„Ich bin so stolz auf dich." sagte Thomas, während er Eliza immernoch in seinen Armen hielt und ihren Rücken streichelte.
„Danke." erwiderte sie lächelnd.
Thomas und Eliza hielten tiefen Blickkontakt, ehe Eliza diese Stille unterbrach.
„Ich muss zu Amanda. Sie wartet vor der großen Halle auf mich."
„Soll ich dich hinbringen?"
Kurz überlegte Eliza, verneinte jedoch.
„Ich habe gerade erst mit Tom Schluss gemacht. Was denkst du, passiert, wenn er uns beide zusammen sieht? Er wird dich umbringen."
„Pahh, das hat er bereits versucht, und? Ich stehe noch hier!" lachte Thomas.
Eliza schmunzelte.
„Es ist trotzdem keine gute Idee... wir sehen uns die Tage, Thomas." sagte Eliza.
Sie gab ihm zum Abschied und als Dank einen kleinen Kuss auf die Wange.
Dann verließ sie den Astronomieturm.
Thomas hielt sich vor Freude die Wange. Er konnte es nicht glauben, was gerade geschehen war.
Eliza ging zu großen Halle, wo bereits, wie abgemacht, Amanda wartete.
„Da bist du ja! Verrätst du mir nun, was los ist?" fragte Amanda aufgeregt.
Eliza zog Amanda ein wenig zur Seite und sah sich um. Sie wollte nicht, dass jemand zuhörte.
„Ich habe mich eben von Tom getrennt."
„DU HAST WAS?!"
„Pssst, nicht so laut! Das muss ja nicht gleich die ganze Schule erfahren!"
„Das WIRD die ganze Schule erfahren. Er ist der heißeste Typ der Schule. Und du bist das schönste Mädchen unserer Schule. Natürlich spricht sich das rum!"
„Ja.. aber bitte sei trotzdem nicht so laut.." flehte Eliza sie an.
„Schon gut. Aber erzähl mir, wieso. Ich dachte, ihr seid glücklich?"
„Das waren wir auch.. Ich habe einfach nur festgestellt, dass wir nicht mehr zusammen passen, das ist alles."
„Einfach so? Von heute auf morgen?"
„Ja."
„Und da steckt sicher nicht jemand anderes dahinter? Jemand, wie Thomas?"
„Was?! Nein! Amanda, bitte!"
Amanda schmunzelte daraufhin nur.
„Ich meine ja bloß."
„Thomas ist ein sehr guter Freund und hat nichts mit der Trennung zu tun!"
„Wenn du meinst." grinste Amanda.
„Wirklich!"
„Ja, ich glaub dir ja." sagte Amanda immer noch grinsend.
„Lass uns lieber über etwas anderes reden. Zum Beispiel über deine ZAG-Ergebnisse." erwiderte Eliza.
„Geschichte der Zauberei war nicht so gut bei mir, habe aber trotzdem bestanden. Der Rest war, wie zu erwarten, gut bis sehr gut! Und bei dir?"
„Bei mir genau das gleiche."
Eliza tat es gut, mal über andere Dinge nachzudenken. Die Tode von Tom Riddles Familie konnte sie nicht so einfach vergessen. Ein Gespräch unter zwei befreundeten jugendlichen Mädchen war genau das, was sie gerade brauchte.
„Wusstest du eigentlich, dass Jane einen neuen Typen hat?!"
„Nein? Wen denn?!" fragte Eliza überrascht.
„Nachdem sie den halben Sommer mit Avery weiter rumgemacht hat, ist nun Lestrange dran. Avery hat ziemlich dran zu knabbern, wenn du mich fragst." kicherte Amanda.
„Wow, sie ist echt.. unglaublich."
„Sie hatte aber vorhin irgendwas mit „Nott ist aber der bessere Küsser' erwähnt."
„Wie bitte?! Er auch?!"
Amanda nickte und presste die Lippen zusammen.
„Japp, den armen Kerl hat es auch erwischt."
Amanda und Eliza verbrachten einen ganz normalen Abend unter Mädchen.
Eliza fand es toll mal nicht an Tom oder an seine Machenschaften zu denken. Sie konnte endlich ein ganz normales Mädchen sein.
So verbrachte sie auch die restlichen zwei Schuljahre.
Sie hatte nichts mehr mit Tom Riddle zu tun und war sehr froh darüber. Sie ließen sich gegenseitig in Ruhe.
Trotz der Trennung, vertraute Tom ihr, dass sie niemanden etwas sagte.
Eliza liebte ihn noch immer, doch sie wusste, dass ihre Liebe keine Chance haben würde. Er war mehr mit der dunklen Seite beschäftigt als mit irgendwelchen Gefühlen für andere.
