Der Zusammenstoß

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„Alles gut?" fragte er Eliza beim Aufstehen.
Sie nickte.
Dann holte er aus seiner Umhangtasche eine Augenbinde hervor.
„Was hast du vor?" fragte Eliza ihn vorsichtig.
„Das Monster ist ein Basilisk. Ein Blick in seine Augen und du fällst tot um." erklärte er.
Eliza sah ihn erschrocken an.
„Keine Sorge, dir wird nichts passieren. Ich werde nicht zulassen, dass dir jemals etwas passiert. Versprochen." sagte er und stellte sich hinter sie.
Sie ließ sich von ihm die Augen verbinden. Er gab ihr einen kleinen und leichten Kuss auf den Hinterkopf. Elizas Herz schlug schneller.
Er nahm sie an die Hand und führte sie langsam und vorsichtig. Irgendwann blieben sie stehen.
„Ich rufe ihn jetzt. Nimm unter keinen Umständen die Augenbinde ab!"
„In Ordnung." sagte Eliza. Sie dachte immer noch, dass sie träumte.
Sie hörte Tom etwas auf Parsel sagen.
Wenige Sekunden später vernahm sie eine Art Zischen. Es klang nur tiefer und lauter als das, einer normalen Schlange.
„Streck deine Hand aus." sagte Tom.
Eliza vertraute ihm.
Sie streckte vorsichtig ihre Hand aus und fühlte etwas schuppiges.
„Das ist unglaublich, Tom..." sagte Eliza erstaunt.
„Wahnsinn, oder? Was hier in Hogwarts im Verborgenen liegt." sagte er begeistert.
Der Basilisk zischte laut.
„Was hast du jetzt eigentlich vor? Ich meine.. auf dich hört ein Monster, das in der Lage ist zu töten.. du wirst doch nicht..." sagte Eliza vorsichtig. Tom ein Mörder? Das konnte und wollte sie nicht glauben.
„Ich weiß es nicht. Aber ich verspreche dir, dass dir nie etwas passieren wird. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt."
„Also bin ich dir wichtig?" kicherte sie und stupste gegen seinen Arm.
„Du bist der einzige Mensch, der mir wichtig ist. Ich vertraue dir. Du hast mich aus diesem Waisenhaus geholt und mich zu meinem Muggel-Vater begleitet. Wem sollte ich sonst vertrauen, wenn nicht dir?"
Eliza drehte sich zu Tom um. Sie konnte ihn aufgrund der Augenbinde nicht sehen aber sie stand nun direkt vor ihm und spürte seine Wärme.
„So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt." sagte Eliza überrascht. Noch nie hat jemand so etwas romantisches zu ihr gesagt. Sie war hin und weg von Tom.
Er gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn.
„Wir sollten nun gehen. Man wird dich sicherlich schon vermissen." sagte er daraufhin.
„Wie kommen wir zurück?"
„Der Basilisk trägt uns sicher nach oben, keine Sorge." erklärte er.
Tom führte Eliza zurück zum Eingang.
„Steig auf." sagte er und platzierte sie sicher auf dem Monster. Er platzierte sich hinter sie und hielt sie gut fest. Dann wurden sie von dem Monster nach oben gebracht.
Sie standen nun wieder in dem Badezimmer.
Tom sprach wieder etwas auf Parsel und der Eingang verschloss sich. Dann nahm er ihr die Augenbinde ab.
„Aufregend, oder?" grinste er.
Eliza nickte.
„Danke, für dein Vertrauen. Dein Geheimnis ist bei mir sicher." sagte sie lächelnd. Nie hätte sie gedacht, dass Tom tatsächlich das Monster für solch böse Zwecke verwenden würde. Er war in ihren Augen einfach perfekt.
Tom ging mit ihr zurück zum Gemeinschaftsraum, wo bereits Amanda mit Jane und Edith saßen.
Er begleitete sie noch zu den anderen Mädchen.
„Ladys." sagte er und nickte den Mädchen zu.
„Wir sehen uns, Eli." sagte er dann zu Eliza, die immer noch dachte, dass sie träumte.
Als Tom ging, kicherten die Mädchen.
„Was hab ich verpasst?" fragte Amanda neugierig.
„Gar nichts." sagte Eliza nur. Es wäre dumm, ihnen von der Kammer des Schreckens und dem Monster darin zu erzählen.
„So, wie er dich ansieht.." grinste Jane.
„Wie läuft es eigentlich mit Thomas?" fragte Eliza als Ablenkung von dem Riddle-Thema
„Oh, sehr gut. Er ist so ein Gentleman. Davon könnten sich die anderen in unserem Alter eine Scheibe abschneiden. Er hat sich übrigens zum Vorsprechen für den Ritter eingetragen." grinste sie.
„Das ist perfekt. Wenn er die Rolle als Ritter bekommt und du die Rolle als Amata, dann verliebt ihr euch am Ende. Das ist so romantisch!" sagte Edith ganz aufgeregt.
„Du sagst es. Also wünscht uns Glück." grinste Jane.

