Am nächsten Morgen hatte Yamchu bereits zeitig das Haus verlassen und sich zum Stadion aufgemacht. In seiner Baseball-Kluft sah er gar nicht mal so schlecht aus, fand Bulma! Doch für die Sportart an sich interessierte sie sich leider nicht die Bohne...
Sie machte gerade ihr Flugzeug für den bevorstehenden Flug ins Gebirge startklar, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
Auch Vegeta war an jenem Morgen früh auf den Beinen und steuerte nun geradewegs auf die Raumkapsel zu. Wie gewohnt wollte er per Knopfdruck die Tür öffnen.
Doch tat sich diesmal nichts.
Er betätigte den Knopf ein zweites Mal und als sich die Tür wieder nicht rührte, wurde er sofort sauer. Wie ein Bekloppter drückte er dann auf dem Knopf herum, wobei ihm eine dicke Wutader auf der Stirn anschwoll.
„Hrrrgh... Was zur Hölle...?!"
„Willst du den Gravitationsraum etwa schon wieder schrotten?", rief ihm Bulma aus der Ferne zu. „Oder was soll das werden?"
Wütend wirbelte er zu ihr herum. „Warum geht die verdammte Tür nicht auf?!"
Bulma packte unbekümmert ihre Sachen ins Flugzeug. „Weil da drinnen eine Wartung läuft", antwortete sie beiläufig.
„Und wie lange dauert diese Wartung noch?!"
„Bis sie fertig ist!", rief Bulma genervt zurück. Doch entspannte sich ihre Mimik wieder, als ihr plötzlich eine Idee kam. „Hmm... Was ist, hättest du vielleicht Lust, mich in die Berge zu begleiten?"
„Was?"
„Ich brauche ein paar Metalle. Vielleicht kannst du mir ja helfen, sie zu bergen?"
„Warum sollte ich das tun?"
Da erhob sie ihren Zeigefinger und sagte mit geschlossenen Augen: „Nun, ich brauche diese Metalle, um den Gravitationsraum zu verstärken. Und soweit ich weiß, warst DU derjenige, der mich darum gebeten hat! Also ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn du auch--"
„Ist ja gut! Halt bloß die Klappe", knurrte er und ging dann mit verschränkten Armen auf sie zu.
Argwöhnisch musterte er das Flugzeug und während Bulma dann einstieg, blieb er daneben auf dem Boden stehen.
„Worauf wartest du?", wollte sie dann von ihm wissen. „Oder soll ich dir vielleicht noch den roten Teppich ausrollen, eure Majestät?"
Vegeta richtete seinen zornigen Blick auf ihr Gesicht.
„Tsk. Ich fliege viel schneller als dein beschissenes Flugzeug", sagte er dann kühl und prompt schwoll Bulma daraufhin eine Wutader auf der Stirn an.
„Ach ja?! Na, das wollen wir doch mal sehen!"
Sie wies ihm dann mit energisch ausgestrecktem Arm den Weg zu ihrem Ziel, einem der höchsten Berggipfel am Horizont. Dann schloss sie das gläserne Verdeck und startete prompt die Maschinen. Indes war Vegeta aber bereits vom Boden in die Luft hinaufgeschossen. Er hinterließ einen meilenweiten Energiestrahl am Himmel, dem sie nur beeindruckt hinterher sehen konnte. So oft sie das nun schon bei ihren Freunden gesehen hatte, faszinierend anzuschauen war diese Art der Fortbewegung doch immer wieder aufs Neue!
Die Reise in einem Flugzeug fand Bulma aber dennoch um einiges komfortabler - auch wenn sie darin tatsächlich bedeutend langsamer unterwegs war und somit erst einige Zeit nach Vegeta beim Treffpunkt ankam.
Der hatte indes bereits diverse Metallerze angehäuft und saß nun tatenlos auf einem nahegelegenen Felsen herum, den Unterarm auf dem angewinkelten Knie abgelegt. Er beobachtete, wie das Flugzeug landete und Bulma anschließend ausstieg.
