Chapter 81

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TAZ POV

Wie jeden Tag suchte ich im netz nach Ihr. Nach Mimi. Ob es irgendwas neues von Ihr gibt. Ein foto oder ein Video, denn immerhin hatte auch Sie Ihre Fans. Eine stimme in mir sagte ich solle es endlich aufgeben, doch ich konnte nicht, wollte nicht. Zu recht. Denn plötzlich wurde mir ein Video angezeigt mit dem Untertitel *Emma Marie Summer / Ward Live with New Music* Und mein Herz machte einen sprung. Ich hatte tatsächlich etwas gefunden. Sofort klickte ich auf den link und sah Sie dort auf der Bühne stehen. Sie hatte Ihre Haare geschnitten und es sah gut aus. Die ersten klänge Ihrer Gitarre kamen und dann folgte Ihre unglaublich schöne, melodische stimme. Ich lauschte Ihr und als ich dem Text mehr und mehr Aufmerksamkeit schenkte wurde mir bewusst über wen Sie da sang. Sie sang über mich. Über uns. Ich schluckte schwer. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen, wie so oft in letzter Zeit. Mein Herz wurde Schwer. War das ein Zeichen? Hatte Sie sich entschieden? Oder war es nur ein Song. Hatte Sie auch einen über Jeff geschrieben? Jeff! Ich sprang auf, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und machte mich auf den Weg zu Ihm. Er sollte sehen wie es Ihr ging. Das es ein Zeichen von Ihr gibt. Denn noch immer hatten wir nichts von Ihr gehört.  Es ist nun eine gefühlte Ewigkeit her das Sie gegangen ist. Jeden Tag hoffte ich das mein Handy klingelte und Ihre Nummer aufblinkte. Das Sie zurückkommt und es Ihr gut geht. Doch jeden Tag wache ich auf und sehe das ich keine Nachricht habe, weder von Ihr, noch was neues von Jeff. Ich vermisste Sie so unglaublich. Ich wusste nicht wie Jeff auf das Video reagieren wird. Wird er sich freuen was von Ihr zusehen oder wird es überschattet werden von dem Gedanken das dass Lied für mich ist. Als er mich rein lies und ich Ihm endlich das Video zeigte war er erst froh etwas von Ihr zusehen, doch noch in der selben Sekunde merkte er auch für wen Sie den Song geschrieben hatte. Ich nahm Ihn in den Arm, wollte Ihn aufmuntern doch verständlicherweise wollte er lieber allein sein. Ich glaube an seiner stelle würde es mir nicht anders gehen. Ich wollte noch nicht wieder zurück ins Hotel und so ging ich an den Strand und setzte mich dort in den Sand. Das haben wir immer gerne zusammen getan. Wir saßen dann da und haben geredet. Uns die Leute angesehen und über das Leben nachgedacht. Sie legte immer Ihren Kopf an meine Schulter und sah auf das Meer hinaus. Manchmal entschieden wir uns dann dazu spontan schwimmen zu gehen oder eine runde zu Surfen. Einerseits konnte man Sie lesen wie ein buch, anderseits war Sie eine Überraschung denn man wusste nie was Sie als nächstes vor hatte. Das war etwas was ich so sehr an Ihr liebte. Ihre Spontanität, Ihre offene fröhliche art das Leben zu genießen und die Welt zu sehen. Sie war immer offen für neues und hatte spaß an so vielen Dingen. Ich wusste, an dem Tag an dem Sie ging, das ich das beste in meinem Leben verloren hatte. Das ich nie wieder jemanden wie Sie finden würde. Denn Sie war einzigartig. Auf Ihre ganz eigene Art und weise, niemand könnte jemals Ihren platz in meinem Herzen ersetzen. Das war mir früh klar und dennoch war ich so dumm Sie gehen zu lassen. Den Fehler würde ich nie wieder machen. Nie. Ich hätte mit Ihr gehen sollen damals. Dann wäre ich jetzt vielleicht nicht hier, doch ich wäre definitiv nicht traurig drum. Denn ich hätte die Liebe meines Lebens an meiner Seite. Wer weis, vielleicht hätten wir auch eine Familie. Doch ich bin in London geblieben. Sie hat Jeff gefunden und geheiratet und jetzt sind wir hier. Wir wissen nicht wirklich wo genau Sie ist. Sie ist an der Küste. Ich habe Ihr leben durcheinander gebracht. Das alles weil ich Sie noch immer Liebe. Doch scheint Sie auch noch immer Gefühle für mich zu haben. So viel ist in den letzten Wochen passiert. Bei den Gedanken daran spürte ich wieder Ihre Lippen auf meinen. Wie Sie mich an besagtem Tag küsste, als wäre es nie anders gewesen, als wären wir nie getrennt gewesen. Es war so ein schönes prickelndes Gefühl. Wie am ersten Tag. Alles in mir kribbelte, mein Herz schlug so schnell und mein Kopf setzte aus. Ich weis es hätte nie so weit kommen dürfen doch mein Herz liegt in Ihren Händen. Sie lässt es schneller schlagen genau wie an dem Tag an dem ich Sie das erste mal sah. So als hätte sich nichts geändert und doch hat sich alles geändert. Wir