„Also dann... bring ein gesundes Baby zur Welt, Bulma!"
„Hä?!"
Doch dann zischten Son Goku und der Rest auch schon in den Himmel davon.
Kuririn, der noch immer Muten Roshis Sonnenbrille auf der Nase hatte, drehte sich verwirrt zu Bulma um. „Ein Baby?", fragte er. „Bist du schwanger?"
Sie blickte ihn skeptisch an. „Nein! Hirnerweichung seinerseits!", winkte sie bloß ab.
Doch hatte Yamchu eine ganz andere Erklärung parat. Die Fäuste in die Hüften gestemmt setzte er ein dämliches Gesicht auf und rief: „Indirekt wollte er wahrscheinlich wissen, wann wir heiraten und Kinder kriegen! Ist ja selbst schon Familienpapi!"
Bulma erwiderte darauf nichts.
Und auch als sie jetzt noch darüber nachdachte, fiel ihr nichts ein, was sie darauf hätte erwidern können.
Heirat? Kinder? Wenn sie ehrlich war, hatte sie nie darüber nachgedacht, wie weit sie mit Yamchu gehen und ob sie solch drastische Schritte mit ihm überhaupt in Erwägung ziehen wollte. Denn so, wie es aktuell zwischen ihnen war, war es eigentlich in Ordnung. Auch wenn es sich längst nicht mehr so aufregend anfühlte wie früher... Aber so war wohl einfach der Lauf der Dinge.
Doch sah Yamchu das eigentlich auch so? Denn obwohl seine Bemerkung darauf hingedeutet hatte, wie vernarrt er noch immer in sie war, wurde Bulma seit geraumer Zeit das Gefühl nicht los, dass er sich dann und wann ‚herumtrieb'.
Er hatte sich im Laufe der letzten Jahre zu einem ziemlich selbstsicheren Typen gemausert - was er wohl zum Großteil seiner erfolgreichen Baseballkarriere bei den Taitans zu verdanken hatte. Immerhin gehörte er zu den besten Spielern aller Zeiten! Und die vielen Autogrammstunden hatten dafür gesorgt, dass er, anders als früher, keine besonders großen Berührungsängste mehr mit der Damenwelt zu haben schien. Mehr als einmal hatte Bulma ihn dabei erwischt, wie er anderen Frauen hinterher sah oder verstohlen mit ihnen flirtete. Mochte sie zwar viel für selbstsichere Typen übrighaben, so war ihr dieses Verhalten natürlich zuwider und ließ nicht selten die Eifersucht in ihr aufwallen.
Doch war auch Yamchu vor eifersüchtigen Gefühlen nicht gefeit.
Welche insbesondere verstärkt zutage traten, seit ein gewisser Jemand in die Capsule Corporation eingezogen war. Ausgestattet mit gelber Hose und einem pinken Hemd mit der überaus zutreffenden Rückenaufschrift BADMAN. Und allein seine bloße Anwesenheit ließ Yamchus Selbstsicherheit schrumpfen...
„Hey!"
Als Yamchu derart schroff auf dem Flur angesprochen wurde, drehte er sich mit missgestimmtem Blick um. Denn er wusste ganz genau, wer da nach ihm gerufen hatte.
„Der alte Herr dieser nervigen Frau, wo ist er?", wollte Vegeta von ihm wissen.
„Du meinst Dr. Briefs?"
Vegeta knurrte. „Ja. Wo ist dieser verdammte alte Knacker?"
Yamchu behielt seine verstimmte Miene bei, wies ihm dann aber mit einem Armschwenk die Richtung. „Er müsste im Atrium sein."
Vegeta wendete seinen Blick von ihm ab und passierte ihn dann einfach, ohne sich zu bedanken. Yamchu drehte sich in seiner Bewegung mit und ballte die Fäuste, wobei sich die Muskeln unter seinem weißen Sweatshirt sichtlich anspannten. Dieser Kerl war einfach sowas von ungehobelt! Aber gleichzeitig jagte er ihm auch eine Heidenangst ein. Nie im Leben hätte er es mit ihm aufnehmen können... und deshalb hielt er lieber die Füße still.
Nur wenig später kam Bulma aus ihrem Labor, eine leere Kaffeetasse in der Hand haltend. Sie trug eine orangefarbene Weste über ihrem rot-gestreiften Strickkleid, dazu rote Turnschuhe. Ihr Haar war zu einer üppigen Mähne auftoupiert.