Deren Verdruss über seinen Sieg war prompt verflogen, als sie den riesigen Haufen Erze erblickte. „Oh wow, da warst du ja schon fleißig! Alle Achtung!"
„Tsk. Sonst noch was?", murrte er und drehte den Kopf weg. „Oder kann ich wieder gehen?"
Doch ehe Bulma ihm hatte antworten können, ertönte mit einem Mal eine fremde Stimme hinter ihr.
„Na, was haben wir denn hier schönes?"
Gefolgt von dem Geräusch eines nachladenden Gewehres.
Bulma drehte sich auf der Stelle um und erblickte zwei Banditen - einen dürren, schlaksigen Kerl mit Fliegerkappe sowie einen stämmigen Kerl mit Stoppelbart. Sie schien im ersten Moment jedoch nicht sonderlich beeindruckt von ihrem Auftauchen, denn schließlich wusste sie ja einen starken Saiyajin-Krieger an ihrer Seite. Mit verschränkten Armen sah sie dabei zu, wie sich die Banditen ihr näherten. Und die beiden schienen nun offensichtlich etwas irritiert davon, dass sie gar keine Angst vor ihnen hatte.
„Äh... falls du das nicht mitgekriegt hast", sagte der stämmige Kerl. „Das ist ein Überfall!"
„Siehst du? Manchen muss man es wirklich ganz deutlich sagen, sonst kapier'n die das nicht", wisperte ihm sein schlaksiger Kumpane hinter vorgehaltener Hand zu.
Dann begann er damit, Bulmas Flugzeug zu betrachten, dabei die Flinte noch immer auf sie gerichtet. Der dicke Kerl zielte indes mit seiner Waffe auf Vegeta.
„Sieh mal an, nicht nur ein teures Flugzeug der Capsule Corporation, sondern auch noch ein ganzer Haufen Erz!"
„Das muss ja ein Vermögen wert sein, hähä! Heute ist unser Glückstag!"
„Das glaube ich kaum", sagte Bulma plötzlich und die beiden sahen sie verdutzt an.
„Was hast du da gesagt...?"
„Ich glaube nicht, dass heute euer Glückstag ist", sagte sie und zeigte dann auf Vegeta.
Doch saß der derart teilnahmslos auf seinem Felsen, dass die beiden Banditen ihre Blicke kurzerhand wieder zu Bulma zurück schwenkten.
„Und?"
Da sah Bulma zu Vegeta hinüber. „Ähm, Vegeta? Wärst du wohl so freundlich, diesen Herrschaften hier die Ärsche aufzureißen?"
„Warum sollte ich?"
„Was?" Zuerst machte sie ein verdattertes Gesicht und streckte dann empört die geballten Fäuste gen Boden. „Na weil die mich beklauen wollen!"
„Hähähä!", hörte sie die beiden Banditen hämisch lachen.
„Da hast du dir ja einen tollen Freund geangelt!", scherzte der Dicke.
„Ja, komm doch lieber zu uns!", fügte der Schlaksige hinzu und breitete demonstrativ seine Arme aus. „Bist ja schon irgendwie'ne Süße."
„Igitt!" Angewidert wich Bulma zurück.
Dann sah sie von den Banditen zu Vegeta und als dieser sich immer noch nicht rühren wollte, stieß sie einen zornigen Laut aus und stampfte einfach zu ihrem Flugzeug zurück.
Doch stellte der schlaksige Bandit sich ihr in den Weg. „Wohin willst du denn?"
„Nach Hause, wohin wohl sonst!", maulte sie ihn an. „Also geh mir aus dem Weg!"
Da lud der Dicke seine Flinte noch einmal nach.
„Willst du uns verarschen?", fragte er mit leicht irrem Blick. „Du denkst wohl, wir machen Witze!"
Bulma fühlte sich allmählich wirklich in der Bredouille, denn die beiden Männer hatten sich ihr gefährlich genähert. Wütend und verunsichert zugleich sah sie von einem zum anderen.
