Chapter 79

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EMMA POV

Ich wachte auf und schrie. Ein Albtraum. Nur. Ein. Albtraum. Neben mir lag Iain welcher sofort aufwachte und mich reflexartig in den Arm nahm. Ich weis nicht genau wieso ich im Moment nur Ihn an mich ran lies. Vielleicht ist es die Angst was ich fühlte wenn ich Jeff und Taz sehe. Ich weis es einfach nicht. Ich weis noch immer nicht wie ich mich entscheiden soll. Den Ring hatte ich abgelegt. Er lag neben mir am Bett. Ich sah zu Ihm und fühlte mich schlecht. Die erste Träne lief mir das Gesicht runter und Iain hielt mich fest. Er sagte nix, er wusste das ich jetzt einfach nur eine Umarmung brauchte. Aus der einen Träne wurden mehr und dann konnte ich mich nicht mehr halten. Ich fing bitterlich an zu weinen. Ich wusste nicht weiter. Ich fühlte mich schlecht bei dem Gedanken Jeff zu verlassen, aber auch bei dem Gedanken nicht zu Taz zurück zugehen. Ich weis nicht was ich machen soll. Iain hielt mich fest im Arm so als wüsste er was grade in mir vorging. Normalerweise würde er sagen das alles gut werden würde, doch er sagte nichts, denn er wusste egal wie ich mich entscheiden werde, ich werde jemanden verletzten. Eine Person die ich Liebe. Eine Person die mich Liebt. Er weis das es mich mehr als nur fertig machte. Deswegen hielt er mich still im arm. Es war alles was er grade tun konnte und das wusste er. Ich war Ihm so dankbar dafür das er hier war. Bei mir. Ich glaube sonst würde ich noch durchdrehen. Ich holte tief Luft und löste mich langsam von Ihm. „Danke." Ich sah Ihn aus meinen verheulten Augen im dimmer licht des Krankenzimmers an. „Ich bin immer da für dich das weist du." Er drückte mich noch mal fest an sich. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und dachte nach. Vielleicht sollte ich erst mal abstand von beiden nehmen und mir mit allem klar werden. Ich hab grade mein Kind verloren. Ich konnte grade meine Gefühle nicht zuordnen und vielleicht wäre es da wirklich besser Abstand zu nehmen und mit Iain zurück zugehen. Oder vielleicht ganz woanders hin. Bis ich mir sicher bin was ich denn überhaupt will. Wen oder wen auch nicht ich liebe. „Iain?" „Ja Sweety?" „Ich hab nachgedacht." Iain sah zu mir hinab und ich setzte mich langsam auf. „Vielleicht sollte ich abstand nehmen. Ich meine von Jeff und Taz. Ich meine mehr als nur ein eigenes Hotelzimmer verstehst du? Einfach eine weile weggehen, einen klaren kopf bekommen. So das ich mir wirklich sicher sein kann was ich will. Was mit mir los ist. Vielleicht mit dir zurück gehen oder ganz woanders hin für eine weile weist du?" Iain schaute mir in die Augen. „Das ist eine richtig gute Idee find ich. Am besten vielleicht mal etwas hier durch Afrika reisen. Ich hab frei die nächsten drei Wochen und könnte dich begleiten. Dann wärst du nicht alleine wenn was ist. So könntest du deinen Kopf endlich frei bekommen und hättest keinen druck." Er legte seinen Arm um mich. Ich lächelte. Das erste mal seit Langem. „Ich werde morgen, oder eher gesagt später den Arzt fragen wann ich gehen kann. Dann möchte ich nur noch in ruhe meine Sachen holen und los. Wäre das Okay für dich?" Iain nickte und zusammen legten wir uns wieder zurück. Zum ersten mal seit langem fühlte ich mich wieder befreit. Ich habe das Gefühl das, dass genau die richtige Entscheidung ist. Am Morgen als der Arzt