Familiensache (Ace X OC)

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„Hallo hübsche Frau", ohne sich umzudrehen, wusste Lilli auch so, zu welchem Mann diese für sie höchst erotische Stimme gehörte. Sie stand allein am Rand der provisorisch, aufgebauten Bar und beantwortete gerade eine Nachricht an Lola, als Ace sich ihr von hintern näherte.

„Hallo alberner Mann."

„Was? Wieso albern?" Mit gespielter Erbostheit strich er ihr heimlich mit seiner Fingerspitze den Rücken hinab, natürlich nur, nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand in ihrer Nähe war und ließ eine Gänsehaut über Lillis Körper wandern.

„Was machst du?", fragte sie leicht erotisiert.

„Ich versuche mich vor Isuka zu verstecken", Ace ließ von ihr ab und stellte sich neben sie, ignorierend, dass sie das mit ihrer Frage gar nicht meinte. „Wieso hat Marco sie überhaupt eingeladen...?"

„Das habe ich mich auch schon gefragt... aber ich glaube ihr älterer Bruder ist mit ihm befreundet... oder war es ihr Cousin... keine Ahnung." Lilli zuckte mit den Schultern.

„Auf jeden Fall nervt sie mich!", seufzte Ace und gab dem Barkeeper ein Zeichen, ihm ein Bier rüberzureichen.

Lilli musste zugeben, dass das Bürogebäude für den heutigen Anlass fast nicht wiederzuerkennen war. Marco und Newgate hatten sich dazu entschlossen zu seinem dreißigsten Geburtstag das Bürogebäude umzufunktionieren, damit er sicher sein konnte, dass alle genug Platz hatten und nicht erst an den Stadtrand zur Eventlocation fahren mussten. Nun war zumindest der große Meetingsaal und der angrenzende Essensbereich fast nicht wiederzuerkennen mit der ganzen Dekoration und der aufgebauten Bar.

„Und was stehst du hier so allein rum?"
„Ich brauchte gerade mal Abstand von Tante Whitney und ihren Beziehungstipps..."
„Beziehungstipps?"
„Frag nicht..."
„Mich hat sie vorhin gezwungen, mich bei dem alten Squardo zu entschuldigen, weil ich mit 12 in sein Auto gekotzt habe..." Ace atmete genervt aus und nahm einen großen Schluck seines Bieres. „Dabei kann ich doch nichts dafür, dass er an dem Tag gefahren ist wie der Henker..."

Lilli musste kichern, als sie in sein ratloses Gesicht sah und sich vorstellte, wie der 12-jährige Ace das Auto ihres Onkels verschmutzte und sich dabei keiner Schuld bewusst war. So war er schon immer, sorglos und auch ein wenig egoistisch.

Und wenn sie da jetzt genauer drüber nachdachte, dann traf es auch für exakt diesen Moment zu.
„Ace... deine Hand liegt auf meinem Hintern."
„Ups. Wie ist die denn dahin gekommen?"
Frech wie er war, grinste er sie nur an, machte aber keinerlei Anstalten sie wegzunehmen.
„Nimm sie weg!"
„Warte ich frag sie kurz. Oh, ich glaub sie will nicht."
Über diese Alberei musste Lilli kurz lachen, bevor sie seine andere Hand nahm und ihn mit sich zerrte. „Hast du zufällig Lust zu tanzen?"
„Lilli... nicht schon wieder...", maulte er. Schlagartig war seine Laune umgeschlagen.

„Komm schon! Tu es für mich", mit einem strahlendem Lächeln, dem Ace schließlich nicht widerstehen konnte, sein Glas zur Seite stellte und ihr blind zur aufgebauten Tanzfläche folgte, sah sie ihn an. Noch vor ein paar Wochen, hatte er geschworen sich nie wieder von ihr auf irgendeine Tanzfläche zerren zu lassen. Was war nur passiert?

„Das ist also Isuka", flüsterte Lilli mehr zu sich selber, als sie ihre Arme auf seinen Schultern ablegte, und begann sich zum Takt der Musik zu bewegen.

„Jop... kommt sie etwa zu uns?!" Ace sah sich hektisch um, nur um schnell wieder wegzusehen, als er sie zwischen Marco und ihrem Bruder entdeckte.

„Sag mal... will sie sich denn immer noch mit dir treffen?"

„Keine Ahnung... ist mir auch egal. Ich hab ihr schon gesagt, dass ich kein Interesse habe, aber seit dem Vorfall ist sie der Meinung, dass da was zwischen uns wäre..." Ace umklammerte weiter Lillis Hüfte, während sie ihren Kopf dicht an seine Halsbeuge drückte, ihre linke Hand lag auf seiner Brust, während die anderen in seinem Haaransatz am Nacken vergraben war und ihn damit ziemlich unruhig werden ließ. Er spürte, wie es in seiner tieferen Zone anfing zu pulsieren, weshalb er sich innerlich dazu aufforderte, ruhig zu bleiben und einfach an Tante Whitey zu denken. Das funktionierte eigentlich immer.