Der geheimnisvolle Junge

382 9 2
                                    

Mary sah gespannt zu Eliza.
„Ich erzähle dir nun die Geschichte, wie ich einst die Liebe meines Lebens kennenlernte und wie ich sie verlor.." fing Eliza an.

„Eliza Harper!" rief Professor Dippet die junge Eliza auf.
Sie trat vor, um sich den sprechenden Hut aufsetzen zu lassen. Sie war sehr nervös, was man ihr auch ansah. Sie setzte sich vor all den anderen
Schülern auf einen Stuhl in der großen Halle und sie bekam den sprechenden Hut auf.
„Slytherin!" rief er. Die Slytherins jubelten. Eliza setzte mich an den Tisch der Slytherins und sah den anderen Erstklässlern bei der Häuserverteilung zu. Eigentlich gab es keinen Grund zu zweifeln. Ihre Familie war bisher auch immer in Slytherin.
Ein Schüler nach dem anderen wurde aufgerufen und in eines der vier Häuser gesteckt. Es gab Slytherin, Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw. Jedes Haus bekam neue Schüler zugeteilt.
„Tom Vorlost Riddle!" rief Professor Dippet einen schüchtern wirkenden Jungen auf.
Er trat vor und sofort rief der sprechende Hut „Slytherin!". Die Slytherins jubelten und er setzte sich zu ihnen an den Tisch.
Er wirkte immer noch sehr in sich gekehrt und Eliza hatte ein wenig Mitleid mit ihm.
„Hey, ich bin Amanda Smith." sagte eine Schülerin neben Eliza. Sie hatte dunkles kurzes Haar und streckte ihr die Hand entgegen.
„Mein Name ist Eliza Harper, freut mich." sagte Eliza und schüttelte ihre Hand. Dies war der Beginn einer neuen Freundschaft.
Amanda und sie verbrachten viel Zeit zusammen. Sie teilten sich mit zwei anderen Mädchen einen Schlafsaal und wurden schnell beste Freundinnen.

„Los, aufwachen. Wir kommen sonst zu spät." sagte Edith Bole. Sie teilte sich mit Jane Bones und Amanda und Eliza einen Schlafsaal.
„Ist ja gut." sagte Eliza gähnend und rieb sich die Augen.
Jane und Edith waren bereits in ihrer Schuluniform. Heute war der letzte Tag vor den Weihnachtsferien.
Draußen schneite es und es stürmte ein wenig.
Eliza stand auf und zog ebenfalls ihre Schuluniform an. Sie betraten zu viert die große Halle. Elizas Familie schwärmte immer von der Weihnachtszeit in Hogwarts und sie behielten Recht, der Anblick von all den bunten Lichtern in der großen Halle und dem riesigen Weihnachtsbaum war atemberaubend.
Die Mädchen aßen gerade ihr Frühstück, als die Eulenpost kam. Für Eliza war auch ein Brief dabei.
„Absender sind meine Eltern..." sagte Eliza verwunderlich und sah Amanda fragend an.
„Na los, mach ihn auf." ermutigte sie sie.

Liebe Eliza,

Dein Vater ist an Drachenpocken erkrankt, daher müssen wir dir Weihnachten leider absagen. Wir holen das Weihnachtsfest nach, sobald es ihm wieder gut geht. Versprochen.

