario bereits vor ihrem geistigen Auge abgespielt. Wie sie die Geräusche der herannahenden Raumkapsel vernahm, wie sie Hals über Kopf aus dem Haus stürzte - zufälligerweise in dem schönsten Outfit, das sie im Schrank hatte - wie sie die Landung beobachten und Vegeta schließlich aussteigen sehen würde. Dreckig, verschwitzt und ausgelaugt, aber dennoch von einer anziehenden Aura umgeben, so stolz und stark wie eh und je. Und Bulma würde ihren gemeinsamen Sohn auf dem Arm tragen. Den Vegeta nun zum ersten Mal sah - und von seinem Anblick zu Tränen gerührt war. Und wie sie einander dann, all ihre Prinzipien über den Haufen werfend, in die Arme fallen würden. Als eine Familie.
An anderen Tagen wiederum endete dieses herzzerreißende - und darüber hinaus vor kitschiger Romantik nur so triefende - Szenario mit einer schallenden Ohrfeige.
Und wieder an anderen Tagen verschwendete Bulma nicht einen Gedanken an Vegeta.
Was sie im Allgemeinen auch als die beste Entscheidung für sich empfand.
Dennoch, den Moment seiner Rückkehr nun verpasst zu haben, war doch etwas bitter, wie sie sich ehrlicherweise eingestehen musste. Sie stieß einen leisen Seufzer aus, ruckte ihren Sohn auf ihrem Arm zurecht - der das unbekannte Flugobjekt noch immer aus der Ferne mit großen Augen betrachtete - und festigte ihren Blick.
//Er ist also wieder da//, dachte sie. //Vegeta ist zurück.//
Ja, Vegeta war zurück. Zu seinem eigenen Leidwesen musste er seine galaktische Trainingsreise früher beenden, als ihm lieb gewesen war, aber einen weiteren Meteoritenschauer hätte die Raumkapsel gewiss nicht überstanden. Als er die Zielkoordinaten zur Erde eingegeben hatte, richtete die Raumkapsel automatisch den Rückflug zur Capsule Corporation ein. Und somit war er wieder am exakt selben Ort gelandet, an dem er vor einem Jahr gestartet war. Die verbleibenden drei Monate wollte er nun ausgiebig dafür nutzen, sich bestmöglich auf die Ankunft der Cyborgs vorzubereiten. Es galt sich nun wieder den irdischen Gegebenheiten anzupassen und seine neu gewonnenen Kräfte und Fähigkeiten, bedingt durch seine neue Super Saiyajin-Form, zu optimieren. In dem Wissen, es endlich geschafft, Kakarotts Level endlich erreicht zu haben, war ein großer Teil seines Jähzorns seinem nicht weit weniger gefährlichem Hochmut gewichen. Doch in gewisser Weise hatte er sich diesen auch verdient, denn er hatte hart geschuftet, um an diesen Punkt zu gelangen, ihn zu überwinden und sein Ziel letztendlich zu erreichen. Und er konnte es kaum noch erwarten, seine Verwandlung zu präsentieren. Kakarott. Dieser Bengel aus der Zukunft. Diese Blechbüchsen. Sie ALLE würden schon bald sehen, wozu der Prinz der Saiyajins fähig war!
Es war schon eine ganze Weile her, seit Bulma sich das letzte Mal auf diesen Korridor begeben hatte. Angesichts der dutzenden Zimmer, die die Capsule Corporation besaß, hatte dafür zwar nie eine Notwendigkeit bestanden, dennoch mied sie diesen Teil des Hauses auch ganz einfach absichtlich.
Sie fühlte in sich hinein. Sie war nicht aufgeregt, nicht erzürnt. Sie fühlte sich gut.
So setzte sie ihren Weg über den Korridor fort, näherte sich der Badezimmertür... wo sie dann auch schon die ersten Fußspuren auf dem Boden erblickte. Feuchte Fußspuren, die vom Badezimmer geradewegs hinüber zu Vegetas Zimmer führten. Die Tür stand sperrangelweit offen. Und als Bulma dann Geräusche aus seinem Zimmer vernahm, verspürte sie, trotz ausbleibendem Überraschungseffekt, ein Kneifen in der Magengegend. Ihr Baby in beiden Armen haltend stellte sie sich mit dem Rücken zur Wand und atmete einmal mit geschlossenen Augen tief durch.
