Zurück im Jahr 1970

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Eliza ging am nächsten Morgen sehr früh zur Arbeit. Sie war sowieso wach, da sie sich Gedanken über ihr zukünftiges Leben als Mutter machte. Würde sie eine gute Mutter werden? Was, wenn sie versagte?
Gegen Mittag kam Thomas wieder in ihr Büro. Er brachte ihr ein belegtes Brot und einen Kakao vorbei.
„Hier für dich zur Stärkung." sagte er freudestrahlend.
Eliza nahm das Essen und das Getränk dankend an.
„Ich habe mir etwas überlegt, El. Unser gesamtes Leben wird sich nun ändern. Wir haben bald Verantwortung und werden eine Familie sein."
Thomas kniete sich vor ihr hin und holte einen Ring heraus.
„Möchtest du mich heiraten und mich zum glücklichsten Mann dieser Welt machen?"
Eliza hielt sich überrascht die Hände vor den Mund.
Sie stand vom Bürostuhl auf und ging glücklich auf Thomas zu.
„Ja! JAA! Natürlich, möchte ich!"
Thomas steckte ihr den Ring an den Finger und küsste sie.
Elizas Leben war perfekt.
Sie hatte den perfekten Mann an ihrer Seite, mit dem sie bald eine eigene kleine Familie hatte und würde bald heiraten.
Im darauffolgenden Jahr heirateten die beiden noch vor der Entbindung. Elizas Bauch war riesig. Sie wollten jedoch unbedingt noch vor der Geburt heiraten, damit sie sich dann später einzig und allein dem Baby widmen können.
Eliza und Thomas waren unendlich glücklich. Es war, als könnte niemals jemand dieses Glück zerstören.
Wenige Wochen nach der Hochzeit erblickte die kleine Hexe Mary Miller das Licht der Erde.
Die beiden Eltern konnten nicht glücklicher sein.
All die Zweifel, die Eliza die ganzen Monate über sich als Mutter hatte, waren in dem Moment verschwunden, als sie Mary das erste mal sah.
„Ich werde immer auf dich aufpassen, meine kleine Mary. Auch, wenn ich dafür mein Leben hergeben muss. Du bist alles wert." sagte die liebende Mutter zu ihrem Neugeborenen.
Mary wuchs über die Jahre zu einem prächtigem Kind heran. Eliza und Thomas könnten nicht stolzer sein.
Mit elf Jahren erhielt Mary sehnlichst ihren Brief.
Bald war es soweit und sie durfte nach Hogwarts gehen und dort alles über Magie lernen.
Amanda bekam mit ihrem Ehemann ebenfalls Kinder. Sie hießen John Winston und Lilia Winston. John war ein Jahr jünger als Mary Miller und Lilia würde erst in fünf Jahren nach Hogwarts gehen.
Trotz der Tatsache, dass für Eliza nun alles perfekt war, hatte sie Angst um ihre kleine Familie.
Ihre Angst war nicht unbegründet. Immer wieder las sie von verschwundenen oder getöteten Menschen. Endlich hatte Eliza das Leben erreicht, was sie immer wollte - einen Ehemann, ein Kind, einen guten Job und sie war glücklich. Wie lange würde das anhalten?