Die Zeit bis Samstagmorgen verging schnell. Leider verschlief Eliza.
„Eliza, bist du immer noch nicht wach?!"
Amanda rüttelte sie.
„Was ist los?" fragte Eliza müde und rieb sich die Augen. Als sie die Augen wieder aufmachte, sah sie sie die drei Mädchen bereits fertig angezogen.
„Beeil dich! Das Vorsprechen beginnt in einer viertel Stunde und du bist noch nicht fertig!" sagte Amanda.
Eliza war plötzlich ganz munter und sprang aus dem Bett.
„Mist. Geht schon vor. Ich beeile mich!"
Amanda nickte und ging mit Edith und Jane bereits vor.
Eliza kramte in ihrem Kleiderschrank und zog sich schnell um. Sie bürstete sich ihr Haar und rannte los. Unterwegs sah sie auf eine große Uhr. Sie hatte nur noch fünf Minuten. Sie war fast bei der großen Halle.
Als sie jedoch um die Ecke rannte, stieß sie mit jemanden zusammen.
„Oh Mist, geht es dir gut?" fragte sie ein attraktiver junger Mann. Er hatte dunkles Haar und dunkle Augen. Er sah fast so gut aus, wie Tom Riddle, fand Eliza. Sie saß noch auf dem Boden und starrte ihn an. Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen.
Eliza nahm seine Hilfe an und nahm seine Hand. Er half ihr beim Aufstehen.
„Es tut mir leid. Es war meine Schuld. Ich bin gerannt, weil ich sonst zu spät gekommen wäre." erklärte der attraktive junge Mann Eliza.
„Schon gut. Ich wäre auch zu spät zum Vorsprechen gekommen, wenn ich nicht selber gerannt wäre."
„Du sprichst auch vor?" fragte er freudig überrascht.
„Ja. Ich spreche als Asha vor. Du etwa auch?"
„Naja, nicht als Asha aber als Ritter." grinste er. Er hatte ein wirklich schönes Lächeln.
„Was hab ich eigentlich für Manieren? Ich bin Thomas. Und wer ist die schöne Dame vor mir?"
„Warte.. Du bist nicht etwa Thomas Miller?"
„Doch, woher-?" er wirkte sehr überrascht.
„Jane. Wir teilen uns einen Schlafsaal." lächelte Eliza.
Thomas wirkte gar nicht so erfreut darüber.
„Sie erzählt viel von dir, weißt du." sagte sie.
„Oh ähm wir müssen, glaube ich, uns beeilen. Das Vorsprechen hat bereits angefangen" sagte er daraufhin.
„Das stimmt. Lass uns gehen. Wir haben ja eh den gleichen Weg." sagte Eliza freundlich.
Thomas lächelte sie an und ging gemeinsam mit ihr zur großen Halle, wo das Vorsprechen bereits im vollen Gange war.

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