zur Visite kam besprachen Iain und ich das ganze mit Ihm und er gab mir die Erlaubnis das Krankenhaus zu verlassen da ich mittlerweile wieder die Mahlzeiten bei mir behielt und auch wieder sprach. Er fand die Idee zudem auch gut das ich mir erstmal Zeit nehmen möchte um alles zu verarbeiten. Iain half mir meine Sachen zu packen die ich hier hatte und zusammen fuhren wir ins Hotel, wo ich meine Sachen Packte und auscheckte. Ich hinterließ eine Nachricht für Jeff auf dem Tisch in ‚unserem' Zimmer und verließ mit Iain zusammen das Hotel. Zudem schrieb ich Ihm und Taz eine Nachricht, in der ich Ihm mitteilte das ich für eine weile gehen werde doch Iain auf mich aufpassen wird. Das ich abstand bräuchte und deswegen mein Handy ausschalten werde. Ich holte tief Luft bevor ich in unseren Mietwagen stieg und Iain und ich losfuhren. Wir entschieden uns dazu erstmal die Küste entlang zu reisen. Wir wollten so viel schönes sehen wie möglich. Es fühlte sich tatsächlich sehr befreiend an, so ganz ohne Handy, den Wind in meinem Haar. Ich merkte wie ich, nach so langer Zeit voller Kummer und Sorgen, genau diese hinter mir lies. Mein bester Freund neben mir, Musik im Ohr und der Sonnenuntergang vor mir. Es fühlte sich so an als ob alle Sorgen für einen Moment von mir vielen. Meine Seele verließen. Ich konnte lächeln und es war so ehrlich und befreiend wie seit einer Ewigkeit nicht. Ich lies all meine Sorgen und Probleme los, lies Sie fallen und konzentrierte mich auf mich. Meine Zukunft. Mein Glück. Mein Leben. Ich fühlte mich frei. Befreit von Schmerzen, Kummer und Sorgen. Ich lies das geschehene in Kapstadt und schaute nur nach vorne. Die Zukunft wird mir den Richtigen weg weisen. Mir zeigen was das richtige für mich ist und wer. Ist es Jeff oder ist es Taz? Jetzt weis ich es nicht doch ich hoffe das ich es herausfinden werde und mir mein Herz den Weg weisen wird. Ich mein, vielleicht war es auch schon ein Zeichen das Taz zurück in mein leben kam. Ich weis es nicht. Doch jetzt muss ich erstmal wieder gesund werden und das kann ich nicht mit all dem Stress um mich herum den ich hätte wenn ich bleiben würde. Ich brauchte die Ruhe. Ich musste mich jetzt wirklich auf mich fokussieren, konzentrieren. Denn nur dann kann ich wieder vollkommen gesund werden. Wieder die Emma werden die ich einst war. Glücklich, voller Freude und immer mit einem lächeln im Gesicht. Denn diese Emma ist seit einiger Zeit schon nicht mehr ganz da. Ich gehe, um mich selbst zu finden und erst wenn ich wieder zu mir selbst gefunden habe dann kann ich auch wieder zurück. Dann weis ich was ich im Leben will. Wen oder wen ich nicht an meiner Seite will. Wem mein Herz gehört. Vielleicht sagt mir mein Herz auch das ich nicht mehr zurück soll, wer weis das schon? Nach knapp Vier stunden Fahrt kamen wir an einem Hotel an und Parkten. Wir waren müde und Iain schaute zu mir rüber. „Einzelzimmer oder?" Ich schaute zu Ihm auf. „Wir können uns eins Teilen. Haben ja auch im Krankenhaus in einem Bett geschlafen." Ich lächelte zu Ihm auf. „Danke bobo." „Immer Sweety." Wir gingen rein und fragten ob noch ein Zimmer für ein paar Nächte frei wäre da wir noch nicht wussten wie lange wir bleiben wollten. Wir hatten Glück und bekamen ein einfaches aber schönes Doppelzimmer. Wir checkten ein und ich setzte mich aufs Bett. Es tat gut wieder ein anständiges Bett zu