„Ich fasse es immer noch nicht, dass du ihn bei dir wohnen lässt!", fuhr Yamchu sie aufgebracht an, woraufhin sie allerdings nur seelenruhig antwortete: „Jetzt mach dir nicht ins Hemd... Er ist eben unsere beste Chance auf einen Sieg gegen die Cyborgs. Gleich nach Son Goku, versteht sich."
„Wa--? Ich mach mir gar nicht ins Hemd!"
„Jaja." Bulma winkte gleichgültig ab. „Aber mal was anderes, Yamchu. Wie sieht es denn heute Abend aus? Steht unser Date noch?"
Da veränderte sich sein Blick schlagartig. „Oh ähm, also weißt du..." Er kratzte sich am Hinterkopf. „Das werden wir verschieben müssen, fürchte ich. Du weißt, ich darf mein Training nicht vernachlässigen. Die Taitans zählen auf mich!"
Bulma kniff enttäuscht die Lippen zusammen. Ihre Augen ruhten in den seinen. Und Yamchu hob schon beschwichtigend die Hände, da er eine zornige Standpauke erwartete.
Doch reagierte Bulma überraschend ruhig. „Okay. Schade."
Dann ließ sie ihn einfach stehen und ging an ihm vorbei den rundlichen Flur entlang. Auf dem Weg ins Foyer hielt sie ihre Tasse mit beiden Händen fest und sah nachdenklich zu Boden.
//Das war ja wieder klar//, dachte sie und ihr Blick gewann dabei zunehmend an Wut. //Typisch Yamchu... Mir auch noch so dreist ins Gesicht zu lügen! Ich wette--//
Plötzlich musste sie abrupt stehen bleiben, da ihr Vegeta über den Weg gelaufen war und sie einfach unbekümmert schnitt.
„Hey, was zum...?!" Sie war vor ihm zurückgewichen und blickte ihm dann erbost nach.
Doch reagierte der nicht im Mindesten nicht auf sie, sondern verließ die Capsule Corporation einfach geradewegs durch die Haupttür. Als diese sich hinter ihm schloss, konnte Bulma hören, wie er sich mit einem Energiesprung auf und davon machte.
//Was denkt der sich, mich einfach so zu ignorieren?!//, fragte sie sich und starrte noch eine Weile wütend zur Tür.
Da trat Dr. Briefs aus dem Atrium und sie wendete ihm den Blick zu.
„Hey Papa, wo will Vegeta denn hin?"
„Hm? Ach, der besorgt mir noch ein paar Teile für den Gravitationsraum. Der muss strapazierfähig sein, wenn er eine Tracht Prügel von ihm überstehen soll, weißt du?"
Bulma verschränkte die Arme vor der Brust. „Nun, ich hoffe, er lässt ihn heile..."
„Da fällt mir ein, es wäre gut, wenn du die Wartung und Verbesserungen für den Raum übernimmst!"
„Jaja, sicher", erwiderte sie bloß seufzend und ging dann in Richtung Küche.
Sie war etwas missgestimmt, da sie so viel über Yamchu hatte nachdenken müssen. Und nun sagte er auch noch das Date für den heutigen Abend ab? Als ob sie es nicht schon geahnt hatte...
Ein paar Tage später hatte Dr. Briefs den Gravitationsraum für Vegeta endlich fertiggestellt. Und der konnte es kaum noch erwarten, ihn auszuprobieren! In Trainingshose und Turnschuhen stand er vor dem Eingang, die Fäuste geballt.
„Kakarott hat bei 100-facher Schwerkraft trainiert", sagte er zu sich selbst. „Also werde ich bei 300-facher Schwerkraft trainieren!"
„An deiner Stelle würde ich das nicht tun", riet ihm Dr. Briefs allerdings davon ab. „Sagen wir mal, du wiegst 60 Kilo - dann wäre das ein Druck von etwa 18 Tonnen!"
„Tsk. Das ist nur das Dreifache von dem, was Kakarott ausgehalten hat. Damit komme ich auf jeden Fall klar!"
Ohne also auf Dr. Briefs Warnungen einzugehen, begab sich Vegeta in die Raumkapsel, um mit seinem Training zu beginnen. Doch fand nicht nur Dr. Briefs seine Ambitionen ein wenig überzogen. Auch Bulma, die sich, wie versprochen, um die Wartung der Anlage kümmerte, erging es da nicht anders.