Und schließlich drehte sie sich seitwärts und betrat Vegetas Zimmer, welches noch genauso aussah, wie am Tag seiner Abreise. Sein Bett war ordentlich zurechtgemacht. Und nur beim bloßen Gedanken an dieses Bett zog sich in Bulma alles zusammen... Doch sollte dies gewiss nicht die Zeit für derartige Erinnerungen sein! Denn der Mann aus jener Nacht, dessen Sohn sie gerade auf dem Arm hielt, hatte ihr den Rücken gekehrt.
Buchstäblich.
Vegeta stand gerade vor seiner Kommode und kramte in einer offenen Schublade, aus der er schließlich ein frisches Paar weißer Handschuhe herauszog. Er trug seinen dunkelblauen Kampfdress und der Brustschutz stand, bereit zum Überstreifen, zu seinen Füßen.
Bulma beobachtete ihn einen Moment lang, ehe sie schließlich etwas zu ihm sagte.
„Du bist zurück?" Sie gab sich alle Mühe, neutral zu klingen.
Natürlich hatte er sie längst bemerkt. Geräuschvoll schob er die Schublade zu.
„Das siehst du doch."
Bulmas Augenbraue zuckte, doch ließ sie sich nicht von seiner schnippischen Antwort aus der Fassung bringen. Stattdessen stellte sie ihm noch eine Frage, nachdem sie einen kurzen Moment verstreichen ließ. Eine zugegebenermaßen sehr gewagte Frage.
„Und? Hast du es geschafft?"
Das flüchtige Zucken, mit dem Vegeta darauf reagierte, hätte durchaus ein klares und gekränktes ‚Nein' bedeuten können. Jedoch galt es lediglich der Frage an sich, da Vegeta mit ihrem Interesse diesbezüglich gar nicht gerechnet hatte. Bulma landete also einen glatten Volltreffer bei dem stolzen Prinzen, der, wie wohl alle Saiyajins es taten, sein Selbstwertgefühl über seine Kampfkraft definierte. Ein wohliger Adrenalinschub rauschte durch seinen Körper, als er diese Frage endlich mit einem klaren und stolzen ‚Ja' beantworten konnte. Bulma gegenüber beließ er es zwar bei einem knappen Laut, jedoch konnte sie regelrecht hören, wie dabei ein leises Schmunzeln auf seinen Lippen lag.
„Wow. Das ist klasse, Vegeta", sagte sie.
Und während sie ihn weiter von hinten musterte, tat sich unweigerlich eine kurze Rückblende in ihren Gedanken auf.
//Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir Son Gokus Kampf damals an Muten Roshi Fernseher verfolgten... Was für eine Angst ich vor Vegeta und seinem Partner hatte. Oder als er auf Namek aufgetaucht war, auf der Suche nach den Dragon Balls... Und jetzt stehe ich hier mit ihm in meinem Haus und halte seinen Sohn auf dem Arm...//
Ihr entwich ein kleiner Lacher, wobei sie ungläubig den Kopf schüttelte.
„Es ist schon verrückt", sagte sie dann. „Erst wolltest du die Erde vernichten und jetzt hilfst du uns dabei, sie zu beschützen."
Auf der Stelle zog wieder der Zorn in Vegetas Mimik ein. „Ich helfe niemandem, klar?"
Bulma hob eine Braue und zuckte mit den Schultern. „Okay okay, wenn du das sagst."
„Und wenn du mich jetzt weiter zutexten willst, vergiss es. Ich bin gleich wieder weg. Ich muss meine Kampftechnik perfektionieren, denn diese Blechbüchsen sind bald im Anmarsch. Und ich werde auf gar keinen Fall hinter Kakarott und diesem Bengel zurückstehen!"
Mit einem Mal gluckste eine hohe Stimme hinter ihm, die Bulma milde belustigt schnauben und ihre ernste Mimik einem warmen Lächeln weichen ließ. Sie ignorierte Vegetas Gemotze komplett und reagierte stattdessen mit einem fröhlichen Satz:
„Wie es aussieht, möchte sich hier wohl jemand vorstellen!"