„Mom, ich wusste das nicht.. das hast du nie erzählt." sagte die 17-jährige Mary zu ihrer Mutter.
„Es war auch nie nötig, dir das zu erzählen. Nun müssen wir aber unsere Koffer packen. Dein Vater hat Recht.. wir müssen hier weg."
„Aber er würde dir doch nie etwas antun?"
„Lord Voldemort würde mir nichts antun .. Aber deinem Vater .. und vielleicht auch dir. Wir gehen kein Risiko ein! Amanda und Sam werden mit Lilia und John mitkommen. Dein Vater hatte sie informiert. Wir werden uns alle gemeinsam verstecken. Sortier jetzt das Unnötigste aus deinen Koffern aus und nehme nur das Nötigste mit. Wir brauchen Platz in der Kutsche." sagte Eliza zu ihrer Tochter.
Eliza und Amanda schworen sich immer für ihre Kinder da zu sein. Falls Amanda etwas passieren sollte, würde Eliza John und Lilia aufnehmen. Falls Eliza etwas passieren sollte, wäre Amanda für Mary da.
Ihre Freundschaft ging über ihren Tod hinaus.
Eliza ging nach oben und nahm sich ihren Koffer. Sie packte die Nötigste Kleidung ein. Als sie fertig war, griff sie in eine Schublade und kramte eine kleine Box heraus. In dieser Box befand sich ein kleiner Schlangenanhänger. Es war der Anhänger, den sie einst Tom als Zeichen ihrer Liebe schenkte. Sie band ihn um ihren Zauberstab. Wenn Tom ihr begegnete, würde er sie sofort erkennen und sie und ihre Familie vielleicht verschonen. Mary war nicht reinblütig, aufgrund ihres muggelstämmigen Vaters. Daher war sie genauso in Gefahr, wie er.
Eliza würde niemals zulassen, dass ihr etwas passierte.
Nachdem sie ihren Koffer gepackt hatte, ging sie zu Thomas ins Bett.
Er war noch wach.
„Er wird uns nicht kriegen, oder?" fragte er unsicher.
„Das lasse ich nicht zu."
„Wir müssen Mary beschützen, El."
„Das werden wir, Liebling. Ich schütze sie mit meinem Leben."
„Sobald wir bei meinen Eltern angekommen sind, beginnen wir ein neues Leben. Vielleicht bleiben wir in der Muggelwelt."
„Und zaubern nie mehr?"
„Wenn es unsere Sicherheit gefährdet.. Nein.."
„Thomas..."
„Es geht um unsere Familie, El. Für dich und Mary würde ich auch das zaubern aufgeben!"
Eliza küsste Thomas.
„Ich würde auch alles für euch tun, mein Engel." sagte sie sanft zu ihm.
Eliza kuschelte sich mit ihm ein und die beiden versuchten die Augen zuzumachen und einzuschlafen. Es gelang ihnen nicht sehr gut. Sie hatten Angst um sich und ihre Tochter. Eliza hoffte einfach, dass Tom sie nicht erwischen würde und sie in die Muggelwelt fliehen können. Sicher stand Thomas Miller mit auf seiner Liste von den Leuten, die er tot sehen wollte. Ob er wusste, dass er und Eliza geheiratet und eine Familie gegründet hatten? Und wenn, würde er sie vielleicht doch verschonen? Schon wieder tat Eliza es. Sie hoffte schon wieder, dass in Tom irgendwo etwas Gutes steckte. Sie wusste, dass es nur wieder ein Fehler war und einen Fehler konnte sie sich nicht mehr leisten, wenn es um das Wohl ihrer Familie ging.
Am nächsten Morgen standen die Millers bereits sehr früh auf.
Noch in der Dämmerung schnappten sie sich ihre Koffer und schwangen sich mit ihnen in die Kutsche.
„Wir fahren zu Amanda und holen sie und ihre Familie ab." sagte Eliza zu Mary.
„Uns wird doch niemand finden, oder?" fragte Mary unsicher. Eliza spürte, dass ihre Tochter schreckliche Angst hatte.
„Niemand wird uns sehen. In einer Stunde sind wir da und dann fahren wir von dort aus zu deinen Großeltern."
„Wir werden in der Muggelwelt leben?"
„Zu unserer Sicherheit." antwortete Thomas.
Eliza wartete nur darauf, dass sich Mary beschwerte, doch Mary war eher beruhigt. Sie fand zwar schon immer die Muggelwelt langweilig aber es ging um ihr Leben und das ihrer Eltern. Ihr war es egal, wo sie leben würde, Hauptsache sie alle waren in Sicherheit.

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