Familiensache (Ace X OC)

7

Die beiden sahen sich tief in die Augen und keiner traute sich auch nur ein Wort zu sagen. Ace schluckte, der Schweiß begann sich auf seiner Stirn zu bilden und ein einzelner Schweißtropfen wanderte von seiner Stirn runter zu seinem Kinn. Er wusste, dass diese Nähe hier gerade falsch war, aber er konnte nichts daran ändern, dass es sich so gar nicht falsch anfühlte.

Lilli sah in ihrem Kleid einfach bezaubernd aus. Normalerweise hatte sie ihre Haare immer hoch zu einem Zopf oder einem Dutt gesteckt, aber nicht heute.

Für Mihawk hatte sie sie extra offen gelassen und sich in solche unbequemen Schuhe gezwängt und dieser Kerl hielt es nicht einmal für nötig zu erscheinen. Ace wurde rasend vor Wut, wenn er noch weiter an diesen Ziegenbart dachte, also ließ er es besser sein. Er hatte genauso wenig Lust sich den Abend von so einem Typen verderben zu lassen.

Es war als würde die Zeit in dem Augenblick still stehen. Lilli konnte nichts mehr hören, nichts mehr fühlen, außer ihren durchdringenden Herzschlag und die aufkommende Wärme in ihrem Gesicht. Wie hypnotisiert starrte sie in seine dunklen Pupillen.

„Ace..." hauchte sie und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Hm?" Noch immer lagen seine Hände fest auf ihrer Hüfte.

„Ich glaube du solltest jetzt besser gehen...", flüsterte sie.

Doch er machte keine Anstalten zu gehen. Er wollte, aber er konnte nicht. Es war, als würde ihn irgendeine magische Kraft hier an Ort und Stelle halten.

Er spürte, wie ihre Hand ganz langsam von seiner Schulter, über das roten Hemd wanderte, seine Augen folgten, ließen ihre Finger nicht einen Moment aus den Augen, und schließlich mitten auf seiner Brust liegen blieb. Sie spürte seinen beschleunigten Herzschlag und Lillis Berührungen hinterließen eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen. Irgendwie hatte er das Gefühl, das das was sie sagte, nicht der Wahrheit entsprach.

„Ja... das sollte ich wohl besser...", antwortete er leise, während seine Hand mechanisch zu ihrem Kinn wanderte und es zärtlich anhob. Von der kalten Luft gekitzelt bewegte er vorsichtig seinen Kopf ein wenig mehr in ihre Richtung, ließ sie dabei nicht aus den Augen, während ihre Herzen ein Wettrennen miteinander veranstalteten. Ihre Nasenspitzen berührten sich ganz leicht, so dicht befanden sich ihre Gesichter voreinander und doch war es ein so wohliges Gefühl, dass keiner von beiden einen Rückzieher machte.

„...aber ich will nicht", flüsterte er und ohne das einer von beiden weiter darüber nachdachte, was das eigentlich für Konsequenzen haben könnte, schloss Ace das Letzte bisschen Luft zwischen ihnen, und hielt Lillis Lippen mit seinen gefangen. Sie erwiderte es, auch wenn die Blondine nicht recht wusste, was hier gerade eigentlich passierte.

Lilli hatte nie darüber nachgedacht wie es wäre ihm so nahe zu sein, vielleicht war es der Einsamkeit geschuldet oder der Rührung über das Geschenk, aber jetzt wo es so weit gekommen war, wollte sie seine Berührung mehr als alles andere. Er schmeckte so verdammt gut, so verdammt nach mehr.

Seine weichen, so gut schmeckenden Lippen drückten sich noch ein wenig mehr auf ihre, so weit, bis aus einem schüchternen Kuss ein leidenschaftlicher wurde, der so süß und aufregend schmeckte, geschuldet durch eine Welle von Emotionen, die sie dazu veranlasste, ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und die Hände in seinen schwarzen Haaren zu vergraben.

Aces Zunge bahnte sich seinen Weg vor in Lillis Mund und suchte ihre, um sie dann zärtlich zu streicheln. Seine Hände hielten ihren Kopf dabei fest umklammert, während sein Herz immer schneller schlug und er das Gefühl hatte nicht mehr aufhören zu können, diese Frau berühren zu wollen. Vor allem, als ihre Hände weg von seinen Haaren hin zu seinem Hemd wanderten, was sie dann gierig aufknöpfte und ihm schließlich lieblos vom Körper riss.