Chapter 37

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EMMA POV

Jeff schlief sofort in meinem Arm ein. Er hatte es bitter nötig, denn wie lange hatte er nicht mehr geschlafen? Ein oder sogar zwei Nächte? Auf jeden fall ziemlich lange. Ich musste lächeln als ich Ihn da so friedlich an meiner Seite leise schnarchen hörte. Neben mir brummte es. Musste wohl mein Handy sein. Ich drehte mich vorsichtig nach rechts und sah das es neben mir auf dem kleinem Tisch lag. Ich nahm es ganz vorsichtig in meine Hand um nachzusehen wer mir geschrieben hatte und sah das es Henry war. HEN:*Hey ich bin bei Iain, er schläft jetzt und ich bleibe hier. Polizei ist vor der Tür und nimmt die Aufgabe sehr genau. Gute Nacht kleines* Es freute mich zu wissen das Iain nicht allein ist und das Henry für Ihn da ist. Denn ich hatte das Gefühl das es Ihm nicht leicht fallen würde an den Ort zurück zu kehren wo er mich, naja fast leblos vorgefunden hatte, so wie er es mir erzählt hatte. Auch zu wissen das die Polizei Ihre Arbeit ernst nahm beruhigte mich sehr. Scheint so als hätten sie Henry Kontrolliert bevor sie Ihn reinließen und das obwohl Iain bei Ihm war. Neben mir schnarchte Jeff weiter vor sich hin und nahm mich fester in den Arm, so als würde er davon träumen das ich weglaufen würde, doch das wird so schnell nicht Passieren. Nicht mehr. Morgen soll ich von der Intensiv auf die Normalstation verlegt werden bevor ich in wenigen tagen entlassen werden kann. Dann mal sehen was Passiert. Ich hatte Angst vor dem was kommen wird. Es war eine Ungewissheit die mir Angst machte und nicht wie sonst Freude oder eine schöne Aufregung bereitete. Gehen wir in ein Safe House? Oder werden wir zwei direkt nach Süd Afrika reisen? Was wird mit Iain Passieren? Werden die posten vor seinem Haus abgezogen wenn ich das Land verlasse, oder bleiben sie bis David gefasst ist? Fragen über fragen die ich mir so nicht beantworten kann. Ich schaute wieder zu Jeff. Er zog seine Augen zusammen und zog seine Nase hoch. Ein lautes schnarchen verlies seine Nase. Ich musste mich zusammenreißen nicht zu lachen. Ich schloss meine Augen und versuchte auch etwas zu schlafen, aber in meinem kopf waren so viele fragen. Fragen an Iain. Wie lange er es schon mit seinen Gefühlen neben mir aushielt ohne mir zu zeigen das ich sein Herz jeden Tag aufs neue brach. Ich hatte schon ein paar Tage bemerkt an denen es Ihm schlecht ging, doch sagte er dann immer er hätte nur einen schlechten tag oder einfach schlecht geschlafen. Ich hatte Ihm immer geglaubt. Immer. Dabei war ich der Grund weshalb es Ihm so schlecht ging. Ich allein. Ich wünschte irgendwo, das ich es gewusst hätte, gemerkt hätte. Doch wäre das besser gewesen? Man weis es nicht. Seine Gefühle hätte es nicht geändert. Mich wundert es jedoch das er keinen abstand gesucht hat sondern an meiner Seite geblieben ist. Die ganze zeit über ist er an meiner Seite geblieben als wäre nichts. Als wäre alles wie immer. Und das wäre es noch heute. Nur wahrscheinlich ohne mich. Ist es also Segen und fluch zugleich? Denn hätte Iain mich nicht geküsst, dann wäre ich nie auf die Idee gekommen Ihn zu küssen. Dann hätten Jeff und ich nie den streit gehabt und wären friedlich zu Bett gegangen. Doch nur einer von uns wäre wieder aufgewacht. Dann wäre ich nicht hier. Das alles nur weil Iain mich geküsst hat. Weil Henry Ihn dazu gebracht hat. Ich weis nicht ob ich weinen oder lachen soll deswegen. Weinen weil ich jetzt weis wie sehr Iain die ganze Zeit gelitten hat, oder lachen weil das ganze dafür gesorgt hat das ich hier sein kann, dafür gesorgt hat das ich noch lebe. Das leben ist eine Achterbahnfahrt voller Gefühle und ich bin mitten drin. Hätte man mir das vor knapp 14 Monaten gesagt dann... dann hätte ich gelacht und die Person für verrückt erklärt, doch jetzt liege ich hier, in einem Krankenbett im Krankenhaus, mit meinem freund welcher ein recht bekannter Schauspieler ist und mache mir Gedanken über meinen besten freund, ebenfalls bekannter Schauspieler welcher Gefühle für mich hat. Ich habe mir ein leben in L.A. aufgebaut. Eine Familie gefunden. Vor 14 Monaten hätte ich das alles für unmöglich gehalten. Hätte nie gedacht das man mich lieben könnte, da ich zu gebrochen bin. Das leben hat so viele Überraschungen für einen. Schöne und weniger schöne. Aber viele. Man kann nicht anders als sie zu akzeptieren und so aufzunehmen wie sie kommen. Es bleibt einem nämlich nichts anderes übrig. Ich beschloss mit Iain zu reden. Allein, sobald er wieder hier ist. Mir egal was Jeff dazu sagt. Ich musste einfach wissen wie lange es Iain schon so ging. Wissen ob ich irgendwas für Ihn tun kann. Er ist mir so wichtig und ich kann und will Ihn nicht leiden sehen. Auch wenn ich mir denken kann das mir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben wird und ich hoffen muss das er schnell über mich hinweg kommt. Jeff bewegte sich neben mir. Er schlief friedlich vor sich hin. Ob er auch darüber nachdachte? Vielleicht. Ich weis eins sicher. Irgendwann will ich seinen Nachnamen tragen. Emma Marie Ward... Hört sich gar nicht mal so schlecht an finde ich. Mrs. Ward. Ich musste leicht auflachen. Neben mir bewegte sich Jeff und brummte vor sich hin. Ich wurde sofort still, denn ich wollte Ihn nicht wecken. Er brauchte den Schlaf jetzt dringend. Also beschloss ich auch endlich die Augen zu schließen, denn draußen wurde es bereits wieder dunkel. Mrs. Ward. Es würde bestimmt eine Traum Hochzeit werden. Ganz bestimmt. Ich lächelte und stellte mir Jeff im Smoking vorne am Altar vor, wie er auf mich wartete. Wie mich Henry zum Altar führte. Henry, da ich keine wirkliche Familie mehr habe außer die, die ich jetzt hier in L.A. aufgebaut habe. Es wäre alles Perfekt. Einfach alles. Mein Kleid. Chloe und Elli als Brautjungfer. Ich merkte immer mehr wie ich meine wundervolle Traumwelt glitt und die Vorstellung gefiel mir. Mrs. Ward. Mit dem Gedanken schlief auch ich endlich ein.

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