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Elian

Levin saß an meinem Bett und strich mir beruhigend durch die Haare. "Wie geht es dir?"
"Ich hab Kopfschmerzen.", murmelte ich.
"Du hast ja auch eine Gehirnerschütterung. Aber ich bin froh, dass dir nicht mehr passiert ist."
Es klopfte an der Tür und zwei Polizisten betraten mein Zimmer.
"Guten Morgen.", begrüßten sie uns und dann wandte sich die Polizistin an mich. "Wir haben deine Eltern gestern mit auf die Wache genommen. Wir müssen sie heute wieder gehen lassen. Es sei denn du entscheidest dich eine Anzeige gegen sie zu stellen."
Im Zimmer wurde es still. Die Polizisten, wie auch Levin schauten mich abwartend an.
"Nein.", antwortete ich leise.
"Elian...", sagte Levin geschockt.
"Sie sind meine Eltern...", gab ich nur wider.
"Sind sie nicht.", widersprach Levin ruhig. "Sieh doch was sie dir angetan haben. Was wäre passiert, wenn wir nicht gekommen wären und Mattheo nicht die Polizei angerufen hätte?"
"Ich muss deinem Freund Recht geben.", meinte die Polizistin. "Das hätte auch anders ausgehen können. Ich rate dir dringend zu einer Anzeige."
Ich schaute erneut zu Levin hoch, welcher mich mit besorgten Augen anschaute, dann schaute er zu den Polizisten.
"Kann ich die Anzeige auch stellen?", fragte er. "Schließlich war ich doch Zeuge."
"Das kannst du.", sagte der andere Polizist. "Wir brauchen dann nur die Aussage vom Opfer."
Levin schaute wieder zu mir. "Wenn du es nicht machst, mach ich es. Es ist nur zu deinem Besten."
Ich seufzte und nickte. "Okay.", sagte ich dann. "Ich möchte eine Anzeige stellen."
Und somit schilderte ich den Polizisten nochmal den ganzen Ablauf. Ich erzählte ihnen davon wie lang das schon so ging und welchen Schaden meine Eltern mir zufügten. Levin hielt die ganze Zeit meine Hand und strich beruhigend über diese. Er wusste wie schwer es mir fiel darüber zu reden.
Nachdem die Polizisten gegangen waren, kam der Arzt kurz rein und erklärte mir, dass ich morgen entlassen werden kann, mich jedoch nicht überanstrengen soll.
"Das heißt, dass du nicht zur Schule musst.", meinte Levin grinsend.
"Apropos Schule... Hattest du schon frei?"
Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es 13 Uhr war. Und Levin war mindestens schon eine Stunde bei mir, vielleicht auch schon zwei. Ich weiß es nicht genau, weil ich geschlafen habe als er kam.
"Nö.", meinte er. "Ich bin einfach gegangen."
"Levin, das kannst du doch nicht machen.", sagte ich geschockt.
"Siehst du doch. Du bist mir wichtiger als der Unterricht."
Ich lächelte ihn an und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel.
Dann klopfte es erneut an der Tür. 
"Hey Jungs.", sagte Emma und streckte den Kopf in die Tür. "Dürfen wir reinkommen? Oder ist grad unpassend?"
"Nein, kommt ruhig rein.", sagte ich.
"Sehr gut.", meinte sie und öffnete die Tür. 
Levin und ich schaute sie und die Anderen drei mit großen Augen an, als sie mit einem riesigen Luftballon und Essen reinkamen.
"Mit 'Wir' dachte ich eigentlich, dass du nur Flynn und dich meinst.", sagte Levin.
"Das dachte ich auch.", stimmte ich ihm zu.
"Aber, wenn ich nicht mitgekommen wäre, hättest du niemals so einen coolen, riesigen Ballon bekommen.", meinte Mattheo und band den riesigen blauen Ballon mit der Aufschrift 'Gute Besserung' ans Bett.
"Echt heftig, was du erleben musstest, Kumpel.", meinte Flynn und setzte sich auf die Fensterbank.
"Ja, das tut mir echt leid.", sagte Thomas.
"Schon okay. Jetzt ist es ja vorbei. Dank euch." 