sind kein Paar mehr, älter geworden und lange zeit getrennte Wege gegangen. Doch es wird immer Emma bleiben. Mein Herz schlägt nur für Sie. Es hat seinen Grund warum ich den Ring mit dem ich um Ihre Hand anhalten wollte noch heute um meinen Hals trage. Ich habe es versucht. Ich habe versucht von Ihr loszukommen, andere Frauen zu treffen doch alles hat sich so falsch angefühlt. Ich habe eine Weile gebraucht als Sie weg war um wieder zu mir zu kommen, jetzt wo Sie wieder weg ist fühlt es sich an wie ein Albtraum. Doch diesmal weis ich ganz bestimmt das Sie zurückkommt. Vielleicht nicht zu mir doch ich weis ich werde Sie wiedersehen. Das nimmt mir etwas von der Angst und dem Schmerz von der Seele. Mein Handy klingelte in meiner Tasche und ich wachte aus meinem Tagtraum auf. Sofort griff ich danach in der Hoffnung eine Nachricht von Mimi bekommen zu haben. Doch es war Jeff. Er hatte mit Iain geschrieben. Mimi ging es gut. Sie sei auf dem weg der Besserung und es sei wohl schon die Überlegung da wieder zurück zu kehren. Erleichtert atmete ich auf. Auch wenn ich es nicht von Ihr hörte, so wusste ich das ich mich auf Jeff verlassen konnte. Es ging Ihr also besser das freut mich. Und ich hoffte sehr das Sie bald wieder hier ist. Ich packte mein Handy wieder weg und sah auf das Meer und wie die Sonne langsam am Horizont verschwand. Ob Sie grade den selben Ausblick genoss? Er würde Ihr gefallen. Ich holte Tief Luft und dachte daran wie Sie jetzt auch im Sand saß und auf den Horizont sah. Wie Sie vielleicht daran dachte wie er wohl von woanders aussehen würde. Das tat Sie immer. Manchmal philosophierte Sie auch vor sich hin und dachte über Gott und die Welt nach. Oder ob Sie grad an mich dachte? So wie ich an Sie? Ob Sie es spürte wie sehr ich Sie vermisste. Wie sehr wir Sie hier beide vermissten... Es ist nicht ausgeschlossen. Mich wunderte es immer noch das Sie bis jetzt nicht mit Jeff gesprochen hat. Denn selbst mit mir hat Sie schon gesprochen. Es war nur kurz und am Telefon, doch Sie hat mit mir gesprochen. Aber wieso hat Sie noch nicht einmal mit Jeff gesprochen. Ist es weil Sie sich schlecht fühlt? Weil Sie nicht weis was Sie Ihm sagen soll? Jeff weis nicht das Mimi mit mir gesprochen hat als Sie noch im Krankenhaus war. Er ist so schon fertig genug da will ich Ihm nicht auch noch sagen das er der Einzige ist mit dem Sie kein wort gewechselt hat. Es würde Ihn endgültig fertig machen und er ist so schon am Ende. Ich will einfach nur das Sie zurückkommt und uns endlich sagt was jetzt los ist. Ob Sie bei Jeff bleibt oder zurück zu mir kommt, auch wenn ich mir nicht die größten Chancen einräume. Doch ich finde das auch wir so langsam eine Antwort verdient haben. Ich kann mir vorstellen das es Ihr nicht leicht fällt, denn es scheint ja so zu sein das Sie Gefühle für uns beide hat, doch auch wir leiden unter der Ungewissheit was jetzt ist. Jeden Tag wachen wir auf und fragen uns was wohl ist wenn Sie wieder da ist. Hat Sie Ihre Gefühle sortiert, weis Sie endlich was, oder besser, wen Ihr Herz will? Es treibt uns in den Wahnsinn. Ich will endlich wissen woran ich bin. So auch Jeff. Er will wissen ob Mimi noch seine Frau sein will oder ob Sie sich anders entscheidet. Ob Sie sich für mich entscheidet. Langsam wird es dunkel und ich wollte grade aufstehen als mein Handy klingelte und ich eine Nachricht bekam. Bestimmt wieder Jeff. Doch dem war nicht so. Sie war von Ihr. Mimi. *Es tut mir leid das ich einfach so gegangen bin, tut es wirklich. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich möchte dich und Jeff gerne in 2 Tagen treffen. Ich melde mich dann noch mal... Bitte verzeih mir T.J.* Ich sah auf mein Handy und wusste nicht was ich tun sollte. War das grade wirklich geschehen. Hieß das Sie kommt zurück. Sie will uns beide sehen, heißt das Sie hat sich entschieden? Ich versuchte Ihre Nummer zu wählen doch Ihr Handy war aus. Wieder. Dann eine weitere Nachricht. Diesmal Jeff. *Hast du auch eine Nachricht bekommen?* *Ja* Mehr war ich nicht im Stande zu schreiben. *Hat Sie dir mehr geschrieben außer das es Ihr leid tut und das Sie uns in 2 Tagen sehen will?* Ich holte tief Luft. *Nein. Nur das.* Er schien also genau so viel Info zu haben wie ich. *Okay...* Ich kann mir vorstellen wie es Ihm grade gehen muss. Denn mir geht es grade nicht besser. Mit wackeligen beinen machte ich mich auf ins Hotel. Zwei Tage. Zwei. Tage.

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