Mom

Eliza starrte traurig in die Ferne.
„Was ist? Was schreiben sie? Zeig mal her." fragte Amanda ungeduldig. Eliza hielt ihr den Brief hin, damit sie ihn lesen konnte.
„Oh Mist. Das tut mir leid. Mein Großvater ist an Drachenpocken gestorben." sagte sie.
Eliza sah sie ernst an.
„Das ist nicht unbedingt etwas, was ich hören möchte." sagte sie genervt.
„Entschuldige, El." sagte Amands kleinlaut. Amandas Mund ist oftmals schneller als ihr Kopf.
„Ich bleibe also Weihnachten in Hogwarts. Ganz allein. Na super." sagte Eliza genervt.
„Naja. So allein bist du nicht. Das Waisenkind ist ja auch hier." kicherte sie und deutete auf Tom Riddle.
„Das ist nicht nett, Amanda. Mir tut er leid." sagte Eliza. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es war fernab von dieser Welt in einem Muggelwaisenhaus aufzuwachsen. Sie hatte echt Mitleid mit ihm und stand auf.
„Hey, was machst du? Wo gehst du hin?" fragte Amanda Eliza.
Eliza ignoriere sie und ging auf Tom zu und setzte sich neben ihn. Er sah Eliza verwundert an.
„Warum setzt du dich zu mir?"
„Ich habe gehört, dass du Weihnachten hier bist. Alle fahren weg und da dachte ich, dass wir ja hier zu zweit Weihnachten verbringen können."
„Weihnachten interessiert mich nicht."
„Dann kennst du noch nicht die wahre Bedeutung von Weihnachten." sagte Eliza zu ihm. Er wirkte sehr kühl.
„Ist mir egal." sagte er kalt.
„Okay, wie du meinst." sagte Eliza genervt und stand auf. Sie setzte sich wieder zu Amanda.
„Na? Kein Erfolg gehabt?" grinste sie Eliza an.
„Dann braucht er sich nicht wundern, wieso er noch keine Freunde hat. Er ist immer nur für sich und gibt sich keine Mühe." sagte Eliza, während sie zu ihm rüber sah. Er war tatsächlich viel allein und nur für sich.
„Es gibt Leute, die mögen das Alleinsein." sagte Amanda zu ihr.
„Das verstehe ich nicht." schüttelte Eliza den Kopf.
„Musst du auch nicht. Komm, wir müssen zum Unterricht." sagte Amanda.
So gingen die Schüler zum letzten Unterricht in diesem Jahr.
Am nächsten Morgen stiegen Elizas Freundinnen in den Hogwarts-Express. Nun war Eliza mit dem jungen Tom Riddle ganz allein im Slytherin-Haus.
Beim Weihnachtsessen waren nur noch die Lehrkräfte und einige Schüler aus den anderen Häusern da.
„Setzen Sie sich, Tom." sagte Professor Slughorn, der Hauslehrer von Slytherin, ermutigend zu ihm. Tom kam als letztes zum Weihnachtsessen. Man sah an seinem Blick, dass er nicht viel Lust hatte und für sich sein wollte. Ein Platz war neben Eliza noch frei, der für ihn bestimmt war.
Er setzte sich stillschweigend zu ihr.
„Tom, Sie sind ein sehr kluger und begabter junger Mann. Aus Ihnen wird mal etwas ganz Großes werden." sagte Slughorn und hielt sein Weinglas in die Höhe.
„Danke, Professor. Ihre Worte ehren mich sehr." sagte Tom.
Eliza sah ihn ab und zu im Augenwinkel an aber er schien nicht daran interessiert zu sein sich mit ihr abzugeben. Daher beließ sie es erstmal dabei. Nachdem alle mit Essen fertig waren blieben einige wenige noch sitzen und unterhielten sich.
Es waren hauptsächlich nur noch Eliza, Tom, drei weitere Schüler, Professor Dumbledore, Professor Dippet und Professor Slughorn am Tisch.
Tom wurde sehr für seine Leistung gelobt. Er war sehr begabt und wissbegierig dafür, dass er bis vor kurzem nicht einmal wusste, dass die magische Welt existierte. Er beeindruckte auch Eliza, auch wenn dieser geheimnisvolle ruhige und kühle Junge nichts mit ihr zu tun haben wollte.
„Kannst du mit Schlangen reden?" fragte er sie aus dem Nichts. Eliza sah ihn fragend an, ob er tatsächlich mit ihr sprach. Er sah sie an und die anderen unterhielten sich untereinander. Er sprach also tatsächlich mit ihr.
„Nein, diese Gabe ist sehr selten." sagte sie ihm. Er schmunzelte ein wenig.
„Gibt es besondere Zauberer, die das können?" fragte er interessiert.
Eliza überlegte kurz.
„Gibt es denn besondere Vorfahren in deiner Familie?" Dann fiel ihr ein, dass er ein Waisenkind war und seine Vorfahren gar nicht kennen konnte.
„Oh, entschuldige bitte.." sagte Eliza und schämte sich für diese Fragen.
„Ich wünschte, ich könnte das irgendwie herausfinden." antwortete er ihr.
„In der Bibliothek kannst du Nachforschungen zu möglichen Vorfahren anstellen. Alle Zaubererfamilien sind dort hinterlegt. Es gibt nur sehr wenige Zaubererfamilien, in denen diese Gabe vorkam." erklärte sie ihm.
„Danke, Eliza." sagte er und lächelte sie an. Hat dieser eiskalte Junge sie gerade tatsächlich angelächelt?

Die geheime SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt