Die niedersten Instinkte (vegebul)

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Obwohl Bulma sich genau diese Reaktion von ihm erhofft hatte, war sie dennoch vollkommen baff. Vegeta küsste sie. Das hier war kein Traum. Er küsste sie wahrhaftig.
Ihre zunächst aufgerissenen Augen wichen nun eines flatternden Wimpernschlages, da dieser Kuss sie sofort zu berauschen wusste.
Und als Vegeta ihre Hände losließ und stattdessen ihren Kopf packte, seine Finger in ihrem Haar vergrub, da küsste er sie noch heftiger.
Während ihres Disputs im Gravitationsraum hatte Bulma ihn ja verdächtigt, nicht zu wissen, wie es ginge. Und auch jetzt war es schwer zu beurteilen, ob er das schon einmal zuvor getan hatte, denn er ging derart impulsiv dabei vor, dass es gut und gern sein erster Kuss hätte sein können.
Aber er war gut. Sehr gut sogar.
//Oh... Oh ja, er weiß auf jeden Fall, wie es geht...//, beantwortete sich Bulma ihre Frage aus dem Gravitationsraum in jenem Moment einfach selbst.
Und sie konnte gar nicht anders, als völlig angetan die Augen zu verdrehen, als sie plötzlich Vegetas Zunge in ihrem Mund spürte. Ihr Gesicht war von Schamesröte überzogen und sie schnaufte heftig in diesen leidenschaftlichen Kuss hinein, den sie insgeheim schon so lange herbeigesehnt hatte.
Vom Überraschungsmoment überrumpelt hatte Bulma ihre Hände noch nicht wieder sinken lassen, nachdem Vegeta ihre Handgelenke losgelassen hatte, und so streckte sie sie nun vorsichtig nach seiner nackten Brust aus. Nur sehr zögerlich trafen ihre Fingerspitzen auf seine Haut, welche sich, von der kürzlichen Dusche noch immer etwas kühl, überraschend zart anfühlte. Nie im Leben hätte Bulma vermutet, dass er sich so anfühlte... Und dabei hatte sie es sich schon oft gefragt. Immer dann, wenn sie etwas dichter beieinandergestanden oder sie ihm aus Spaß oder Verärgerung auf seinen Brustschutz getippt hatte.
Doch ehe sie ihre Berührungen nun intensivieren konnte, zuckten ihre Hände wieder von ihm zurück, denn auf dem Flur waren plötzlich herannahende Laute ertönt.
Stimmen.
Ihre Eltern!
Allem Anschein nach waren sie gerade aufgestanden und nun auf dem Weg durchs Haus. Und der zunehmenden Lautstärke nach zu urteilen, kamen sie unmittelbar auf Bulma und Vegeta zu - die ihren Kuss augenblicklich wieder gelöst hatten.
Verlegen ihren Blick abwendend wollte Bulma nun einen Schritt von Vegeta zurücktreten. Doch ohne groß darüber nachzudenken, setzte der ihr unvermittelt nach, packte sie bei der Hüfte und hob sie dann einfach über seine Schulter, wo sie sich dann in recht ungalant baumelnder Haltung wiederfand.
„H-Hey...!" Sie stieß einen verblüfften Schrei aus und machte Anstalten, sich aus seinem Griff befreien zu wollen.
Doch setzte Vegeta sich einfach kommentarlos mit ihr in Bewegung. Sein Zimmer lag schräg gegenüber des Badezimmers und so marschierte er geradewegs darauf zu.

Mit dem Ellenbogen stieß er die Tür hinter sich zu und warf Bulma dann unsanft auf sein ordentlich zurechtgemachtes Bett.
Sie wusste gar nicht wie ihr geschah, denn während sie noch auf der Matratze auf- und abfederte, beugte Vegeta sich schon über sie, die Hände jeweils links und rechts neben ihrem Kopf abgestützt.
Erschrocken und aufgeregt zugleich blinzelte sie zu ihm auf, wollte ihn einerseits wegstoßen, aber andererseits auch sofort wieder an sich ziehen. Sie konnte seinen schweren Körper auf sich spüren, sein hartes Becken, das sich, offenbar wie von selbst, seinen Weg zwischen ihre Beine gebahnt hatte. Ein paar letzte Wassertropfen perlten von seiner Brust, gegen die sie im Affekt ihre Handflächen gedrückt hatte.
Und als ihr dies auffiel, da begannen ihre Wangen augenblicklich wieder zu glühen, denn ihr wurde schlagartig bewusst, wie nahe sie einander waren. Sie und Vegeta.
Dieser rüde Saiyajin vermochte ein Feuer in ihr zu entfachen, von dem sie nicht mehr geglaubt hatte, dass es überhaupt noch in ihr existierte. Aber allein diese körperliche Nähe zu ihm fühlte sich fantastisch an! Obgleich Bulma die Haptik eines durchtrainierten Körpers durchaus von Yamchu gewohnt war.
Aber Yamchu war einfach... anders. Er hatte sie nicht, diese unnahbare Ausstrahlung, die Vegeta so unglaublich anziehend machte. Und die bloße Tatsache, dass er ihr, nur ihr allein, eine andere Seite von sich zeigte, eine Seite fernab seines Jähzorns, machte Bulma vollkommen verrückt.
Und als sie sein Gesicht, dieses unfassbar ausdrucksstarke, entschlossene Gesicht, näherkommen sah, da konnte sie es kaum mehr erwarten, dass er sie wieder küsste und reckte ihm daher schon begierig den Hals entgegen. Sie öffnete ihren Mund einen winzigen Spalt, aus dem stimmloses Keuchen drang, als sein heißer Atem bereits auf ihren Lippen brannte...
Doch ehe es zu einem erneuten Kuss hatte kommen können, ertönte plötzlich Mrs. Briefs Stimme auf dem Flur: „Vegeta-Schätzchen, möchtest du mit uns frühstücken?"
Da riss dieser prompt den Kopf zur Seite und brüllte ungehalten zurück: „Nein!! Verpiss dich!!"
Etwas empört zog Bulma daraufhin die Augenbrauen zusammen. „S-So kannst du doch nicht mit meiner Mutt--Umph!", wollte sie ihn im Flüsterton rügen, doch drückte Vegeta ihr einfach eine Hand auf den Mund.
Es war ungewiss, ob ihre Mutter sie gehört hatte. Denn erst nach einem kurzen Moment des Zögerns sagte sie, in gewohnt freundlicher Manier: „In Ordnung!"
Anschließend waren ihre sich entfernenden Schritte zu vernehmen.
Vegeta nahm seine Hand wieder von Bulmas Mund und sie blickte nun ein wenig verstimmt zu ihm auf, während er noch immer über sie gebeugt war.
Und er blickte nun ebenso verstimmt auf sie herab.
Die brennende Begierde aufeinander schien in beiden etwas verglommen zu sein. Aus dem Wunsch nach einem Kuss wurde ein fader Geschmack im Mund, das aufregende Kribbeln wich einem mulmigen Gefühl und die Entschlossenheit wandelte sich in Argwohn.
Was blieb war eine seltsame, peinliche Stille...

