Die Krypta

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In Hogwarts angekommen, begaben sich Amanda und Eliza in ihren Schlafsaal.
Ihre Koffer waren bereits von den Hauselfen hingebracht worden.
Eliza schnappte sich ihren Koffer und kramte herum.
„Was suchst du denn so dringend?" fragte Amanda verwundert.
„Tom hatte doch Geburtstag. Ich habe noch eine Kleinigkeit für ihn."
„Warum hast du es ihm nicht zu seinem Geburtstag gegeben?"
„Ganz einfach, weil er es hasst Geburtstagsgeschenke zu bekommen. Daher schenke ich es ihm hier in Hogwarts so ‚nebenbei'." erklärte Eliza stolz.
„Und was ist es?" fragte Amanda. Sie war sehr interessiert und hockte sich neben Eliza, die immer noch ihren Koffer durchwühlte.
„Ein Anhänger für seinen Zauberstab." sagte Eliza stolz. Sie kramte weiter in dem Koffer herum, als sie vor Freude kurz aufschrie.
Sie holte eine kleine winzige Schlange heraus, die sich an einem Band befand.
„Das ist wunderschön, El." sagte Amanda und sah sich diese kleine grüne Holzschlange an.
„Hast du die selbst geschnitzt?"
„Du glaubst nicht, was mit Magie alles möglich ist." grinste Eliza.
Eliza stand auf und sagte nur „Bis später", als sie den Schlafsaal verließ und sich auf den Weg machte, um Tom zu suchen.
Sie sah sich im Gemeinschaftsraum um, doch sie fand ihn nicht. Normalerweise saß er meistens mit Avery und den anderen auf der Couch und unterhielt sich über alles mögliche, doch diesmal war er dort nicht.
Sie fing an herumzufragen, doch niemand konnte ihr eine Antwort geben.
Plötzlich hörte Eliza Gelächter und drehte sich um. Tom und seine Freunde kamen lachend in den Gemeinschaftsraum.
„Hey, Elli." grinste Tom und ging auf seine Freundin zu.
„Ich habe dich gesucht." Eliza strahlte ihn an. Sie konnte es kaum erwarten, ihm das Geschenk zu geben.
„Lass mich dir etwas zeigen." sagte Tom und nahm sie an die Hand. Eliza drückte ihre andere Hand mit dem kleinen Anhänger fester zu, damit sie ihn ja nicht verlor.
Tom huschte mit Eliza durch die Gänge von Hogwarts, bis er sie in einen kleineren Nebengang führte.
„Was möchtest du mir zeigen? Das hier ist doch eine Sackgasse." sagte Eliza verwundert.
„Ist es nicht." zwinkerte Tom und blickte sich mehrfach um.
Dann drückte er einige Steine in einer scheinbar bestimmten Reihenfolge, als sich eine geheime Tür offenbarte.
„W-was passiert hier?" fragte Eliza überrascht. Hogwarts wurde mit jedem Tag noch magischer und geheimnisvoller, als es eh schon der Fall war.
„Das, meine Liebe, ist eine Krypta. Komm mit."
Tom trat aufgeregt herein. Eliza folgte ihm.
Sie kamen zu einem riesigen gewölbten unterirdischen Raum, der jedoch völlig leer schien.
„Habt ihr euch deswegen so gefreut?" fragte Eliza und sah sich um.
„Ich habe es eben den Jungs gezeigt, die waren auch begeistert. Hier können wir in Ruhe die Flüche üben. Das hier habe ich ihnen aber nicht gezeigt." sagte Tom stolz. Er ging zu einer Wand und tippte wieder auf einige Steine, die dann einen kleinen Altar offenbarten. Zu sehen war eine eingestaubte Zauberkugel.
„Willst du jetzt Hellseher werden?" lachte Eliza.
„Das ist keine gewöhnliche Zauberkugel. Im Falle meines Scheiterns, setze ich nun die Gedanken und Wünsche meiner Seele in diese Zauberkugel ein. Jeder, der den folgenden Zauberspruch aufsagt, wird meinen letzten Wunsch erfüllen. Ob er möchte, oder nicht."
Tom schwang seinen Zauberstab. Die Worte „Impleat votum tuum" gravierten sich in das Fußstück der Zauberkugel ein.
„Das ist schwarze Magie, oder?" fragte Eliza fasziniert.
„Korrekt, Liebes." antwortete Tom stolz.
Tom sprach den eingravierten Zauberspruch rückwärts und die Zauberkugel fing an zu leuchten.