„Dieser Vegeta ist unglaublich", murmelte sie vor sich hin, während sie an der Außenwand der Kammer ein paar kleinere Reparaturen vornahm. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah dann zur Tür. „Er trainiert bei 300-facher Schwerkraft? Will der sich umbringen?"
Von drinnen war nicht ein Mucks zu vernehmen, doch war die Kapsel ja auch extra doppelt und dreifach schallgedämmt worden. Aber auch ohne etwas hören zu können, war Bulma sicher, dass Vegeta wie ein Besessener da drinnen trainierte. Und mit ihrer Vermutung, dass er sich umbringen wollte, lag sie auch gar nicht mal so daneben. Denn Saiyajin gewannen bekanntermaßen jedes Mal an Kraft, wenn sie an der Schwelle zum Tode standen.
So trainierte Vegeta Tag um Tag, um ebenjene Schwelle zu erreichen.
Und als Bulma sich eines Nachmittags erneut auf den Weg zum Gravitationsraum machte, um sich zu vergewissern, dass dieser einwandfrei funktionierte, kam der offenbar todessehnsüchtige Saiyajin gerade ächzend zur Tür heraus.
„V-Vegeta!", rief sie erschrocken, stellte ihren Werkzeugkasten ab und lief sofort auf ihn zu. „Was ist los?!"
Denn in jenem Moment war er schwer keuchend auf Hände und Knie gefallen.
„Halt den Mund, Frau", stöhnte er aber genervt, als er ihr Herannahmen bemerkte. „Lass mich in Ruhe...!"
Da wich Bulma auf der Stelle beleidigt von ihm zurück. „Oh, du willst meine Hilfe nicht? Na schön!"
Sie setzte eine eingeschnappte Miene auf, machte auf dem Absatz kehrt und ging dann prompt auf demselben Wege zurück, auf dem sie gekommen war. Ihren Werkzeugkasten las sie unterwegs wieder vom Boden auf.
//Was für ein Idiot!//, dachte sie währenddessen, beschämt darüber, dass sie sich überhaupt um ihn gesorgt hatte. Sie hatte nun wirklich besseres zu tun, als nach diesem störrischen Kerl zu sehen, der ihre Hilfe sowieso nicht in Anspruch nehmen wollte!
So saß sie wieder in ihrem Labor und arbeitete weiter an... an...
„Verdammt, ich kann mich nicht konzentrieren", musste sie feststellen und warf einen Blick auf die Uhr. Es waren einige Stunden verstrichen und sie kam einfach nicht umhin, sich zu fragen, wie es Vegeta wohl inzwischen ging. Oder dem Gravitationsraum. Oder sorgte sie sich doch mehr um Vegeta...?
„Hrrmpf!" Von ihren eigenen Gedanken genervt fuhr sie sich mit beiden Händen durch das üppige, gewellte Haar. Dann starrte sie einen Moment lang auf ihren Bildschirm. Und schließlich knallte sie die Hände auf den Tisch, schob ihren Stuhl geräuschvoll zurück und stand auf. Sie würde ja doch nicht in Ruhe arbeiten können, ehe sie sich nicht davon überzeugt hatte, dass Vegeta den teuren, neuen Gravitationsraum nicht zu Schrott zerschlagen hatte!
So lief sie wieder nach draußen. Und offenbar wollte es der Zufall so, dass auch er in jenem Moment wieder völlig ausgelaugt zur Tür heraustrat. Zum zweiten Mal an diesem Tage! Die Abenddämmerung war bereits eingetreten und sein Körper warf einen langen Schatten auf den gepflasterten Boden.
Stöhnend fiel er erneut auf Hände und Knie. „Ngh..."
//Er ist ernsthaft nochmal da reingegangen?!//, fragte sich Bulma entsetzt, als sie ihn aus der Ferne erblickte. //Er war doch vorhin schon völlig am Ende!//
Vegeta hatte bereits damit gerechnet, dass sein Körper eine Weile brauchen würde, um sich vollends an die 300-fache Schwerkraft zu gewöhnen. Und er würde sich selbst so lange triezen, bis er sich daran gewöhnt hatte - denn erst dann hatte er diesem verdammten Kakarott etwas voraus!