Und diese Worte veranlassten den stolzen Saiyajinprinzen nun tatsächlich dazu, den Kopf zu drehen und über seine Schulter hinter sich zu linsen. Er warf Bulma zwar einen mürrischen Blick zu, konnte aber auch nicht leugnen, von einem mulmigen Gefühl erfasst zu werden, als er sie nach so langer Zeit wiedersah. Sie war dieselbe schöne Frau wie damals, obgleich mit einer veränderten Frisur, trug beige Hosen, eine orangefarbene Weste... und außerdem einen kleinen Knirps auf dem Arm!
Der gluckste noch immer fröhlich vor sich hin, offenbar höchst amüsiert von Vegetas Motzerei. Der beäugte den Knirps bloß flüchtig, dann wendete er sich sofort wieder ab. Er hob den Brustschutz vom Boden auf und starrte diesen einen Moment lang an, drückte ihn unweigerlich mit beiden Händen.
„...Ich hab keine Zeit für sowas", lautete seine knurrige Antwort, ehe er den Brustschutz schließlich überzog.
Doch ließ Bulma sich gar nicht von seiner abweisenden Art beeindrucken und irgendwie war sie dabei sogar ein wenig von sich selbst überrascht. Kein Pochen der Halsvene, kein tiefer Groll, der in ihr aufzusteigen drohte, ja, nicht einmal mit der Wimper zuckte sie. Auf der einen Seite hatte das Muttersein sie wohl nachhaltig verändert, auf der anderen Seite empfand sie für Vegeta wohl schlichtweg nicht mehr genug, als dass sie seinetwegen aus der Haut fuhr. Sie war abgeklärter geworden.
So trat sie einfach von der Seite an ihn heran, das kleine Baby dabei auf dem Arm haltend, das nun mit seinen großen blauen Kulleraugen zu Vegeta hinaufsah.
„Sag Hallo, Trunks!"
Vegeta warf erst dem Baby und dann Bulma einen weiteren mürrischen Blick zu.
„Trunks? Was ist das denn für ein bescheuerter Name?"
Zum Glück machte das Bulma nichts aus. Zum Glück hatte sie sich nachhaltig verändert. Zum Glück empfand nicht mehr genug für Vegeta und war viel abgeklärter geworden als frü--
„Echt jetzt?! Das ist das erste, das dir zu deinem Sohn einfällt?! Was für ein mieser Typ bist du eigentlich?!"
Da war das Pochen der Halsvene, da war der aus der Tiefe aufsteigende Groll, das Zucken der Wimpern, Augenbrauen, Mundwinkel und sonstiger Muskeln, die ein menschliches Gesicht vorweisen konnte. Bulma war stinksauer.
„Welcher Name wäre dem werten Herrn denn genehm gewesen, hä?!"
Vegetas Blick fiel kurz wieder auf Trunks. „Wenn überhaupt", knurrte er. „dann natürlich Vegeta der Fünfte!"
Sofort stieß Bulma einen übertrieben lauten, verächtlichen Laut aus, dabei die freie Hand in die Hüfte gestemmt. „PAH! Das wär ja noch schöner! Kommt gar nicht in die Tüte, dass ich meinen Sohn Vegeta nenne!" Dann beugte sie sich vor und piekte Vegeta mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Und außerdem, mein Lieber, wenn ich ihn nach seinem Vater hätte benennen sollen, dann hätte besagter Vater doch auch mal anwesend sein müssen oder wie sehe ich das?!"
Vegeta zog ein äußerst missbilligendes Gesicht und wollte sofort zu einer zornigen Antwort ansetzen. Doch offensichtlich war Bulma noch längst nicht fertig mit ihm.
„Und weißt du was, du unsensibler Stinkstiefel?! Während du dich das ganze letzte Jahr im Weltall amüsiert hast, sind meine Hormone Achterbahn gefahren! Ich hab ausgesehen wie eine Elefantenkuh und musste obendrein einen Menschen aus mir herauspressen! EINEN MENSCHEN!! Hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie weh das tut?!"