Thomas und Eliza waren immer noch sehr gute Freunde.
Natürlich wusste sie von seinen Gefühlen für sie, doch dies stand der Freundschaft nicht im Weg.
Sie wollte ihn als Freund auf keinen Fall verlieren und ließ sich daher während der Schulzeit auf keine Beziehung mit ihm ein. Generell wollte sie keine Beziehung zu anderen Jungs mehr aufbauen. Die Gefühle für Tom Riddle saßen noch tief und sie hatte sowieso Schwierigkeiten die Gefühle für ihn auszublenden.
Wie Eliza es auch erwartet hatte, war Tom viel mit sich selbst und seinen dunklen Machenschaften beschäftigt. Natürlich wurde er von Avery, Nott, Lestrange und einigen weiteren unterstützt. Diese befürworteten seine Ansichten und ließen sich von ihm herumkommandieren. Vor anderen Schülern und Lehrern war Tom Riddle ein charmanter, höflicher und kluger junger Mann, in dem viel Potenzial für Großes schlummerte. Doch dieses Potenzial würde er auf keinen Fall für Gutes oder Sinnvolles nutzen. Tom Riddle hatte andere Pläne.
Eliza versuchte heimlich immer noch zu erfahren, was Tom Riddle vor hatte und in seinem Leben erreichen wollte.
Es war nicht so leicht ihn und die anderen auszuspionieren, doch Eliza bekam mit, dass er immer noch unsterblich sein und die sogenannten „Schlammblüter" auslöschen wollte.
Es brach Elizas Herz ihm zuzusehen, wie er sich in so eine falsche Richtung begeben würde und sie nur tatenlos daneben stehen konnte. Sein Hass war größer als all die Liebe, die er aufbringen konnte, da war sich Eliza sicher.
Daher versuchte sie die letzten zwei Schuljahre normal zu verbringen, ohne Jungs, ohne schwarze Magie und vor allem ohne Morde.
Sie konzentrierte sich ganz und gar auf die Schule und auf ihre beste Freundin Amanda.
Sie lernte das Disapparieren und legte erfolgreich die Prüfung dazu in der siebten Klasse ab.
Das Ende des letzten Schuljahres wurde unter den Schulabgängern groß gefeiert.
Am letzten Schultag fand in den Gemeinschafträumen jeweils eine riesige Party statt. Natürlich floss heimlich der Alkohol ohne, dass die Lehrer etwas davon Wind bekamen. Denken konnten sie es sich aber wahrscheinlich trotzdem.
Es war das erste und letzte Mal, dass Eliza Toms Blicke zu ihr bemerkte. Während der Party im Slytherin-Gemeinschaftsraum, trafen sich immer und immer wieder ihre Blicke. Doch keiner von den beiden traute sich etwas zu sagen. Die Enttäuschung auf beiden Seiten war zu groß und sie versuchten sich klar zu machen, dass sie sich wahrscheinlich nie wieder sehen würden.
Eliza feierte mit Amanda daher ausgelassen den letzten Abend in Hogwarts. Ihre Pläne für die Zukunft waren einfach. Sie hatte einen sehr guten Abschluss erzielen können, da sie sich sehr auf die Schule konzentrierte und sich nicht ablenken ließ. Sie wollte sich einen gut bezahlten Job suchen, vermutlich im Zaubereiministerium. Mit ihrem Abschlusszeugnis hatte sie gute Chancen einen guten Job zu erzielen. In den nächsten Tagen hatte sie einige Vorstellungsgespräche. Unter anderem in der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit, in der Abteilung gegen den Missbrauch der Magie sowie in der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen. Eliza war sichtlich aufgeregt und freute sich auf ihr zukünftiges Leben.
Am nächsten Morgen wurden die Siebtklässler mit den Booten traditionell nach dem Frühstück über den Schwarzen See gebracht. Als Erstklässler überquerten sie den Schwarzen See mit den Booten nach Hogwarts und als Siebtklässler genau umgekehrt.
Elizas neues und erwachsenes Leben fing somit an.
Dass sie Tom Riddle eines Tages wiedersehen und er ihr erneut den Kopf verdrehen würde, konnte sie sich noch gar nicht vorstellen. Doch es kommt immer im Leben anders, als man denkt.
DU LIEST GERADE
Die geheime Seite
FanficWar Tom Riddle wirklich nie in der Lage zu lieben? Dies ist die Geschichte einer Hexe namens Eliza Harper. Sie dachte, sie fand in Hogwarts die Liebe ihres Lebens. Machtlos musste sie zusehen, wie ihr Geliebter sich mit der Zeit zum dunkelsten Magi...