Dass er einen derart selbstzerstörerischen Ehrgeiz an den Tag legen würde, hatte Bulma nicht erwartet.
„Du bist doch wahnsinnig", kommentierte sie seinen Anblick, während sie mit verschränkten Armen nähertrat. „Meinst du nicht, du solltest mal eine Pause einlegen?"
Doch alles, was Vegeta darauf zu erwidern hatte, war ein genervtes Knurren.
Was glaubte diese Frau eigentlich, wer sie war? Dachte sie, ihn herumkommandieren zu können, nur weil sie ihn in ihrem Haus wohnen ließ? Anfangs mochte er das ja noch über sich ergehen lassen haben, doch jetzt hatte er endlich seinen perfekten Trainingsort und wahrlich besseres zu tun, als seine wertvolle Zeit mit ihr zu verschwenden!
Schließlich rappelte er sich wieder auf, noch immer völlig außer Atem.
Und Bulma kam dabei nicht umhin, ihn zu mustern. Sein schwitzender Körper glänzte in der Abendsonne, seine nackte Brust hob und senkte sich im Takt seiner heftigen Atmung, sein Mund war geöffnet und ein Auge zugekniffen. Selbst jetzt konnte sie nicht leugnen, dass sein Gesicht - so zornig er auch immer dreinblicken mochte - irgendetwas niedliches an sich hatte... Ihm das aber direkt in ebenjenes Gesicht zu sagen, war wohl schon damals, nach ihrer Rückkehr auf die Erde, keine gute Idee gewesen. Zumindest wenn es nach Vegeta ging. Doch Bulma war das vollkommen gleichgültig. Sie redete nun mal, wie ihr der Schnabel gewachsen war.
So auch in jenem Moment. „Du wirst sicher keine Fortschritte erzielen, wenn du einfach nur stur so weitermachst."
Nun verschränkte Vegeta die Arme vor der Brust und drehte sich betont missachtend von ihr weg. Was wollte diese lächerliche Erdenfrau ihm denn bitte erzählen? Sie hatte doch nicht die leiseste Ahnung davon, wie die Verwandlung in einen Super-Saiyajin vonstattenging!
„Frag doch einfach mal Son Goku, wie er sich in einen Super-Saiyajin verwandelt!"
Kaum war Bulma dieser absurde Vorschlag über die Lippen gekommen, blitzten Vegetas Augen aggressiv auf und er drehte sich zu ihr um.
„Lieber sterbe ich, als diesen drittklassigen Versager um Hilfe zu bitten!!"
Sie rollte daraufhin bloß mit den Augen. „Ja? Na bitte, dann stirb doch einfach."
„Was hast du da gesagt?!", erwiderte Vegeta, wobei seine Pupillen sich eng zusammenzogen und sein Haar sich noch mehr aufzustellen schien. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er einem Tobsuchtsanfall nahe. „Hast du eine Ahnung, mit wem du hier redest, du mickrige Frau?!"
Bulma hob unbeeindruckt ihre Arme. „Jaja, du bist der allmächtige Saiyajin-Prinz, oder?", erwiderte sie schnippisch. „Na, dann wäre das ja wohl geklärt. Weiterhin viel Glück!"
Sie drehte sich um und wollte gehen, doch hielt sie noch einen Moment inne und blickte dann über ihre Schulter zurück.
„Aber eine Sache noch. Für den Fall, dass DU nicht weißt, mit wem DU hier redest: Mein Name ist Bulma Briefs und du bist hier in meinem Zuhause, der Capsule Corporation! Merk dir das lieber!"
Und als sie sich schließlich in Bewegung setzte, sah Vegeta ihr bloß noch zornig nach. Diese nervige Frau konnte ihm wirklich auf den Zünder gehen!
pic by Maxiuchiha22 https://www.pinterest.de/pin/vegeta-training-card-dokkan-battle568px-by-maxiuchiha22--609111918345329174/
DU LIEST GERADE
Lower Instinct - beginning of vegebul (+ gochi, tenlunch)
FanficIst Trunks aus Liebe entstanden? Oder war es pure Leidenschaft, die seine Eltern damals kurzweilig füreinander hegten? Die niederen Instinkte wissen durchaus zu gedankenlosen Taten zu verführen - doch fallen ihnen in dieser Version der VegeBul-Roman...