... welche dann aber prompt von Vegeta durchbrochen wurde.
„Was willst du von mir?", zischte er sie plötzlich an.
„W-Was...?"
„Ständig kommst du zu mir, wackelst mit deinem Arsch vor meiner Nase herum, präsentierst dich mir halb nackt und jetzt auch noch das... Du weckst meine niedersten Instinkte. Und ich HASSE das."
Er knirschte die Zähne aufeinander und wurde offenbar von aufsteigendem Zorn übermannt, während Bulma hingegen enttäuscht und tief getroffen von seinen harten Worten war. Hasste er es denn wirklich so sehr...?
Doch anstatt mit bockigem Trotz auf diese doch recht beleidigenden Worte zu reagieren, stieß sie mit geschlossenen Augen einen Seufzer aus und nahm sich dann eines wohlwollenderen Tons an. „Du denkst schon wieder zu viel, meinst du nicht?"
Vegetas Lider zuckten. Er sah ihr abwechselnd in beide Augen.
„Entspann dich doch einfach", schlug sie ihm in ruhiger, sanfter Tonart vor und unterstrich ihre Worte mit einem verführerischen Wimpernschlag. „Und tu, worauf du Lust hast... Hast du dir das nicht auch mal verdient?"
Vegeta starrte sie einfach nur an.
Bulma lag da, direkt unter ihm. In seinem Bett. Ihr locker sitzender Morgenmantel vermittelte einen Vorgeschmack auf das, was ihn erwartete. Auf das, was er hätte haben können. Und er hätte mit ihr vermutlich tun können, was er wollte. Worauf er Lust hatte. Was er sich verdient hatte.
Doch verriet sein zunehmend argwöhnischer Ausdruck schon, dass er sich dagegen zur Wehr setzte. Dass er seinen niedersten Instinkten NICHT nachgeben wollte.
Und so bleckte er nur wieder im Zorn die Zähne. „Tsk. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was ich verdient habe!"
Dann ging er von ihr herunter.
„Und jetzt hau ab!"
Bulma rappelte sich auf ihre Ellenbogen auf und starrte ihn vollkommen entgeistert an. Sie konnte kaum fassen, was er da gerade zu ihr gesagt hatte. War er wirklich derart dämlich, dass er sich so eine Chance entgehen ließ?
„Na schön, aber..." Nun mischte sich doch Wut in ihre Stimme, was insbesondere an dem impulsiv herausgeplatzten Rest deutlich wurde: „Wenn du mich jetzt verstößt, vergiss es, dass ich dich nochmal ranlasse!"
Vegeta hielt die Arme vor seiner nackten Brust verschränkt, während er neben seinem Bett stand. Den Kopf in Bulmas Richtung gedreht, zuckten seine Augen nun vor Zorn.
„HAU AB!!"
Das war deutlich.
Und für Bulma war deutlich, dass es das war.
Dass er es ernsthaft wagte, so mit ihr zu reden! Sie so bloßzustellen!
Ungelenk strampelte sie sich von seinem Bett hoch, zog ihren Morgenmantel fester um sich und stampfte dann in energischer Gangart an ihm vorbei. Dabei verbarg sie absichtlich ihr Gesicht vor ihm, denn in ihren Augen sammelten sich die Tränen - so wütend war sie in jenem Moment.
Doch Vegeta hatte sie ohnehin nicht angesehen. Er hörte lediglich, wie sie die Tür schwungvoll aufriss und, kaum dass sie hindurch gerauscht war, sie ebenso heftig hinter sich zuknallte.
...
Und dann ließ er seinen angehaltenen Atem leise wieder ausströmen.


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Lower Instinct - beginning of vegebul (+ gochi, tenlunch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt