Familiensache (Ace X OC)

18

Als die Zwei zurück waren, war nur Thatch zuhause, der gerade mit Stussy telefonierte, und ihr Mut zusprach. Er verhielt sich schon seit ein paar Tagen so verdächtig, dachte die junge Frau und beschloss ihre Hypothese heute mit ihm zu teilen.

Marco war gerade noch vor der Tür, also entschied sie sich dafür, sich besser zu beeilen, auch wenn sie fast sicher war, dass er es sowieso schon wusste.

„Thatchy? Wann darf ich dir und Stussy denn eigentlich endlich gratulieren?"

Er hatte gerade aufgelegt, als er seine Schwester mit unsicherem Blick ansah.

„Wovon sprichst du?"

„Naja, meinst du nicht, dass die Arzttermine in letzter Zeit nicht ziemlich verdächtig sind? Die Jungs interessiert es vielleicht nicht, aber mich schon."

Marco näherten sich von hinten, während Thatch ihn nur finster anfunkelte.
„Was hast du?"
„Marco! Hast du es ihr gesagt?! So viel zum Thema ärztliche Schweigepflicht..."
„Was ist dein Problem, yoi? Ich habe nichts gesagt. Was soll ich denn gesagt haben?"
„Du weißt ganz genau was!"
Mit angespannter Körperhaltung marschierte der älteste auf Marco zu und packte ihn am Kragen.

„Jungs, ich habe es selber erraten." Sie stellte sich zwischen die beiden großen Männer und spürte, wie sich ihre Körper wieder entspannten.

„Also ist Stussy wirklich schwanger?" Lillis Augen strahlten, wohingegen Thatch sich erstmal setzen musste und seinen Kaffee in einem Schluck hinunterwürgte.

„Warum siehst du so bedrückt aus? Sollten das nicht tolle Nachrichten sein?"

„Lilli... es ist so, dass Stussys Schwangerschaft etwas komplizierter ist. Eigentlich sah alles so aus, dass sie keine Kinder kriegen kann, aber anscheinend findet auch unser blindes Huhn mal ein Korn, yoi." Marco grinste und fing sich nur einen vernichtenden Blick von dem Brünetten. „Sie ist immer noch in der Phase, in der sie das Baby verlieren könnte. Und aktuell müssen wir einfach nur abwarten, ob alles gut gehen wird."

„Wieso bist du eigentlich so gut informiert?"
„Marco ist ihr behandelnder Arzt. Ich wollte, dass sie in guten Händen ist, falls etwas passiert..."

„Es wird alles gut gehen, du wirst sehen. Stussy ist taff die steckt die Schwangerschaft gut weg, yoi."

„Seid wann ist Gynäkologie dein Fachgebiet?!"

„Ist es nicht... weil ich auch ganz sicher nicht der Arzt sein werde, der dabei zusieht wie die Freundin des eigenen Bruders, sein Baby durch ihre Vagina presst. Ich bin viel mehr ihr Betreuer, der nach dem Rechten sieht und ihre körperlichen Veränderungen kontrolliert."

„Wie hast du es herausgefunden?" nuschelte Thatch.

„Naja... Stussy war die letzten Male schon etwas launisch und irgendwie hatte ich mir eingebildet sie hätte etwas zugenommen. Aber vor allem, nachdem du inzwischen das dritte Mal mit ihr zusammen beim Arzt warst, dachte ich, dass es entweder was wirklich lebensbedrohliches sein muss oder eben ein Baby."

„Ist es nicht am Ende das gleiche?" Thatchs Worte waren so leise und doch deutlich zu hören.

„Was ist los mit dir?! Seid wann bist du so mürrisch? Du wirst Vater Thatchy! Vater!"

„Das macht es auch nicht gerade angenehmer, wenn du es mir mitten ins Gesicht schreist!", fluchte er, während er ihre Hände aus seinem Gesicht entfernte, mit denen sie seine Wangen quetschte.

„Weißt du, er denkt er ist dafür nicht gut genug. Was meiner Meinung nach Blödsinn ist, yoi. Aber du kennst ihn ja. Thatch von etwas zu überzeugen, kann echt hart sein."