Vegeta löste seine verschränkten Arme zwar nicht, jedoch beugte er sich nun in die entgegengesetzte Richtung, als ihm diese heftige Schimpftirade entgegenblies. Mit aufgerissenen Augen und zusammengebissenen Zähnen glotzte er Bulma an, auf seinem Gesicht eine Mischung aus Ekel, Verärgerung... und auch ein bisschen Angst.
Allein auf die bloße Vorstellung einer Geburt hätte er gut und gerne verzichten können und er musste kurz den Kopf schütteln, ehe er wieder in seinen ernsten Ausdruck zurückfand.
„D-Das ist mir doch egal! Und amüsiert habe ich mich da oben ganz sicher nicht!"
„Ach ja?! Weißt du wie egal mir DAS ist?!"
Und während seine Eltern nun wie die Kesselflicker stritten, sah der kleine Trunks nur fragend von einem zum anderen. Als nächstes war Vegeta wieder an der Reihe und als er gerade seinen ausgestreckten Zeigefinger auf Bulma richten wollte, da ergriff Trunks aus heiterem Himmel diesen einfach.
Vegeta blieb sein Satz im Halse stecken und gemeinsam mit Bulma starrte er auf Trunks herab. Er spürte den Druck seiner kleinen Hand an seinem Finger. Und er spürte sofort, dass dieser Druck - für ein Saiyajinbaby typisch - schon ziemlich stark war. Vielleicht sogar etwas zu stark...
Vegetas Augen verharrten in denen seines Sohnes. Und Bulma kam einfach nicht umhin, diesen intensiven Blickkontakt der beiden ungeheuer niedlich zu finden. Auf der Stelle war der ganze Ärger verflogen. Und wie Vegeta und Trunks einander ansahen, das rührte sie beinahe schon zu Tränen.
Doch ehe sich warme Gefühle auch nur zart entfalten konnten, schob Vegeta dem Ganzen grobschlächtig einen Riegel vor. Ruppig zog er seine Hand zurück, drehte sich weg und verschränkte die Arme wieder vor seiner Brust.
Trunks fing auf der Stelle an zu weinen. „BWÄÄÄH!"
„Na toll, jetzt sieh mal, was du angestellt hast!", schimpfte Bulma und schaukelte Trunks dann behutsam auf und ab. „Ist ja gut, Trunks, ist ja gut, schhhh..."
„WÄÄÄÄÄH!!"
Auf Vegetas Stirn bildete sich eine Wutvene und er sah genervt über seine Schulter.
„Dieses Geplärre ist ja nicht auszuhalten!"
„Ach, und wessen Schuld ist das?", brummte Bulma vorwurfsvoll, ohne von Trunks aufzusehen.
Sie wiegte ihn noch einige Male in ihren Armen, bis er sich schließlich beruhigte. Und als sie ihren Kopf wieder hob, erkannte sie, dass Vegeta verschwunden war. Er hatte einfach den Raum verlassen, ohne ein Wort des Abschieds.
//Er ist echt ein mieser Typ//, dachte sie unzufrieden. //Aber... aus irgendeinem Grund... Argh!//
Bulma verfluchte sich innerlich dafür, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie kam einfach nicht dagegen an. Vegeta hatte noch immer diese besondere Wirkung auf sie, die sie einerseits zur Weißglut brachte, aber andererseits auch vollkommen... wuschig machte! Da war einfach etwas an diesem Mann, das sie nicht mehr losließ. Und das sich, nun, da sie sich nach so langer Zeit wiedersahen, sofort wieder intensivierte. Von wegen weniger Gefühle, von wegen abgeklärt. Pustekuchen!
Schwer seufzend sah Bulma schließlich wieder auf Trunks herab.
„Tja, mein kleiner Trunks, was soll ich sagen?" Ein bitteres Lächeln lag auf ihrem Gesicht. „Das ist er. Das ist dein Papa."
pic by VEGETApsycho https://vegetabulmafanart.tumblr.com/post/177202504890/vegetapsycho-some-3-year-portraits-second
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Lower Instinct - beginning of vegebul (+ gochi, tenlunch)
FanfictionIst Trunks aus Liebe entstanden? Oder war es pure Leidenschaft, die seine Eltern damals kurzweilig füreinander hegten? Die niederen Instinkte wissen durchaus zu gedankenlosen Taten zu verführen - doch fallen ihnen in dieser Version der VegeBul-Roman...