Familiensache (Ace X OC)

9

„Was grinst du so?" Ace riss sie mit seiner Frage aus ihren Gedanken, da sie mitten im Satz aufgehört hatte zu sprechen.

„Also... um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, muss du zuerst das Eis hart werden lassen..."

„Also wenn du willst, kann ich auch etwas anderes hart werden lassen", sagte er und wackelte neckisch mit seinen Augenbrauen.

Lilli ignorierte diese spitze Bemerkung, die wieder mal vollkommen kindisch und unreif war und sie nur wieder fragen ließ, warum sie vor nicht einmal 24 Stunden mit diesem Kerl intim geworden war. Schnell versuchte sie die heißen Bilder wieder aus ihrem Kopf zu verdrängen, bevor er noch merken würde, was in ihr vor ging. „Ich hab Hunger, möchtest du auch etwas essen? Ich glaube Thatch hat Bananen gekauft, sie sollen die Konzentration fördern."

„Also wenn du unbedingt eine Banane möchtest..." Und mit dieser letzten blöden Bemerkung schlug sie ihm mit voller Wucht auf den Kopf, was die Folge einer großen Beule mit sich führte.

„Wenn ich jetzt noch einen weiteren dummen Spruch aus deinem Mund kommen höre, dann schwöre ich dir, bringe ich dich hier und jetzt um!"

Ace, der sich vor Schmerzen krümmte, nickte nur stumm, während ihm die Tränen in den Augen standen. Doch er blieb stumm und hörte sich alles an was Lilli ihm an diesem Nachmittag zu sagen hatte. Am Ende hatte er das Thema sogar tatsächlich verstanden und war sichtlich glücklich über diesen Erfolg.

„Was hältst du davon, wenn ich dir jetzt deine Belohnung gebe?", sagte er und beugte sich ein wenig vor, um ihr tief in die Augen zu sehen.

Vor Schreck wich sie zurück, während er sich aufrichtete und sie sich noch ein wenig tiefer in den Sitz drückte. Seine Arme waren auf beiden Seiten der Stuhllehne abgestützt und seine Augen funkelten so sehr, dass sie nichts Gutes verhießen.

„Blödmann... ich weiß ja nicht, worauf du hinauswillst, aber Pops ist für die Belohnung zuständig."

„Igitt..." Er verzog angeekelt sein Gesicht, nur um dann wieder todernst zu werden. „Du weißt genau von welcher Belohnung ich spreche. Was hältst du davon, wenn wir das von gestern wiederholen? Ich verspreche dir, es wird auch nicht lange dauern und niemand wird es mitbekommen."

Lillis Gesicht wurde bei seinen Worten rot wie eine Tomate und sie wünschte sich er hätte es besser nicht gesagt, denn das hieße, dass er den Ernst der Lage leider nicht verstanden hatte.

Seine Hand wanderte an ihr Kinn und drückte es zu sich nach oben, so wie am gestrigen Abend, während sein anderer Arm sie noch immer im Sitz gefangen hielt. Lilli wollte am liebsten aufspringen und aus dem Zimmer stürmen, aber schon wieder hielt sie etwas an Ort und Stelle gefangen.

Etwas Mysteriöses und Angsteinflößendes zugleich. Sie wollte das nicht, sie wollte ihrem Stiefbruder nie wieder so nah sein, wie gestern und doch musste sie sich eingestehen, dass er es geschafft hatte, die Konsistenz ihrer Beine in Wackelpudding zu verwandeln. Wenn sie jetzt aufstand, dann würde sie definitiv umfallen. Ace Gesicht kam ihrem immer näher und als seine Lippen ihre fast berührten, schloss sie lieber schnell die Augen. Doch der besagte Kuss blieb aus, stattdessen sah er sie frech grinsend an als er: „Du stehst auf mich", sagte.

„Was?!"
„Gibs zu, du findest mich unwiderstehlich!"
„Auf keinen Fall!"

„Auch nicht wenn ich mein Shirt ausziehe?"
Mit großen Augen starrte sie ihn an, als er tatsächlich wie aus dem Nichts sein Tshirt auszog und nur noch in Jogginghose gekleidet vor ihr stand.
„Nö! Da rührt sich nichts in mir! Nur ein weiterer Angeberkörper mit zu vielen Muskeln."

Ace gefiel dieses Spielchen, das sie mit ihm spielte. Jetzt fing es für ihn erst an interessant zu werden.
„Und was ist, wenn ich das tue?"
Seine Hand wanderte an ihre Bluse und knöpfte zuerst den obersten und danach noch den zweiten Knopf auf. Lilli schluckte nervös. Warum konnte sie sich nicht bewegen?
„Auch nicht! Und jetzt lass das!", knurrte sie.