Prolog

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Abseits.

Abseits bei jeglicher Veranstaltung zu stehen war mir am liebsten. Dort konnte mich niemand stören und ich konnte mich dem Schatten anpassen.

Der Alpha des Rudels schwang gerade eine Rede, welche im Grunde jedes Mal dasselbe war. Zumindest bei dieser Art von Feier.

Aber eins musste man dem Ganzen lassen, denn auf Dekoration wurde großen Wert gelegt. Der Ballsaal war mit Blumen geschmückt worden, die in großen Vasen thronten. Hauptsächlich waren es weiße Rosen und Tulpen.

Die Kronleuchter an der Decke konnte man genauso als Deko gelten lassen. Die unzähligen Kristalle, die herabhingen sahen wunderschön aus und funkelten.

Wie passend die weißen und silbernen Luftballons waren, dazu hatte vermutlich jeder eine andere Meinung.

Sogar die Gäste harmonierten zur Umgebung. Jeder hatte sich gestylt und trug ein elegantes Outfit. Niemand würde es wagen den Dresscode zu missachten.

Da hatte ich erst vorhin gedacht, dass ich hier meinen Frieden hatte, schon stellte sich jemand neben mich. Mein Blick schnellte hinüber, denn falls es jemand Bestimmtes von meinen Mitschülern war, hatte ich ein Problem.

Allerdings sah ich in ein vertrautes Paar grüner Augen. Zane lächelte mich an und wollte wohl nach dem Rechten sehen. Wie man meinen großen Bruder kannte, hatte er bei mir einen gigantischen Beschützerinstinkt. Teilweise berechtigt.

Skeptisch hob ich eine Augenbraue und fragte: "Wie kann ich helfen? Solltest du nicht bei deinen Freunden sein?"

"Darf ich mich nicht mit meiner Schwester unterhalten?" Ich verkniff mir ein Augenverdrehen, denn er meinte es nur gut. Um davon abzukommen fragte ich: "Und hat dein Wolf sich schon entschieden wen er als Mate möchte?"

Mates.

Legenden zufolge gab es nichts Schöneres für Werwölfe. Bedingungslose und ewige Liebe hörte sich auch verlockend an. Oder der Tatsache, dass man ein tiefes Band mit jemanden hatte. Trotzdem hatte ich gespaltene Gefühle darüber.

Zane schüttelte mit dem Kopf und ließ seinen Blick im Ballsaal die Runde gleiten. "Nein, Zacharias möchte noch warten. Angeblich war die Richtige noch nicht dabei." Mit einem Seufzen nickte ich, denn das war keine leichte Entscheidung für einen Wolf. Vor allem sollte man mit Bedacht wählen.

"Mit Sicherheit findet ihr bald eure andere Hälfte. Irgendwann ist Eine dabei, mit der dein innerer Wolf ein Bündnis schließen möchte."

Das mit den Mates war ein komplexes Thema und unser innerer Wolf hatte ein großes Mitspracherecht. Nur sie wussten, wer wirklich perfekt für einen wäre. Deshalb vertraute man stets darauf. Obwohl es dennoch ein langer Prozess war bis das Mateband vervollständigt war.

Wie aufs Stichwort meldete sich meine Wölfin. "Vielleicht haben wir heute Abend ja Glück. Mittlerweile sind wir im geeigneten Alter." Ich suchte die Menge ab, während ich antwortete: "Sisi, nein danke. Du weißt wie die Leute in unserem Alter zu uns sind."

Ein Vorteil an Unterhaltungen mit ihr war, dass niemand sonst das hören konnte. Lediglich ich in meinem Kopf konnte mit ihr reden. Im Grunde war es wie eine Stimme, die ab und an ihren Senf dazu gab oder das Leben kommentierte.

Zane holte mich in die Realität zurück, in dem er sagte: "Du hast ein wirklich schönes Kleid an. Obwohl man es genauso auf einer Trauerfeier tragen könnte."

So dramatisch ich sein konnte, trug ich stets ein schwarzes Ballkleid auf den Matefeiern. Natürlich kein einfaches, da musste etwas Auffallendes her. Die Korsage war enganliegend aus Spitze. Anschließend begann der ausgestellte Rock aus Tüll, der selbstverständlich glitzerte.

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