„Ich mag zänkische Weiber, hähä", sagte der Dürre. „Lass sie uns mitnehmen!"
Und gerade als er die Hand nach ihr ausstreckte, wich Bulma zurück, hob beide Fäuste vor ihre Brust und schrie erbost nach Vegeta. Sofort richtete der Dicke seine Waffe wieder auf ihn und als er dann glaubte, eine Bewegung bei ihm wahrgenommen zu haben, löste sich ein Schuss aus seinem Gewehr!
Erschrocken aufkreischend presste Bulma die Hände an ihre Wangen und schwenkte ihren Blick ebenfalls zu Vegeta hinüber.
Doch hatte der lediglich blitzschnell eine Hand vor sein Gesicht gehoben und dabei Daumen und Mittelfinger aufeinander getippt, ganz so, als hätte er etwas in der Luft gefangen. Und tatsächlich war es ihm gelungen, die Gewehrkugel im Flug abzufangen, ehe sie sein Gesicht treffen konnte! Bulma und auch die Banditen rissen verblüfft ihre Augen auf, wohingegen Vegeta nicht eine Miene verzog.
Entsetzt griff der Schlaksige nach dem Arm seines dicken Kumpanen. „E-Erschieß ihn...!", wimmerte er panisch.
Doch die Antwort darauf folgte von Vegeta: „Mit Vergnügen."
Und ehe der Dicke erneut auf ihn schießen konnte, schnippte er die Kugel unmittelbar auf ihn zurück - und erschoss ihn glatt damit!
„Uff!!" Der Bandit flog rückwärts um und blieb dann regungslos im Gras liegen.
„WAAH!!", stieß sein schlaksiger Kumpel einen angsterfüllten Schrei aus. Doch anstatt zu türmen, richtete er nun seine Waffe auf Vegeta. „W-Wie kannst du es wagen?!"
Seine zittrigen Finger suchten nach dem Abzug, wobei er einen kurzen, hektischen Blick darauf warf. Als er nur eine Sekunde später wieder zu Vegeta sah, war der plötzlich verschwunden! Doch blieb ihm zum Wundern keine Zeit, denn schon im nächsten Moment tauchte Vegeta unmittelbar neben ihm auf und beförderte ihn mit einem Ellenbogenhieb gegen die Schläfe ins Jenseits. Wie er meterweit durch die Luft davonsauste und dann in die nächstgelegene Felswand donnerte - davon bekam der Kerl schon gar nichts mehr mit.
Mit schockiert aufgerissenen Augen verfolgte Bulma dessen Flugbahn, doch Vegeta hingegen sah ziemlich unbeeindruckt aus.
„Lächerlich", kommentierte er das Ableben dieser beiden unbedeutenden Nebenfiguren.
Doch musste er sich dennoch eingestehen, dass er durch sein Training deutlich an Schnelligkeit und Reflexen dazugewonnen hatte.
„D-Da--", wollte Bulma sich gerade für ihre Rettung bedanken, doch machte Vegeta sich einfach auf und davon!
Denn diese kleine Auseinandersetzung hier weckte in ihm den Drang, sich sofort größeren Herausforderungen zu widmen. Und wenn er im Moment nicht im Gravitationsraum trainieren konnte, dann musste er sein Training eben anderweitig fortsetzen.
Bulmas Haar und Kleidung flatterten heftig im Wind, als sie seinem Energiestrahl nachblickte. Und mit einem schweren Seufzer richtete sie ihren Blick schließlich auf den Haufen schwerer Metallerze.
„Na toll... Und ich muss das jetzt alles ganz allein von hier fortschaffen?!"
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Lower Instinct - beginning of vegebul (+ gochi, tenlunch)
FanfictionIst Trunks aus Liebe entstanden? Oder war es pure Leidenschaft, die seine Eltern damals kurzweilig füreinander hegten? Die niederen Instinkte wissen durchaus zu gedankenlosen Taten zu verführen - doch fallen ihnen in dieser Version der VegeBul-Roman...