„Falls ich eines Tages nicht mehr bin, wird das Schicksal sich darum kümmern, dass ich noch immer ein Teil der Welt bin." sagte er und verschloss den Altar wieder. Es war nun wieder nur eine alte Felswand zu sehen.
Eliza war beeindruckt. Tom war sehr begabt.
Tom merkte, dass Eliza etwas in der Hand hielt.
„Was hast du da?"
„Oh, das ist für dich. Dein Geschenk."
„Ein Geschenk? Für mich? Du weißt, ich hasse Geburtstage."
„Es ist daher kein Geburtstagsgeschenk, sondern einfach nur ein Geschenk.. so ‚nebenbei'." grinste Eliza und hielt ihm den kleinen Anhänger hin.
„Wow, hast du den Anhänger selber gemacht?" fragte er beeindruckt und nahm den Anhänger in seine Hand.
„Selbst magisch hergestellt." lachte sie.
Tom machte sich den Anhänger sofort um seinen Zauberstab.
„Der passt zu mir." sagte er stolz.
„Du musst ihr einen Namen geben." lächelte Eliza.
„Der Schlange?"
„Ja. Du kannst keine echte Schlange in Hogwarts halten, aber du kannst einen Schlangenanhänger an deinem Zauberstab machen."
„Aber ich halte eine echte Schlange in Hogwarts." zwinkerte er.
„Ich rede nicht von dem Basilisk." flüsterte Eliza.
Tom sah den Anhänger an und dachte nach.
„Was hältst du denn von ‚Nagini'?" fragte Eliza aufgeregt.
„Ich dachte, ich darf den Namen aussuchen?" lachte Tom.
„Es war ja nur ein Vorschlag."
„Ich finde ‚Salazar' ganz in Ordnung."
Eliza hob eine Augenbraue hoch.
„‚Salazar'? Dein Ernst?"
„Mein Anhänger, meine Schlange, mein Name." sagte Tom grinsend.
„Na gut, du hast gewonnen." kicherte Eliza.
Eliza ging Richtung Ausgang. „Lass uns zurückkehren." sagte sie.
Tom hob sie hoch und drehte sich einmal mit ihr im Kreis.
„Wozu zurückkehren? Zu wem? Alles, was wir brauchen, ist gerade hier unten in der Krypta." grinste Tom und küsste Eliza auf den Mund.
„Wenn wir schon hier unten sind, dann zeig mir was." sagte Eliza.
„Was soll ich dir denn zeigen?"
„Zeig mir, wozu du die Krypta nutzen möchtest. Was möchtest du hier heimlich üben?"
Tom grinste schief. Er sah sich um und sah einen Käfer an der Wand.
Engorgio!"
Mit einem Mal wurde der Käfer sichtlich größer.
„Hol deinen Zauberstab heraus." sagte er auffordernd zu Eliza.
Diese tat, was er sagte.
Sie hielt ihren Zauberstab in der rechten Hand. Tom stellte sich hinter sie und führte ihre Hand, in welcher der Zauberstab war, nach oben, sodass sie auf den Käfer zeigte.
„Was soll ich tun?" fragte sie ihn.
„Zeig mir, deine Kräfte. Foltere diesen ekligen Käfer."
Crucio!" sagte Eliza, doch nichts geschah.
„Du musst es wirklich wollen, Eli."
Wieder versuchte sie es erfolglos.
„Es ist nur ein Käfer." sagte er.
Crucio!"
Diesmal geschah etwas. Der Käfer fiel von der Wand und landete auf dem Rücken. Eliza fand ihn widerlich und eklig, wie er sich mit seinen vielen Beinen windete.
„Sehr gut. Beende es!" forderte Tom sie auf.
Eliza zielte mit ihrem Zauberstab auf den Käfer und atmete laut aus. Sollte sie wirklich dem Käfer das Leben nehmen?
„Es ist nur ein ekliger Käfer, Eli. Du tust keinem Menschen weh."
Avada Kedavra!"
Mit diesen Worten kam ein grüner Blitz aus ihrem Zauberstab geschossen und traf den armen, auf dem Rücken liegenden, Käfer. Er bewegte sich nun nicht mehr, sondern lag einfach nur noch regungslos da.
Eliza starrte ihn an.
„Ich wusste, dass du das kannst." sagte Tom ein wenig stolz.
Eliza jedoch, konnte nicht glauben, dass tatsächlich solch dunkle Magie aus ihrem Zauberstab kam.

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