haben. Iains Handy ging und ich sah das es Jeff war. Er würde Ihn fragen ob es stimmt das er bei mir ist. Da bin ich mir sicher. Iain nahm ab und sah zu mir, ich nickte. „Ja Sie ist bei mir..... Nein, ich kann dir nicht sagen wo wir sind, vertrau mir einfach, gib Ihr die Zeit die Sie jetzt braucht so blöd es auch klingt Jeff...... Ja ich weis das es nicht schön ist für dich und das du gerne mit Ihr reden willst aber wenn der Zeitpunkt da ist wird Sie das tun..... Ja... Okay... Ich pass auf Sie auf versprochen... Vertrau mir... Ja.... Bis dann..." Er sah etwas genervt aus doch ich nickte Ihm dankend zu. „Danke Bobo." Ich stand auf und nahm Ihn fest in den Arm und er erwiderte die Umarmung. Wir waren beide müde und so machten wir uns Bett fertig. „Immer Sweety, das weist du doch." Wir legten uns hin und ich legte meinen Kopf an Iains Schulter. Nach langer Zeit schlief ich wieder schnell ein und Seelenruhig durch. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so erholt aufgewacht bin. Der Abstand tat mir jetzt schon gut und es war erst Tag eins. Ich wette Taz hätte Iain auch angerufen doch er hatte die Nummer nicht. Doch würde ich mein Handy anschalten hätte ich bestimm hunderte von vermissten anrufen von Ihm. Nicht von Jeff da er sich direkt an Iain gewandt hat. Doch von Taz garantiert. Ich öffnete die Augen uns sah zu Iain welcher noch Seelenruhig vor sich hin schnarchte. Ich musste lächeln. Ich hatte keinen druck auf meiner Brust. Keine last die mich hinunter zog. Ich war frei. Einfach nur Frei. Ich stand auf und suchte in meiner Tasche nach meinem Notizbuch und fand es recht schnell. Ich schlug es auf und war verblüfft wie lange ich keinen Song mehr geschrieben hatte. Ich nahm mir meinen Stift und schrieb los. *Took a deep breath in the mirror, He didn't like it when i wore high heels, but i do, turn the lock and put my headphones on, he always said he didn't get this song, but i do, i do, I walked in expecting you'd be late, but you got here early and you stand and wave, i walk to you, you pull my chair out and help me in, and you don't know how nice that is, but i do...* Ich schrieb und schrieb und es war so als hätte ich nie aufgehört zu schreiben. Erst als ich ein „Guten Morgen" hörte schaute ich auf. „Guten Morgen schnarchnase" lachte ich Iain an. Ja ich lachte. Aus tiefstem herzen. Auch Iain viel dies auf und er lächelte mich an. „Was machst du da schönes?" Ich sah zu Ihm. „Ich schreibe. Ich hab gar nicht gemerkt wie lange ich nicht mehr geschrieben habe. Es tut so gut." Ich lächelte breit. „Das freut mich, wann kann ich denn hören was du geschrieben hast?" Iain war neugierig und lächelte mich an. „Bald denke ich. Aber jetzt hab ich erstmal hunger. Wie ist es bei dir ?" Als Antwort grummelte sein Magen. Zusammen machten wir uns auf zum Frühstücksbüffet. Im Krankenhaus aß ich nichts und das merkte ich jetzt. Ich hatte endlich wieder wirklich hunger. Nach dem Frühstück machten wir uns zurück ins Zimmer und zogen uns um. „Ich will heute zum strand was sagst du dazu?" Ich sah zu Iain der grade noch die Zahnbürste im Mund hatte. Er nickte und nuschelte irgendwas das wie ein, klingt gut, klang. Die Sonne schien und der Tag fing schon gut an. Ich war gespannt was die Zeit mir bringt.

*Der Song den Emma Schreibt ist TAYLOR SWIFT BEGIN AGAIN*

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