(...)

Levin

"Alles okay?", fragte ich Elian, welcher gerade aus der Dusche kam.
"Jaaa.", sagte er genervt, jedoch mit einem Lächeln.
"Sorry, ich mach mir nur Sorgen..."
Elian krabbelte zu mir aufs Bett und setzte sich auf meinen Schoß.
"Ich weiß.", sagte er dann. "Und das ist süß von dir. Aber mir geht wirklich gut. Du brauchst mich nicht alle 5 Minuten zu fragen. Wenn irgendwas ist, dann sag ich dir Bescheid. Versprochen."
Er gab mir einen Kuss und kuschelte sich an meine Brust.
"Bist du schon nervös?", fragte er und zeichnete die Linien meines Tattoos auf dem Oberschenkel nach.
"Ein bisschen. Das ist das letzte Spiel und wir könnten den ersten Platz machen."
"Das macht ihr. Du rockst das Ding."
Es war süß wie er versuchte mich aufzumuntern.
"Und Emma und ich stehen am Rand und feuern euch an. Wir jubeln ganz laut eure Namen."
"Auch, wenn wir verlieren?"
"Auch dann.", sagte er lachend und ich stimmte mit ein.
"Und wenn wir gewinnen? Zieht ihr euch dann aus? Das würde Flynn und mir gefallen."
"Auf gar keinen Fall.", lachte Elian. "Nicht vor so vielen Leuten."
"Schade..."
"Schade? Du bist schon eifersüchtig auf die Kassiererin gewesen, die mich anscheinend angeguckt hat. Du würdest sofort eifersüchtig werden."
"Mhm... Hast auch wieder Recht."
Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und strich mit meiner Hand über seine Brust.
Meine Lippen strichen über seine Wange, weiter zu seinem Ohr. Unter seinem Ohr gab ich ihm einen Kuss und flüsterte dann: "Ich liebe dich."
Ich spürte wie er anfing zu Grinsen. Er kuschelte sich noch näher an mich.
"Ich liebe dich auch."

(...)

Elian war bereits gegangen um sich mit Emma zu treffen. Ich schwang meine Sporttasche für das Basketballspiel über meine Schulter und lief dann in die Küche um meine Wasserflasche aufzufüllen.
"Gehst du zum Basketballspiel?", fragte meine Mutter mich.
"Ja."
"Geht es Elian besser?"
"Ja."
"Er hatte eine Gehirnerschütterung oder?"
"Ja."
Was will sie jetzt? Plötzlich fragt sie nach Elian. Aber wenn Dad hier wäre, würde sie ihn nicht mal erwähnen oder für mich einstehen. Das ist so lächerlich.
Ich schaute durch das Küchenfenster auf die Straße ob ich Flynn mit seinem Auto schon vorfahren sah, doch leider kam die ersehnte Rettung noch nicht.
"Der Arme. Ist er gefallen? Ist das bei einen von euren Partys passiert? Da hast du dich ja auch schon mal verletzt."
Ich schaute ihr mit einem kühlen Blick in die Augen.
"Das war sein Vater."
Aus Moms Blick wich jede Mimik. "Wie...?"
"Er ist ein verficktes Arschloch. Ein Psychopath. Und deswegen ist Elian auch immer bei uns. Und außerdem hätte ich es wirklich schön gefunden, wenn du dich für mich eingesetzt hättest und nicht Fella."
"Levin ich... Das wusste ich nicht..."
"Natürlich nicht. Ich hatte ja auch nie die Möglichkeit gehabt es euch zu erklären."
Endlich fuhr Flynns Auto vor.
"Ich geh dann.", sagte ich nur und ließ meine Mutter einfach in der Küche stehen.
Seufzend stieg ich bei Flynn ins Auto.
"Was ist los? Kein Bock?"
"Doch. Aber meine Eltern nerven."

Forgive meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt